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Mittwoch, den 27. November. Politische Weltjchau Hreiunddreißigker Jahrgang. chs.-ivn» Amtsblatt -er Kgl. Amtshauptmannschaft nn- -er Kgl. Schulinspection zu Kauhen, sowie -es Königlichen Vrrichtsamteo und -es Sta-trathes zu Dischofswer-a. September tS U— in chter Agnes «»geklagte > metamor- ir Friedland >nd in sehr )i'e U—sche l Nein, und ersohne bis ;e hat der überzeugen rnte wioke, t ausbessern recht viel iark möchte hiervon gar Falle nicht eine offene. iuch Etwas ieranlassung ietschmanns er U—schen ch noch als ft aufgestört m als der Willen, ein wohlwollendes Herz und eine edle Ge sinnung gezeigt, während sie kaum Gelegenheit ge geben hatten, sich irgend einen Feind zu erwerben. Es ist der Haß gegen die gesellschaftliche Ordnung im Allgemeinen und gegen das Königthum im Be sonderen, welcher den Attentätern die Waffe in die Hand gedrückt hat. Wie weit unmittelbar die destructiven Parteien an den Attentaten betheiligt sind, wird sich schwerlich mit voller Sicherheit Herausstellen lassen. In Deutschland ist cs nicht möglich gewesen. Aber unzweifelhaft entspringen die gleichen Thaten aus einer gleichen Disposition der Geister, welche durch frevelhafte Doktrinen, die sich lange einer unbeschränkten Freiheit erfreuten, irre geführt worden sind. Wir wollen hoffen, daß die Chronik des Jahres der Attentate mit diesem letzten Falle schließen möge. Eine Sicherheit dafür ist nach den bisherigen Erfahrungen allerdings nicht gegeben. Der Lehre ist es genug. Wer sich heute noch einer Täuschung darüber hingiebt, daß die Entwicklung der letzten Zeit ungeheure, nicht vorausgesehene und wohl auch nicht vorauözusehende Gefahren mit sich brachte, welchen endlich ein Riegel vorgeschoben werden muß, kann kaum noch der bloßen Gedankenlosigkeit und nur des Mangels an richtiger Einsicht beschuldigt werden. Er ladet eine schwere Anklage auf sich. Die beiden Häuser des preußischen Landtags sind vorige Woche in Berlin zusammengetreten und haben sofort ihre Arbeiten ausgenommen. Die Vor stände, SIbthcilungen und Commissionen sind con- stituirt, der Etat und zahlreiche Gesetzentwürfe, bei denen namentlich der Justizminister stark betheiligt ist, liegen den Häusern vor. Die Aufgaben der Session sind, wie auch die Thronrede bestätigt hat, von hoher Wichtigkeit. Namentlich wird die Lösung der finanziellen Schwierigkeiten eine schwer zu knackende Nuß sein. Der österreichische ReichScanzler Andrassy beantwortete die Interpellation des Abgeordneten Grocholski: „ob Rußland im Sinne des Berliner Friedens handele, wenn es die Türkei nicht eher räumen wolle, als bis ein Separatfrieden zwischen Constantinopel und Petersburg zu Stande gekommen" wie folgt : „Die Regierung sei der Ansicht, die Be stimmungen des Vertrages von Stefano bliHeNz ^o In unserem deutschen Vaterlande würde es augenblicklich recht ruhig sein, wenn das Socialisten- gesetz nicht daran erinnerte, daß die Gefahr im Innern noch nicht beseitigt ist. Vor einiger Zeit warf ein römisches Blatt, der „Courier d'Jtalie", uns Deutschen die Attentate aus unseren Kaiser vor und bemerkte dazu, daß in Italien König und Papst ruhig und mit voller persönlicher Sicherheit neben einander regierten. Das uns tief beleidigende, frevelhafte Wort ist durch die schändliche That eines Passamente illustrirt. worden. Ein Subject, das mit den Geringsten vielfach nähere Bekanntschaft gemacht hat, ein notorischer Socialist, ein Internationalist und Demagoge, streckte die mit dem Dolch be waffnete, hochverrätherische Faust gegen die unverletz liche Person des Königs aus. Das Volk, welches seine Freude über die Errettung des Königs öffent lich zum Ausdruck bringt, wird von verruchten Buben mit Orsini-Bomben überschüttet. Wahrhaftig, da ist es nicht mehr Zeit, die «Splitter im Auge des Nachbars zu zählen! Uebrigens sind niemals in der Geschichte civilisirter Länder Scheußlichkeiten solcher Art mit gleicher Raschheit gefolgt, und wenn bei den Attentaten auf unfern Monarchen die Socialisten und Radikalen immerfort und in weiten Kreisen nicht ohne Erfolg den Beweis zu liefern suchten, daß es sich nur um vereinzelte Erscheinungen handle, so wird dieses Kunststück etwas schwieriger werden, nachdem der Meuchelmord gegen Fürsten eine internationale Epidemie geworden ist, deren Gebiet sich von Berlin bis nach Madrid und Neapel erstreckt. Wer die Zeichen der Zeit nicht absichtlich verkennen will, wird sich sagen müssen, daß in der Wiederholung solcher blutiger Frevelthaten das Symptom einer weit verbreiteten, an dem Marke der europäischen Völker zehrenden Krankheit liegt. ES ist schwer, die drei Monarchen, welche das Opfer solcher Attentate geworden sind, in eine Linie zu stellen. Unser ehrwürdiger greiser Kaiser hatte eine lange, bewegte, ruhmvolle Laufbahn hinter sich, als die Mordwaffe auf ihn gerichtet wurde. König Alfons wie König Humbert sind jung und ohne eine politische Vergangenheit. Sie haben beide während ihrer kurzen RegieruogSzeit den besten Ring und r noch bei fchofswerda, »r heutigen chienen war, satz erhalten glichen auch so verblieb Vorhaltes bungsfällen eue LebenS- che Namen fand er «in > legte um rzeugt war, geheirathet «gekommen bezeichnete Schlußvor- zwei neben- rhielt, mit dieselbe für ieser Sache lit Aussicht ich benutzen kündete Ür- 3 Jahren oon Betrug, widerrecht- eitigrr An- Grund der Verbindung licht minder »te für die Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch« und Sonnabend« und kostet einschließlich der Sonn abends erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 1 Mark 50 Pfg. (15 Ngr.). Inserate werden dis Dienstags - und Freitags früh » Uhr angenommen.