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Dünung einzustehen, dringender al« je erscheinen lassen. Während sich Berlin auf den Empfang des Kaisers vorbereitet, hat auch das Staalsministerium Veranstaltungen getroffen, welche, soweit dies in Menschenhand liegt, einigen Schutz gegen die ver ruchte internationale Verschwörung bieten. Berlin wird die Unbequemlichkeiten, die aus jenen Maß regeln erwachsen, geduldig über sich nehmen müssen. Der Budgetausschuß der österreichischen Delegation hat bekanntlich dem Plenum vorgeschlagen, den Nachtragscredit für die Occupation so lange zu verweigern, bis der österreichische Reichstag den Berliner Vertrag genehmigt haben würde. Als der 'Ausschußbericht auf die Tagesordnung gestellt war, verlangte Graf Andrassh die Absetzung desselben, da er sich angesichts der Wichtigkeit desselben mit den Röthen der Krone berathen müsse. Die Berathung hatte das Resultat dem Budgetausschuß nachz »geben. In der Donnerstagssitzung der österreichischen Delegation brachte der Präsident ein Schreiben des Ministers des Auswärtigen zur Ver lesung, wonach das gemeinsame Ministerium mit Genehmigung des Kaisers beschlossen hat, die Vor lage betreffend die Bewilligung eines Nachtrags- creditS von 60 Millionen'pro 1878 zurückzuziehen. Die Bedeutung dieses Schreibens liegt darin, daß nunmehr der Reichstag in Wien zusammentritt, um über den Berliner Vertrag Beschluß zu fassen. Man nennt schon den 10. December als Termin für die Wiedereröffnung der Sitzungen des Reichsraths. Die vom italienischen Ministerium consul- tirten Rechtsgelehrten und Politiker erklärten sich gegen' die Constituirung des Senats als obersten Gerichtshof zur Aburtheilung des Attentäters Passa- mente. — Der König und die Königin nahmen am 28. d. die Huldigungen und Glückwünsche des diplomatischen Corps entgegen und gaben hierbei ihrer Dankbarkeit für die ihnen von den Souveränen und Staatsoberhäuptern zu Theil gewordenen Kund gebungen Ausdruck. — Die Organe der Consorteria verlangen mit lauter Stimme nach Ausnahme gesetzen, die liberalen Blätter erklären dieselben für unnöthig und die jetzt bestehenden Gesetze für aus reichend, um die Socialdemokraten unschädlich zu machen. Viele Deputirte der reinen Linken haben unter dem Vorsitze des Garibaldi'schen Generals Fabrizi eine Versammlung gehalten und beschlossen, allen Ausnahmegesetzen energischen Widerstand ent gegenzusetzen. Wir befinden nnS also, sagt eine römische Correspondenz, am Vorabende einer parla mentarischen Schlacht, die voraussichtlich mit großer Heftigkeit zum Austrag gebracht werden wird. In Frankreich macht gegenwärtig ein Brief des Grafen v. Chambord an den bekannten Arbeiter apostel Grafen de Mun großes Aufsehen; der Brief schreiber dankt „seinen lieben de Mun" ausdrücklich dafür, daß dieser das Königthum gegen jeden Ver dacht moderner Anwandlungen vertheidigt hat. Der Satz „Dank dem Himmel, das geheiligte Erbe unserer nationalen Ueberlieferungen und unserer Größe ist unbeschädigt in meinen Händen verblieben", verdient al» psychologisches Curiosum bemerkt zu werden; im pebrtgen hat der Bries nur Bedeutung als ein Schlag, welchen der Prätendent den liberalen Aachs- liken und gemäßigten Reaktionären ertheilt. Auch weist er die Dupanloup'sche Richtung zurück, er will Königthum, ClerikaliSmuS, Feudalismus, Alles un trennbar mit einander verquickt und mit einander vertheidigt wissen. Das wird Herrn Veuillot und Genossen Freude machen. — Der Gouverneur von Neucaledonien meldet, daß die aufständischen Ein geborenen drei kleine mit 8 Freigelassenen und 3 Schwarzen bemannte Ruderschiffe an der Mündung des FohaflusseS angegriffen und geplündert und die Bemannung getödtet haben. Er lasse die Aufstän dischen im Fohabezirke unausgesetzt durch mobile TruppendetachementS verfolgen; in den übrigen Thcilcn der Colonie herrsche Ruhe. Das Circular des englischen Ministeriums an die Mitglieder des Parlaments enthält neben dem Wunsch, daß die Deputirten am 5. December erscheinen möchten, noch die Bemerkung: zum 12. December stehe ein Votum von größter Wichtigkeit zu erwarten. — Dem Vernehmen nach wird die Regierung beantragen, daß die Kosten der militärischen Operation von England und Indien zu gleichen Theilen getragen werden. Der Voranschlag wird sich wahrscheinlich auf 10,000,000 Lstrl. beziffern, wodurch die Hälfte durch Ausgabe von ConsolS, die andere durch Ausgabe indischer Regierungs-Sicher heiten aufgebracht werden soll. Auch heißt eS, daß doo 8 au-ges Völker« Der j Pferd purpu Das darüb der ei des K als ! allego- U Vorm weisur tagSal Redac Schno der b Finn, für d Ecks i krakisc kowitz, des so Körne mache tatoris mehr Theil ander« demok namer - Mehr schon gewies gesetzt, präsik Ein g Sonn, gewcn nach belgist Ausge haben frist v währt diese Mitth in Hai ^ von dl Diesel! Gleich Ubrmc des B, verein, Derscl türkiscl türkisck Russen Regier G> Englai derselb weitere 5,000,000 Lstrl. in ConsolS behufs Fundirung der schwebenden Schuld ausgegeben werden sollen. Z — Wie die Stimmung im Volke gegen die Kriegs lust BeaconSfield's genährt wird, davon zwei Bei spiele. Ein Geistlicher in Akhercliffe betete in der Kirche dafür, „daß unsere Armeen in dem ungerechten und grausamen Kriege, welcher jetzt gegen ein schwaches und nahezu vertheidigungsloses heidnisches Volk ge führt werde, keine Erfolge davonlragen möchten." Ein anderer Geistlicher zu Manchester erklärte am Schlüsse seiner Predigt, es würde ihn freuen, Mil lionen von Unterschriften zu den Füßen Ihrer Ma jestät niederlegen und sprechen zu können: „Eure Majestät müssen sich Beaconsfields entledigen i Bei den Rechten und der Heiligkeit Ihrer Weiblichkeit beschwöre ich Sie, diesen Mann zu entlassen, der für das rohe Hinschlachten von Hunderten von Weibern und Kindern nur ein Lächeln der Ver achtung hat!" Ueber die Vorbereitungen zu den Festlichkeiten aus Anlaß der Rückkehr des Kaisers nach Berlin sei noch Folgendes erwähnt: Die Veteranen der Freiheitskriege, deren Zahl etwa 130 beträgt und die zum größten Theil über achtzig Jahre zählen, haben den Wunsch geäußert, sich bei den Einzugs feierlichkeiten officiell zu betheiligen. Der Magistrat wird dafür Sorge tragen, daß die alten Krieger, deren er etwa 100 erwartet, an einem guten Platz untergebracht werden. — Das große Transparent bild für die über dem Hauptportale des Rathhause befindliche Nische, welches nach den Eompositione des Malers Conrad Dielitz von diesem in Gemein schäft mit den Malern Hübner, Bublitz und Halla auf einer Fläche von reichlich 400 Quadratfuß un in einer Höhe von 7,30 Metern und einer Brei