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im Zittauer ÄDSt in 9, im Löbauer in 18, im Bautzner in 20 und im Kamenzer in 14 Schulen und nahmen daran Theil 558, 1104 , 892 und 502 Knaben und 635, 622, 538 und 268 Mädchen. Die 245 Fortbildungsschulen besuchten 6328 Schüler. Der Gesammtaufwand in den 4 Jnspectionsbezirken betrug für die Volksschule 1,038,626 Mark. — Den 18. feierte zu Zittau der frühere Scifenfiedermeister Grohmann sein 50jährigeS Ehejubiläum. — Den 14. wurde zu Kamenz eine Sitzung des Bezirks ausschusses gehalten und dabei 29 Gegenstände der Tagesordnung erledigt. — Zu Baschitz ist der 70jährige Gartenauszügler I. Schmaler in einem Graben todt aufgefunden worden. — Den 20. hat sich zu Kamenz der 13jährige Schulknabe Golde erhängt. — In der Nacht vom 20—21. Nov. sind in Guttau die Gebäude der Nahrungsbesitzer Jentsch und Herz und Schuppen und Ausgedingehaus der Liebsche'schen Wirthschaft durch eine Feuersbrunst vernichtet, worden. — Die Königl. KreiShauptmann- schaft zu Bautzen hat sich als Polizeibehörde ver anlaßt gesehen „die Mitgliedschaft des Allgemeinen deutschen Arbeitervereins zu Zittau" zu verbieten und zwar auf Grund von tz 1 und 6 des Reichs gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdcmokratie. — Wegen eines Artikels: „Polizei und Religion. Unsere Kinder und die Kirche!" ist Nr. 876 nebst Beilage der „Zittauer Morgen- Zeitung" mit Beschlag belegt und verboten worden. Unser Lausitzer Landsmann, Herr Johann Melde, früher Lehrer in Groß-Dehsa bei Löbau und später Landesanstaltskatechet zu Hoheneck, hat nach jahrelanger Pause seine Feder wieder ergriffen, um für die Literatur thätig zu sein, wie er es früher gewesen. Seine neueste Schrift ist bei Eduard Focke in Chemnitz erschienen und führt den Titel: „Lehrbuch der Gefängnißkunde. Enthaltend: Grundsätze und Rathschläge für den Unterricht, die Erziehung resp. Lebensbesserung der Gefangenen, für die innere Ein richtung und das Beamtenthum der Gefängniß-, Straf- und Besserungsanstalten, sowie Ansichten Über die Ursachen des sittlichen Falles und Rückfalles und deren Verhütung." Der Verfasser hat auf 152 Seiten seiner Schrift ein reiches Material bewältigt und Manches geboten, was der größten Beachtung werth ist. In der Einleitung verwebt er eine kurze Ge schichte des GefängnißwesenS und schildert die alle Zeit der Inhumanität und des Fanatismus, und wie man damals diejenigen behandelte, die sich in irgend welcher Weise an der Menschheit versündigt und der Strenge des Gesetzes verfallen. Er zeigt wie diesen Weg die Neuzeit verlassen und einen besseren eingeschlagcn und wie dieser weiter verfolgt werden müsse, wenn man durch die Strafanstalten wirkliche Besserung und nicht Verstockung erzielen wolle. Er schildert mit gewandter Feder weiter die Ursachen des sittlichen Verfalles und giebt die Mittel an, welche demselben entgegenarbeiten sollen. Dann zeigt er, nach welchen Grundsätzen die Gerichtsgefängnisse einzurichten sind, welcher Geist in ihnen herrschen und wie man an der moralischen und intelectuellen Bildung der Sträflinge arbeiten müsse rc. rc. Das Buch bietet eine seHx bHLrende, aber auch sehr ansprechende ActHr^ uzch ckmm sür^Hüt»S-Mnd 'Fa- Mllieobibliotheke«, sowie für BoMMstMea mit vollem Rechte empfohlen werden. Es ist in einer Weise geschrieben, die den Leser befriedigen dürfte. Nach der in Nr. 15 deö „Gesetz- und Verord nungsblattes" publicirten Verordnung de» evangelisch lutherischen Landesconsistoriums, die Zahl und Gn- theilung der Ephoralbezirke betreffend, wird mit dem 1. Januar 1879 eine neue Eintheilung der Ephoral bezirke in Kraft treten. Die Zahl der Ephoral bezirke wird dadurch unter Aufhebung der Superin- tendenturen Auerbach, Bischofswerda, Frankenberg, Frauenstein, Lößnitz, Markneukirchen, Nossen, Pegau, Waldenburg, Waldheim und Wurzen auf folgende 25 bestimmt: 1) Ephorie Radeberg, 2) Dresden I., 3) Dresden H., 4) Pirna, 5) Dippoldiswalde, 6) Freiberg, 7) Meißen, 8) Großenhain, 9) Leipzig I., 10) Leipzig II., 11) Borna, 12) Grimma, 13) Oschatz, 14) Leisnig, 15) Rochlitz, 16) Chemnitz, 17) Stollberg, 18) Marienberg, 19) Annaberg, 20) Schneeberg, 21) Zwickau, 22) Werdau, 23) Glauchau, 24) Plauen, 25) Oelsnitz. Von diesen Ephoralbezirken werden zwei unter 20, fünf unter 30, zehn unter 40, drei mehr als 40 und drei über 50 Parochien umfassen; die beiden stärksten Ephoralbezirke sind Grimma und Borna (mit 55 und 57 Parochien). Die Inhaber der in Wegfall kommenden Superintendenturen behalten auch nach deren Aufhebung Titel und Rang eines Superinten denten. Die von ihnen als Superintendenten bezogene feste Besoldung wird ihnen nach dem Betrage von zwei Dritttheilen fortgewährt und bei der Pensionirung voll in Anrechnung gebracht. Großes Aufsehen erregte unlängst in Freiberg das Verschwinden des Proviantamts-Expedienten Schulze, und steht cs fest, daß derselbe mit einer Summe von ca. 60,000 Mark nach vorausgegangener Fälschung einer Quittung flüchtig geworden ist. In Sachen des Deficils der Sebnitzer Sparcasse berichtet das „Grenzblatt", daß der daselbst angestellte Cassirer Reinhardt infolge der etwas lauen Beauf sichtigung von Seiten der städtischen Collegien, bei Verwaltung seines Amtes ein Deficit von 27,140 M. zu machen im Stande war. Erst mit dem Amts antritt des Herrn Bürgermeister Blume , der mit ganzer Energie gegen die seitherige Geschäftsführung ankämpfte, wurde Ordnung in die Cassenverhältnisse der Sparcasse gebracht. Irgend welcher Verlust kann aber den Spareinlegern durch das Deficit nicht erwachsen, da für die Spareinlagen die Stadt mit ihrem gesammten Besitzthum haften muß. Die Direction des Leipziger Stadttheaters hat sich bemüht, Adelina Patti für ein zweimaliges Gastspiel am Leipziger Stadttheater zu gewinnen. Sie hatte der gefeierten Künstlerin ein Honorar von 5000 Francs für jede Rolle geboten, einen Ehren sold von exorbianter, in Leipzig noch nie erreichter Höhe. Das offerirle Honorar genügte jedoch der Sängerin nicht. Freilich erhält sie von Kroll'S Theater in Berlin ein Honorar von 10,000 Francs für jeden Abend. Director Bial hat den Preis eines Parquetbillets auf 20 Mark festgesetzt, und trotzdem sind seit länger als^.<Ht. Tagen für die erstes^orAüysigen atw^Mtze «griffen. JmRcugersdorfbei Ebersbach hat sich durch