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LpsUe. sowie ten « non««. Berlin, Ostld. äedez- kmvelc evere» v»dl- 8»8M 1878, MN, »». 187«. lk., braun Gerste ,v. ,878. k. 30 Pf. te 7 Mk. iS 6 Mk. >s. Butter Berm«schtes. — Am 9. d. M. sind e« 30 Jahre gewesen, Haß Robert Blum in Wien erschossen worden. Am 4. Nov. 1848 hatte man ihn verhaftet. Er berief sich auf seine Unverletzlichkeit al« Abgeordneter — man brachte ihn in da« StabSstockhau«. Am 8. wurde er verhört. Seine Berufung auf den deutschen 'Reichsgesetzschutz und auf den österreichischen Con- stitutionalismus erhielt eine schnelle Erledigung. Um 8 Uhr Abends war sein Verhör beendigt und mit dem ersten Frührothschcin des nächsten Tages wurde ihm sein Urtheil verkündigt, welches auf Tod Hurch den Strang lautete, „in Ermangelung eine» Freimanns" aber in jenen durch Erschießen um gewandelt wurde. Mit Fassung hörte Blum sein Todesurtheil an und stieg eine Stunde später in Len Wagen, der ihn zur letzten Fahrt abholte. An der Reitercaserne in der Augartenstraße, durch welche der Weg nach der Brigittenau führte und wo bereits eine zahlreiche militärische Bedeckung seiner Ankunft harrte, hielt der Wagen an und Her Profoß trat vor, um Blum zu fesseln. Allein dieser bat dringend den befehligenden Offizier, ihn mit den Ketten zu verschonen: „s " als einen freien deutschen Mann sterben. Sie werden mir auf mein Wort glauben, daß ich nicht den lächerlichen Versuch machen werde, zu ent kommen." Der Offizier gewährte es und der Zug, welchen eine Leichenkarre schloß, setzte sich in Be wegung. Blum mochte wohl bis zu diesem Augen blicke von der Meinung befangen gewesen sein, daß seine Hinrichtung nicht erfolgen werde; nun über- -kam ihn die Gewißheit von dem Ernst der Lage. Weinend sank er in sich zusammen, doch schnell sich ermannend, redete er die ihm gegenüber sitzenden Soldaten also an: „Ihr habt Robert Blum weinen gesehen; es war nicht der Abgeordnete, der um 'sein Leben weinte, dieses gehörte von jeher der Sache, für die ich jetzt sterbe. Ich dachte an mein Weib und meine vier Kinder und ihnen -galten diese Thränen." Gegen halb 8 Uhr langte der Zug auf der Richtstälte an. Blum wollte dem Tode ins Angesicht sehen und sich die Augen nicht verbinden lassen, doch ließ er davon ab, als ihm der Offizier bedeutete, daß die Mannschaft sicherer schieße, wenn sic dem Verurtheilten nicht in Lie Augen blicke. Hierauf band er sich, jede Hilfe abweisend, selbst das Tuch um die Augen und mit dem Ausrufe: „Ich sterbe für die deutsche Freiheit, wöge das Vaterland meiner eingedenk sein!" sank ^r^von^rei^ugMLurMohrt, entseelt zu Blum'« Leichnam wurde nach dem Secirsaäle Josephinums gebracht, dort aber au» Pietät unberührt gelassen und sodann „auf Befehl" im WähriyM. Friedhof« an geheimgehaltener Stelle verscharrt. , - E Illustrere» FrauenZeirung. (Preis «ierteljährM 2 M. 50 Pf.) Vie neueste Moden-Rummer (39), enthält in ihrem Modenblatte: Haus- und GesellschaftS-Anzüge, Shawl«, Fichü«, gehäkelte und gestrickte Manchetten, Kleider ärmel, Untertaillen, Unterröcke. Anzüge, Haarfrisure» und Hüte für junge Mädchen und Kinder, auch sür letztere Unters taillen, Eorsets, Leibbinden und Gamaschen. Fenfterdecke (Mosaik-Arbeit mit Stickerei), Sampenteller, Decken in Häkel arbeit und Kreuzfikchstickerei, Wäschebeutel, Arbeitskorb, ver schiedene Bunt- und KreuzAchstickereien, gehäkelt« und gestrickte Grundmuster, Spitzen und Einsätze, Lülldurch- zug, Spitzenstiche re. re., mit til Abbildungen. Die gleichzeitig ausgegebene UnterhaltungS-Rummer enthält: Mal' Occhio. Novelle von Alexander von Robert« Schluß. — Sin Bärenführer. Bon Hermann Mastu«. — Au« den Seebädern der Atlantik. Bon Ernst von Hesse-Wartegg, II. Die Insel Wight. — Der bairische St. Annen-Orden de« Damenstifts zu München. Bon Max Gritzner. — ver schiedene«. — Wirthschaftliches: Mittagsessen für November. — Briefmappe. — Frauen-Gedenktage. Dazu folgende Illustrationen: Spruchbild. Von Emil Doepler. — Bettler familie auf den Eanälen in Venedig. Bon A. Rotta. — Sin ' - Bärenführer. Von Paul Meyerheim. — Der bairische St. .Lassen Sie mich Annen-Orden de« Damenstifts zu München. — Der Umschlag ist mit dem Portrait der Großherzogin Luise von Baden geschmüät. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postämter. Im Verlage von «Iiri8t1»u Hick in «reim er schien vom Oktober an eine: wvinktliolE der auf Grund des Gesetze« vom 21. Oktober 1878 im Deutschen Reiche erlassenen Verfügungen gegen die Socialdemokratie in alphabetisch tabellarischer Zusammenstellung nach den amtlichen Publi kationen. Wir verfehlen nicht, an -dieser Stelle auf die« praktisch sich bewährende und für alle Landes- und städtische Bebö'rden, Gemeindevorstände, Zeitungsredartionen, sowie für Private, die sich mit den Verfügungen des Reichsgesetze« gegen die Soeialdemokratie allerorts auf dem Laufenden erhalten «ollen, nützliche Blatt hinzuweisen. Dasselbe erstreckt sich auf die auf Grund des Gesetze« vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Soeialdemokratie im Deutschen Reiche vollzogenen Verbote von Vereinen, Druck schriften, Caffen und in Strafverfahren gekommene Per sonen, bezeichnet die sämmtlichen Verfahren der Justiz im ganzen Deutschen Reiche, sowie diejenigen der einzelnen Staaten mit laufenden Nummern, giebt für jeden einzelne« Fall den Paragraphen de« ReichSgesetze« und da« Datum, unter welchem die Berbote re. erlassen, sowie die bett. Be hörde, die das Gesetz vollzogen har, an. Das Blatt erscheint im Format de« Reichsgesetzblatte« monatlich und kostet 1 Mark pro Quartal und ist zu diesem Preise durch sämmtliche Buchhandlungen, Postanstalten und Aeitungsbureaux, sowie direkt durch den Verleger per Kreuz band gegen Einsendung von 1 Mk. 1<> Pf. in Marken, zu beziehen. Künftigen Montag, -en 18. November <r., von Vormittags 10 bis 12 Uhr Mittags, Amtstag in dem Rathhaussaale zu Bischofswerda -B a u tz e n , den 11. November 1878. Die Königliche AmtShauptmannschaft. von Salza Amtliche Bekanntmachungen Bekanntmachung. 187». ck. -Pf. 22 - 88 . 4V - 4« Pf. 20 . a.