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' — überall für° die Marine bemerkbar ge worden ist, dürften Mittheilungen über die Größen verhältnisse der ersten Panzerschiffe der einzelnen Nationen nicht ohne Interesse sein. Eine vergleichende Zusammenstellung dieser Colosse ergiebl folgende Daten: Dänemark: „Odin", 400 Pferdckraft, 4 Geschütze (zu 19 Tonnen). Demschland: „Kaiser" und „Deutsch land", je 4586 Tonnen, 8000 Pferdekraft, 8 Ge schütze (zu 22 Tonnen). England: „Inflexible", 11,165 Tonnen, 8000 Pferdekraft, 4 Geschütze (zu 81 Tonnen). Frankreich: „Redoutable", ca. 10,000 Tonnen, 1500 Pferdekraft, 8 Geschütze. Holland: „Koning der Nederlande", 600 Pferdekraft, 4 Ge schütze (zu 35 Tonnen). Italien: „Duilio" und „Dandolo", je 10,600 Tonnen, 7500 Pferdekrast, 4 Geschütze (zu 100 Tonnen) Oesterreich: „Tegclt- hoff", 7400 Tonnen, 8000 Pferdckraft, 6 Geschütze (zu 28 Centimeter). Rußland: „Peter der Große", 10,000 Tonnen, 2200 Pferdekraft, 4 Geschütze (zu 35 Tonnen). Türkei: „Mesondive" und „Mendouhihe", je 9000 Tonnen, 1250 Pferdekrast, 12 Geschütze (zu 18 Tonnen); endlich die Vereinigten Staaten: „ColossuS", 2127 Tonnen und 10 Geschütze. — Die pennsylvanische TranSport-Companey hat beschlossen, zur Beförderung des Petroleums vom Oeldistticte nach der Küste eine Rohrleitung anzu legen- Die Linie soll scchszöllige Rohre enthalten und 6000 Barrels per Tag überleiten können. Die erste Station wird in Parkers Cilh aufgestellt. Die selbe treibt das Oel 35 Meilen weit. Die folgende Pumpe führt es 26 Meilen und die dritte Pumpe 70 Meilen weiter. Auf diesem Wege wird der Barrel Oel bis zur See etwa 5 Cents Transport kosten verursachen. Die englische Meile der Rohr legung ist veranschlagt auf ca. 8000 Dollar und die ganze Leitung auf 1,750,000 Dollar. Die Arbeit begann an der See schon im Juli dieses Jahres. — Einem Telegramm aus Genua zufolge wurde von einer Sendung von Werthpapieren der National bankfiliale in Ancona nach Genua ein Betrag von 2^ Millionen Lire unterschlagen; 3 Beamte wurden verhaftet. Die Untersuchung ist im Zuge. — Aufführungen in der Großen Oper zu Paris. In der Großen Oper zu Paris fanden nach einer Statistik von Lajarle seit 1827 eie fol genden Aufführungen statt: Die Hugenotten 620 Mal, Wilhelm Teil 617 Mal, Robert der Teufel 593 Mal, Die Favoritin 481 Mal, Die Stumme 471 Mal, Die Jüdin 431 Mal, Der Graf Ory (Rossini) 373 Mal, der Prophet 348 Mal, Lncia 268 Mal, Der Liebestrank (Auber) 242 Mal, Die Afrikanerin 227 Mal, Der Troubadour 223 Mal, Faust 217 Mal, Don Juan 171 Mal, Gustav Hl. (Auber) 169 Mal, Gott und die Bajadere (Auber) 147 Mal, Hamlet (Thomas) 144 Mal, Die Königin von Cypern (Halsvy) 118 Mal, Der Freischütz 114 Mal, Der Schwur (Auber) 102 Mal. Hingegen ist Tannhäuser nur 3 Mal aufgesührt worden. — Der Nil, der schon in Fallen begriffen war, hat, nach einem Telegramm aus Kairo vom 23. Oktober, wahrscheinlich durch das Brechen mehrerer Dämme eine große Ueberschwemmung verursacht. Der Schaden ist beträchtlich, er wird auf 500,000 Pfund Sterling geschätzt. 250 Menschen find er trunken. Die Eisenbahnverbindung ist uüi Di« Einwohller beschuldigen die Regierung^ W nöthigen Vorsichtsmaßregeln außer Acht grlqstkWD haben. — Im Dorfe Langenbach bei Freising wmcbe (wie wir s. Z. mittheilten) im Jahre 1865 an einem Sonntage während des Gottesdienstes die Stiel bäuerin nebst ihren beiden Kindern von 3 und 5 Jahren ermordet und zugleich ein Betrag von ca. 90 Gulden und eine Partie Kleidungsstücke geraubt. Den beiden Knaben, die nach dem Morde an der Kellertreppe aufgefunden wurden, waren die Hälse durchschnitten und ihre Mutter, die mit krampfhaft geballten Fäusten in der Schlafkammer entseelt auf dem Bette lag, hatte nahezu an 30 Stiche und Schnittwunden. Alsbald lenkte sich der Verdacht auf einen früheren Eisenbahnarbeiter Namens Hof- pauer aus Kiern. Als derselbe nach 2 Jahren in Lörrach (Baden) als Landstreicher arrctirt und per Schub in seine Heimath transportirt werden sollte, erhenkte er sich in der Frohnfeste zu Waldhut. Alles glaubte nun, daß dieses Drama sein Ende gesunden habe; allein ein gewisser Stanglmeier aus Bachborn, der sich seit einigen Wochen im Bezirksgerichts- gefängniß zu Freising wegen Diebstahls in Hast befindet und während seiner Gcfangenhaltung schon 2 Selbstmordversuche gemacht hat,-meldete sich ver gangene Woche zum Untersuchungsrichter, dem er offen und unumwunden das Geständniß machte, daß er einer jener Verbrecher sei, die in der angegebenen Zeit in Langenbach den dreifachen Mord verübten. Weiter gestand er, daß er die beiden Knaben, sein Spießgeselle Hofpaucr dagegen die Stielbäuerin er mordet habe. — Nach Berichten aus New-Orleans vom 20. October herrscht jetzt in den vom gelben Fieber heimgesuchtcn Districlen beträchtlicher Frost, aus genommen in dem Breitengrade von New-OrleanS und Mobile. Es starben am 19. October in New-OrleanS 25 Personen an der Leuche und 20 in Memphis. Dem Ausweise des Generalarztes zufolge starben während der am 18. d. beendigten Woche 32 Personen in BickSburg, 30 in Chatta- nooza, 16 in Baton Rouge, 16 in Morgan Cilh, 12 in Mobile und !45 an anderen Orten. — Während das gelbe Fieber im Süden der Ver einigten Staaten in seiner Heftigkeit etwas nach gelassen hat, ist es jetzt auf der Dänemark gehören den Insel St. Thomas (Westindien) zum Ausbruche gekommen. Wie eine der Regierung in Kopenhagen zugegangene Depesche meldet, sind bereits vier Soldaten von der Krankheit befallen worden. — Ein großes Grubenunglück hat sich am Nachmittag des 16. October auf der Grube Rosen hof bei Klausthal zugetragen. Beim Ausfahren der Arbeiter ereignete sich ein Gestängebruch an der Fahrkunst, infolge dessen 30 Arbeiter in den Schacht stürzten. 8 derselben erlitten den Tod, während 22 mehr oder weniger schwer verletzt wurden. Die RettungsaFeiten waren, da alle Bühnm zerstört worden, mit großer Gefahr verknüpft und währten bis zum späten Abend.