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ttkffart. Velm Lirhmarkt zu Neschwitz betrug der Sastrieb 366 Rinder und 181 Schweine incl. Ferkel. — Jo Großröhrsdorf hat sich ein Staaren- paar von dem allgemeinen Auszug ausgeschlossen und nistet daselbst, weil das Männchen beim Abzug eine Verletzung erhalten, die aber jetzt wieder geheilt ist. — Für die engere Wahl eines 4. DiaconuS zu Zittau sind die Herren Pastoren Herz aus Leukers dorf und Schwabe aus Dürrhennersdorf und 6snä. tkeol. Colditz aus Leipzig bestimmt worden — Zu Kotitz soll die Schule einen bedeutenden Umbau er fahren. — Zu Crostwitz soll ein neues Pfarrwohn- hauS gebaut und den 23. Dec. vergeben werden. — Am 4. d. hat sich zu Löbau der 60 Jahre alte Agent Frühauf erhängt. — In Zittau wurde am 1. der Tags vorher in Großschönau aus dem Ge- fängniß entsprungene Bäcker Herzog wieder ein gefangen. Daselbst wollte ein fechtender Vagabond durchaus von der Polizei „eingesponnen" sein. Da ihm dies nicht gelang, stahl er einen Ueberziehcr und wurde dann eingezogen, bekam bald darauf den Säuferwahnsinn und mußte dem Krankenhause über liefert werden. — Den 8. d. eröffnete der Gewerbe verein zu Ostritz seinen Weihnachtsbazar, mit welchem auch eine Verloosung verbunden wird. Die Beförderungszeit für die Privat-Personcn- fahrlen mit Postbeförderung zwischen Neukirch b. Bischofswerda und Wehrsdorf wird vom 16. Dec. ab auf 1 Stunde 15 Minuten vermindert, gleich zeitig wird die erste Fahrt von Neukirch nach Wehrs dorf 9 Uhr 15 Minuten Borm. und von Wehrsdorf nach Neukirch 12 Uhr 45 Min. Mittag abgeferligt. Am 10. Dec. dieses Jahres wird die Eisenbahn- bctriebs-Telcgraphenstation Taubenheim an der Eisen bahnlinie Wilthen-Ebersbach für die allgemeine Staats- und Privat-Correspondenz nach Maßgabe des Eisenbahntelegraphen-Reglements vom 7. März 1876 mit beschränktem Tagesdienste eröffnet werden. Das Ministerium des Innern hat den Ver waltungsbehörden die Mittheilung zugehen lassen, daß die körperliche Züchtigung als Strafe zwar gesetzlich aufgehoben ist, als Disciplinar-Maßregel gegen Insassen von Gefängnissen und Zwangs- Arbeitshäusern aber noch besteht. Die Armenhaus- Vorstände, sowie die Direcioricn der Bezirks-Armen vereine sind nach dieser Richtung verständigt worden. In Meißen wird gegenwärtig eine Petition vorbereitet, durch welche die Generaldirection der k. s. Staatseisenbahnen ersucht werden soll, die be absichtigte Erhöhung des Personenfahrgelves zwischen Meißen und Dresden um 50 Procent nicht zur Ausführung zu bringen. Das zum Besten des AlbertvereinS in Dresden stattgefundene Pauliner-Concert hat, wie das Dire^ torium des Vereins dankend bekannt macht, eilten Bruttoertrag von 4795 M. 60 Pf. ergeben. Die höchste Einnahme, die bisher aus einem Concert oder demähnlichen Arrangement in Dresden erzielt worden ist. Die Kosten desselben betrugen indeß 1402 Mark. Der Bericht des Vereins der „Herberge zur Heimath" in Bautzen giebt bekannt, daß in der Zeit vom 29. November 1877 bis 28. November 1878 4607 Personen in der Herberge übernachtet haben; seit der Eröffnung überhaupt also MÜ 73 Personen. X * Die „Oberl. Dorfztg." schreibt: „Drei der strolchischsten Strolche arrangirten in diesen Tagen in der Restauration eines Dorfes bei Zittau eine Auktion von — erbettelten Gegenständen. Nicht weniger als 15 Hemden gelangten zur Versteigerung und wurden mit 5-16 Ngr losgeschlagen; bei einem noch ganz guten Oberhemd meinte der eine der Auktionatoren — das sei eben von einem dicken Bäcker in Zittau gefochten. Der «uctionserlöS ward sofort — ver — trunken!" Kein Wunder, wenn durch solche Vorgänge die Herzen der Geber ver härtet werden und dann oft auch die abgewiesen werden, die sowohl der Gabe werth als bedürftig sind. Am 3. d. M. Abends wurde auf Wilschdorfer Flur in der Nähe des StaatSforstreviercs Fischbach — dem Jagdpachtreviere des ErblchnrichterS und Landtagsabgeordneten Philipp in Kleinwolmsdorf — von dem Abschießer T- in W. ein Hirsch an ungerad 16 Enden geschossen. Das Beste an dem alten abgebrunsteten Hirsch ist sein kolossales Geweih und die dunkeln Haken; an Wildpret ist derselbe schlecht. Nachdem vor einigen Tagen in Dahlen der Fall vorgekommen ist, daß eine von einem tollen Hunve gebissene und dadurch als ebenfalls wuth- krank verdächtige Katze zwei Kinder in Zissen gebissen hat, die fragliche Katze aber am 28. v. Mts. in der Nähe des Dahlener Bahnhofes verendet auf gesunden und bei der Sektion der Wuihverdacht be stätigt worden ist, hat, wie das Dahlener „Wchbl." mittheilt, der Stadtrath zu Dahlen beschlossen, sämmtliche Katzen in der Stadt tödten zu lassen und müssen dieselben zu diesem Behufe am 3. und 4. December in der dasigen Scharfrichterei abgeliefert sein. Zuwiderhandlungen' werden mit 150 Mark Geldstrafe geahndet. Am 5. December Nachmittags gegen 5 Uhr hat die Oehler'sche Fabrik, die älteste und bedeutendste in Crimmitschau, vielleicht sogar Sachsens, ihre Insolvenz angezeigt, nachdem schon 1 bis 2 Tage vorher dunkle Gerüchte über das hereinbrechende Ereigniß in der Stadt mehrfach circulirten. Ueber 200 Arbeiter sind dadurch arbeitslos geworden und ist die Stadt umsomehr In Aufregung, da von den Gläubigern, worunter sich auch viele Professtonisten und Handwerker befinden, gefürchtet wird, nichts zu bekommen, indem bedeutende Schuldenmassen da sein sollen. Bis Sonnabend wird auf Kosten des Con- ciMs noch aufgearbeitet. grenzenlos frecher Ueberfall wurde am Donnerstag Abend gegen 7 Uhr auf dem Dresden- Reichenbacher Eisenbahnzuge während der Fahrt zwischen „Edle Krone" und „Klingenberg" an drei Postbeamten im Postwagen verübt. In dem ge dachten Zuge befanden sich 2 Wagen der kaiserlichen Psstverwalkung, von denen der eine die Poststücke aufnimmt und der andere als Bureau und Auf bewahrungsort der Briefe, Geld- und Werthsendungen dient; beide Wagen communiciren mit einander, so daß die Beamten während der Fahrt von dem einen nach dem andern übergehen können. Als nun die drei erwähntest Beamten, der Postsecretär Taubert,