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j' samm'tliche Waisenkinder, welche im Herrmannstift / erzögen werden, eine Christbcscheerung, wozu wieder ! des seligen Herrmann Stiftung die Mittel dar- ! gereicht hatte. In feierlicher Weise unter Gesang und Rede, welche letztere Herr Schuldirector vr. Henze hielt, wurden den armen Kindern die Gaben, bestehend in fertigen neuen Kleidungsstücken, sowie in Stollen, Tüchern und Schürzen überreicht. Mögen sich dafür aber auch alle Beschenkten durch Fleiß, Gehorsam und Sittlichkeit jederzeit dankbar zeigen, damit sie zu braven und frommen Menschen, zur Freude ihrer Eltern heranwachsen. Am 3. Weihnachts feiertage, als dem Todestage des seligen Herrmann, Pilgerte abermals eine Schaar armer Frauen und Männer in das Herrmannstift, um das Brod in > Empfang zu nehmen, welches nach dem Wunsche de« Stifters im Betrage von ISO Mark zu jedem hohen Feste den Armen unserer Stadt dargereicht werden soll. Es konnten diesmal für jene genannte Summe 1875 Pfd. Brod zur Vertheilung gelangen. — Doch die Mildthätigkeit unserer Stadt bringt zu diesem Feste der Liebe außerdem noch so manche Hilfe den Nothleidenden in aller Stille dar, so daß gewiß überall der Weihnachtsstrahl hell leuch tend in das Herz unserer armen Mitbürger eingezogen ist und die Brust voll von Freude und Dankbar keit, die helfende Liebe unserer Mitbürger segnet. — " Auch der hiesige Frauenvercin bereitete 35 armen, alten Personen im" Saale des Herrmann stiftes am 3. WeihnachtSseiertage eine Christbescheerung, wozu I noch lO Frauen aus dem Legat der verstorbenen tDi Frau verw. Stoß kamen, so daß abermals unter U dem hellstrahlenden Christbaum 45 alte Personen saßen und die Liebesgaben edler Frauen dankbar in Empfang nahmen. Auch diese Festfeier wurde mit Gesang eingeleitet, worauf Herr Stuck, lkeol. Pache die Festrede hielt. Mit Gesang und Gebet schloß diese rührende Christfestfeier. Der Herr, der auch hier wieder so viel Freude den armen Bewohnern zum Weinachtsfcste bereitete, lohne den edlen Gebern die freudig dargebrachten Opfer mit seinem reichen Segen! rz Umschau in der Lausitz, 24. December. Am 20. ist die zum „Sachsenfreunde" bei Löbau gehörige Scheune abgebrannt. — Bei Großsärchen wurde eine 70jährige Frau von einem Kutscher, Namens Schulze aus Königswartha überfahren und getödtct. — Unweit Medewitz wurde am 20. Abends jflO Uhr der Nachtbeiwärlcr Ziesche aus Seitschen vom Dampswagen überfahren und getödtet. Gleiches LooS hatte Tags vorher ein Beiwörter bei Gers- » dorf.— Am 19. Hat sich in Bautzen in der neuen I Lasern e der Unteroffizier Elsner erschossen. — Der vorm. Müller M. aus Reichenau hat sich in der I Stube eines Nahrungsbesitzers zu Kiesdorf bei Bern- N stabt, wo er übernachtet, erhängt. — Der 16jährigc Bäckerlehrling Seidel zu Gersdorf bei Reichenbach 1 erhielt bei der Explosion einer Petroleumlampe so S schwere Verletzungen, daß man an seinem Auf- U kommen zweifelt. — Den 14. ist die HandelSfrau I Schneider aus vautzen zwischen Steinigtwolmsdorf Am heiligen' Abend erhielten ebenfalls im Saale und Korbes mit v^chiebeoen^MWo-^M de» Herrmannstift« 86 arme Schulkinder, sowie es r— s. Md- — * sein, einen..! ell «i>d Der- < innen. Bcr- ileistung zum llfreien Rvh- g nach Wien erektS gegen mußten die m. iderS handeln uf die hohe ässer Kattun- csonder« aber strie auf ein >t. — Sollte , wegen der einwand die en, so möge mr unter der bindendsten daß die freie m Vertrages, wütig aufge- /tpL I eute vor 40 s H unsrer Stadt, I iönigl. Sächs. mann, der > I >gen, die er I ise hinterließ, I hat, so daß « ich unter den M lebe fortlcben H reue Fürsorge* ren getrocknet irch die Liebe stabt gestillt i Auge zwar das Andenken Tausenden in Die SegenS- ,en ja Kinder oem Feste, in dem Hanse, > das soeben Weihnachtsfest be de« seligen ijenen lichten i, seine treue LegenSspenden lende! Schon c Helle Christ- n der Klein- . Glanze ent- ,gesicht dieser/ Stimmun- ihre liebliche« sie die ihnen schauten noch hin nach der diesem Jahre Vermischtes. — Der Senat der Universität Würzburg hat das Kricgsministerium ersucht, ein Mitglied der juristischen Fakultät der militärischen Verhandlung gegen den Unteroffizier, welcher den Studenten Sicken erschossen, beiordnen zu dürfen. Gegen den Unteroffizier, welcher sich in Untersuchungshaft be findet , ist strafrechtliche Untersuchung Hegen Todt- schlages eingeleitet. Auch hat Per Auditeur des königl. 9. Infanterie-Regiments im Namen und Auftrage des RegimeutS-Commantos der Studenten schaft durch Herrn stuck, weck. Grünert, als den intimsten Freund des Erschossenen , dq« tiefste Bei leid des Regiments zu erkennen gegeben. - — Nahe der sächsischen Grenze Hat sich ein entsetzliches Unglück auf dem Eise, ereignet. Ja Hauks dorf bei Laubau verunglückten am 20. d. / zu dieser Festfrier im Saal aufgestellt worden war. und Neustadt von 2 Mvner« onb7MMA>«W Waarcn beraubt worden. — Der WeihoachtS-BqM in Bautzen war von 40 Handwerkern beschickt worpM- nnd fand Beifall. « 7 Um die ziemlich einträgliche Stelle eines städtffthen Musikdirectors und gräflich Schönburg'schen Kapell meisters zu Glauchau, welche sich durch den am 13. d. M. erfolgten Tod des zeitheriges langjährige« Inhabers derselben, Herrn Musikdirektor Schmidt erledigt hat, haben sich circa 70 Musikdirektoren bez. Kapellmeister mehr oder weniger förmlich beworben. Telegramme aus Annaberg melden, daß die Eisenbahnstrecke Annaberg-Weipert derart mit Schnee verweht ist, daß bis auf Weiteres daselbst kein Zug verkehren kann. Annaberg-Weipert ist bekanntlich diejenige der sächsischen Gebirgsbahnen, welche all jährlich durch unabwendbare Schneeverwehungen zuerst und am meisten zu leiden hat und Betriebs störungen erfahren muß. In Weißenberg bei Bautzen herrschte bereits seit mehreren Wochen eine nicht geringe Aufregung, weil fast jeder Morgen die Kunde von einem in der vorhergegangenen Nacht mit großer Frechheit versuchten unv in mehreren Fällen auch gelungenen Einbruchsdiebstahle im Orte selbst und in dessen nächster Umgebung brachte. In den letzten Tagen ist es endlich den Bemühungen des Orts gendarmen Domschke gelungen, einer augenscheinlich weitverzweigten Diebesbande auf die Spur zu kommen. Mehrere Mitglieder der Bande, bei denen sich ge stohlene Gegenstände vorfanden, sind bereits dingfest gemacht, wenn man auch der gesährlichsten Subjekte der sich bis nach Herwigsdorf bei Löbau erstreckenden sauberen Verbindung bis jetzt noch nicht hat habhaft werden können- Dänemark. Wie der „Nationalzeitung" unter dem 20. Dec. aus Copenhagen gemeldet wird, hat sich die Attentats manie auch in Dänemark gezeigt. Der König hat einen Drohbrief erhalten, in dem gesagt wurde, daß man am Vermählungstage der Prinzessin Thhra auf ihn schießen wolle. Obwohl glücklicherweise der Drohung die That nicht gefolgt ist, hat die Sache doch den peinlichsten Eindruck gemacht.