Volltext Seite (XML)
Mit der landwirthsi bekam der Kaufmann Schöne vor Kurzem sich verheirathet, Deutsches Reich. Das Ministerium des Innern macht bekannt, daß für die im Jahr 1879 zur Verwendung ge langenden Paßkarten der hellrothe Unterdrück gewählt worden ist. sz Umschau in der Lausitz, 17. October. Den 11. ist zu Cunnersdorf bei Löbau das Wohn haus des Gutsbesitzers Manitz abgebrannt. — Am 13. sind daselbst wieder durch ein Heuer dj? Gebäude des Israelischen Gutes uud am nämlichen Tage zu GerSdorf die des Röthig'schen Hausgrundstücks ver nichtet worden. — Den 6. ist zu Reichenau der 17jährige Gymnastiker Höhme vom hohen Seile 15 Meter herabgestürzt und hat mehrmalige Brüche beider Arme und andere schwere Verletzungen erhalten. — Den 10. ist der 73 Jahr alte Nahrungsbesitzer Hornuff in Burkau vom Wagen gefallen und ge storben. — Am 11. ' ' zu Zittau, der erst auf dem Wege von seiner Wohnung bis zum Gc- GeschäftSlocal den Blutsturz und verschied bald darauf. — Die Zittauer Maschinenfabrik und Eisengießerei hat im Geschäftsjahre 1877/78 einen Umsatz von 208,031 Mark und einen Reingewinn von 22,778 Mark gemacht; so daß eine Dividende von 4 Proc. aus geworfen werden konnte. — Den 8. feierte der landw. Verein zu Bernstadt das 25jährige Jubiläum seines Bestehens durch ein Festmahl (an dem gegen 200 Personen Theil nahmen) und einen Ball. Dem Vorstande des Vereins, Herrn Inspektor Weder von Ni'eder-RennerSVörf, wurde dabei vom landwirth- schaftlichen Kreisvereine die landwirthschaftliche große silberne Medaille verliehen und Herr Professor vr. Heiden aus Pommritz zum Ehrenmitgliede dieses zweitgrößten sächsischen landwirthschaftlichen Vereins (er zählt über 200 Mitglieder) ernannt und ihm bei diesem belebten Feste das Ehrendiptom überreicht. — Am 10. wurde zu Löbau die Diöcesanversamm- lung abgehalten, wobei Herr Pastor Brösel aus RennerSdorf einen Vortrag über „das christliche Leben des Hauses"; Herr Schulrath Grüllich von dort einen „über die Schule und den Religions unterricht" und Herr Pastor Mahn aus Waldheim einen solchen „über die Fürsorge für entlassene Sträflinge" hielt. Mit der landwirthschaftlichen Hchtfe juItzr wird eine Obst- und Vartenbauschule ven/A Auf dem für die praktischen Uebungen din. 330 Ar großen Grundstück wurden zu Anfang d Woche die ersten Arbeiten vorgenommen. Mit . Dampfpfluge, welcher von Herrn Freiherr« v MagnuS auf Drehsa zu diesem Zwecke unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde, fand eine Durch arbeitung des Grundes bi» 1H Elle statt. Der Schulcurs, welcher am 21. Oktober beginnt, wird wieder sehr stark besucht, auch finden sich immer mehr solche junge Männer ein, welche bereits die ! B efähigung zum Einjährig-Freiwilligendienst erworben I haben. Für diese wird im kommenden Winter eine Selecta gebildet werden. An die Fabrikanten, Garnhändler, Agenten, Bleicher, Färber, Mangler, Faktoren und Weber der Leinwandbranche in der sächsischen Oberlausitz s ist von Herrn David Goldberg in Zittau die Auf forderung ergangen, daß sie sich mehr, als das seither geschehen, zu gemeinsamer Förderung ihrer Berufs interessen vereinigen sollen. Der Verfasser de« Auf rufs weist nach, daß bereits aus dem im Jahre » 1873 gegründeten Oberlausitzer Leinen-Industrie- Verein viel Gutes und Zweckmäßiges für die An gehörigen dieser Branche hervorgegangen, daß indessen bei Weitem noch nicht genug geleistet worden sei, und es soll nun demnächst in Ebersbach eine all gemeine Versammlung der oberlausitzer Leinen- Industriellen stattfinden, um über diejenigen Mittel und Wege zu berathcn, welche geeignet erscheinen, den L chäden, an denen die gedachte Industrie krankt, abzu helfen ; es werden unter Anderem genannt 1) das leicht- > sinnige Garnbleichen zu Gunsten von Spekulanten, 2) die noch viel verbreitete Sitte des Metzens, welche für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinschädlich wirkt, und 3) die vollständige Schutzlosigkeit der Gesammtbranche gegen Creditunwürdigkeit und Betrug. Äm 14. Oktober fand in Wilthen bei Bautzen die feierliche Einweihung des neuen Kirchschul- gcbäudes statt. Bekanntlich war ver Rittergutspachter Möller in Obernitzschka bei Wurzen vom Oschatzer Be- zirksgericht wegen fahrlässiger Tövtung — Wurzner Fleischvergiftungsproceß — außer zu Tragung der Proceßkosten und Entschädigung der Verletzten zu dreijähriger Gefängnißhaft verurtheilt worden. In folge des von Möller ergriffenen Rekurses war zwar, - - wie der „L. Ztg." berichtet wird, vom königlichen OberappellationSgerichte zu Dresden obiges Straf- ' maß um neun Monate herabgesetzt worden,, jedoch ist das vom Brrurtheilten an Se. Maj. den König i gerichtete Gesuch um weitere gnädige Ermäßigung ! dieses Strafmaße- abschläglich beschieden worden. Auch anderweitige Schritte, die auf Milderung de« Endurtheils abzweckten , sind erfolglos gewesen, so daß die Abführung Möller'S nach Zwickau für di« nächsten Tage Vevorsteht. In Meerane begab sich am 11. d. M. eine Dame zu einer Festlichkeit, nachdem sie ihre drei Kinder zur Ruhe gebracht und dieselben der Obhut de« Dienstmädchen« anvertraut hatte. Gegen 11 Uhr bemerkte man von der,Straße aü«, daß den geöffneten Feastern der Wohnung dieser Darm Irm stützen tini> schätzen müsse, beinahe ganz ab handen gekommen. Alle treiben mehr oder weniger , Soaderpolitik, drohen zum Theil, wenn Man ihnen -S nicht den Willen thut, mit dem Auslande, verfolgen ihre Interessen auf Kosten der Uebrigen und ver- / suchen sich sogar gegenseitig zu unterdrücken. Der habsburgische Staat hat keinen inneren Halt mehr, und diejenigen haben Recht, welche sagen, seine Existenz hänge von der Gnade Europa'- ab. Die Behauptung Anderer, daß dieser Staat wohl Dauer haben könne, wenn er sich in eine „monarchische Schweiz" verwandle, hat nur den Schein der Wahr heit für sich, denn um diese Verwandlung zu er möglichen, müßten seine Völker auf einer höher» Stufe stehen und als freie und gleiche Nationalitäten neben einander wohnen wollen. Auf diesen Stand punkt sich zu erheben, dürften aber gerade die Ungarn am Wenigsten geneigt sein!