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M DtuMrS Gch: - idischöfstverda, 14. Dtcember. Also morgen Sonntag werden sich in hiesiger Stadt zum ersten Mal« die Pforten de» „Weihnachtsbazar»" öffnen. H» ist diese» Unternehmen, welche» nur au» Mit gliedern de» hiesigen Gewerbcvcreip» hervorgegangen, auf'» Beste zu beglückwünschen. Wenn e» auch nicht al» eine Gewerbe-Ausstellung zu bezeichnen ist, sv wird man itnmerhin vielfach sehen, was der hiesige Gewerbestand zu liefern vermag, vorzüglich wie ge diegen und solid, sowie um welchen Preis praktische und nützliche Gegenstände allhier geliefert werden können und wie umfangreich in einer kleinen Stadt, wie Bischofswerda ist, die Thätigkeit de» GewerbS- manne» sich nach allen Seiten hin erstreckt. Wie bekannt, ist auch eine Lotterie mit dem WeihnachtS- bazar verbunden und ist der Verkauf der Loose ein sehr günstiger zu nennen, e» wird daher mancher Gegenstand von der Deputation angekauft werden können. Hoffen wir also, daß sich auch diese» neue Unternehmen zum Wohle unserer Stadt entfalten möge, wie sich die« schon in vielen unserer Nachbar städte seit Jahren bewährt hat und daher ein „Glück aufN dem ersten Weihnachtsbazar. — 12. December. Der plötzliche Witterungs wechsel, welcher un» am Sonntage mit einem Schlage in den Winter versetzte, hat gewiß die Meisten an genehm überrascht. Während vorige Woche viele Straßen und CommunicationSwege einen höchst unerquicklichen Anblick boten, hatte der Frost über Nacht die Straßen gehärtet. Nach den feuchten, trübseligen Niederschlägen der letzten Woche kam dieser erste Gruß des Winter» wie ein Trost. Um da« Bild zu vervollständigen, legte sich auch eine leichte Schneedecke über die Fluren. Wir nähern un» Weihnachten, und da wünscht wohl Mancher, daß der also eingekehrte Gast dauernd bei un» verweile. 8 Bautzen. (Schwurgerichtsverhand lung.) In der am 9., 10. und 11. December abgehaltenen Hauptvrrhandlung befanden sich die GutSbesitzerSwittwe Johanne Juliane Rönsch aus Seitendorf wegen de» Verbrechen« de» Giftmordes (verübt an ihrem Ehemanne), Agnes Agathe verehel. Dittrich au» Oberseifersdorf ebenfalls wegen Gift morde», event. Beihilfe dazu, sowie wegen Urkunden fälschung, Betrug» und Erpressungsversuchs und der Ehemann der Letzteren Ernst Traugott Dittrich wegen Beihilfe zur Urkundenfälschung auf ter Anklagebank und wurden auf Grund der Wahrsprüche der Ge- schwornen die Rönsch zum Tode, die Dittrich eben falls zum Tode und außerdem zu 6 Jahren Zucht haus, Dittrich aber zu 3 Jahren Gefängnißstrafe verurtheilt. Da« kaiserl. Generalpostamt bittet, mit den Weihnachtssendungen bald zu beginnen, damit sich die Packetmaffen nicht auf die letzten Tage zusammen drängen. Dauerhafte Packung, deutliche, vollständige und haltbare Aufschrift, besonder» deutliche Be zeichnung de» Bestimmungsorte«, Namen und Wohn ort de» vbscnder», thunliche Angabe der Wohnung de» Empfänger» undFrankirung werden al« besonder« rmpfrhlenewerth bezeichnet. H. ÜWschaü tn Hir öänslsj,1ö.D—-^^ Der öS Jähre alte Drechsler Friedrich au« Kamm- ist in einem Wassergraben bei Weßnig unweit Torgau todt aufgefunden worden. — Zu dem Vermögen de» Leinwaodfabrikanten Fr. Aug. Gretschel zu Großröhrsdorf ist der Concur» eröffnet worden. — Den 8. feierte der Rentier Heino in Bautzen sein 50jährige» Bürgerjubiläum. — Am 2. Advent hielt Herr Pastor Jmmisch aus Göda in Dresden für die Wenden dort und der Umgegend die Beicht« bei 325 Communicanten und Herr Pastor Sickert au« Schmölln die wendische Predigt. Den Gesang leitete Herr Cantor Becker au« Bautzen. — (Bei den 4 im Jahre 1878 in Dresden abgehaltenen wendischen Gottesdiensten gab es 1190 Communi« canten.) — Die Generalversammlung der Ober lausitzer Bank zu Zittau hat beschlossen, für 300,000 Mark eigene Actien zum Course von 70 Z zurück zukaufen. — Zum WeihnachtS-Bazar in Elstra haben sich 79 Beschicker angemrldet. — Bernstadt hat beschlossen, die obligatorische Schweineschau und Untersuchung auf Trichinen nicht blo« für di« Fleischer, sondern auch für die Hausschlachtung eiu- zuführen. * Die im Jahre 1871 gegründete Gesellschaft für Vorbereitung von Volksbildung hat durch ihre Wanderlehrer rc. 1100 belehrende Vorträge halten lassen und dafür gesorgt, daß über 200,000 Bücher io Vereins- und Volksbibliothekcn zur Benutzung aus gestellt worden sind. Zur Abstempelung und Nachstempelung von Spielkarten sind in Sachsen folgende Hauptsteucr- und Hauptzollämter ermächtigt: die Hauptsteucrämter Dresden, Chemnitz, Zwickau, Leipzig, Grimma, Plauen und Bautzen und die Hauptzollämter Zittau und Annaberg. Die nachzustempelnden Spielkarten sind im Verkehr zwischen den zur Nachstempelung nicht befugten Amtsstellen einerseits und den be treffenden Abstempelungsämtern andererseits unter der Bezeichnung „ReichSdienstsache" portofrei zu be fördern. Die Königl. Kreishauptmannschaft Dresden hat nach 8 6 und § 11 Absatz 1 und 2 des ReichS- gesetzeS gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdemokratie vom 21. Oct. 1878 die Nummer 143 der „Dresdner Volkszeitung" vom Sonntag den 8. d. M. und ebenso das fernere Erscheinen dieser Zeitung verboten. Die königl. Amtshauptmannschaft Dresden verordnet, daß während ver Dunkelheit alle auf den Chausseen, fiskalischen Straßen und Communi cations-Wegen verkehrenden, beladenen oder leer- gehenden, zur Beförderung von Personen oder zum Transport von Gütern und Lasten bestimmten, mit Pferden oder anderen großen Zugthieren bespannten Fuhrwerke (Wagen und Schlitten) mit brennenden Laternen versehen sein müssen. Die lediglich zur Beförderung von Personen dienenden Fuhrwerke müssen je zwei, an beiden Seiten de« Kutschersitze« befestigte Laternen, die Lastfuhrwerke dagegen eine, linkerseits am Kummet de» Pferdes, beziehentlich Sattelpferde«, angebrachte Laterne führen. Die Königl. Staatsanwaltschaft zu Freiberg warnt vor dem Ankäufe eine» Accrpt» über ISO