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SM «WPßrtäa At-erfiG: Weizen, Mais, Gerste, e,Haftr, SMz, auch aGrhand gutes Obst, Wei«, »ck, Lravp rc. Herrliche Eichen« und Buchen- «r liefern treffliche Weiden, indem ein großer hthnm an Wild anzutreffen ist, auch zahlreiches DA Die Bienenzucht ist ebenfalls nicht uu- ^_,.iAe«d. Bosnien ist reich an Steinsalz und M Metallen: Gold, Silber, Quecksilber, Eisen, Blei. Eß hat zahlreiche Heilquellen und Warmbäder. Die Industrie erstreckt sich vor Allem auf die Gewinnung und.Bearbeitung des Eisens, 120,000 Ecntner Eisen werden jährlich gewonnen. Man fabrizirt gute Ge wehre, Schießpulver, richtet Pelze und Felle zu, liefert vorzügliche Sattlerarbeiten, trefflichen Stoff zu Himden, sehr gute Leinwand rc. rc. Der Handel freilich liegt darnieder unter Monopolen, hohen Zöllen und Mangel an Straßen. Der Haupthandels und Stapelplatz für Asien und Europa ist seit vielen Jahrhunderten schon Bosna Sorai (früher 100,000 jetzt 40,000 Einwohner). Daneben giebt es aber auch noch viele andere bedeutende Handelsplätze. Aus Italien kommen nähere Aufklärungen über die in Venedig stattgefündenen Ruhestörungen. Dieselben hatten ihren Grund in dem Gerüchte, die österreichischen Behörden hätten den Abgang eines VergnügungSzugeS von Triest nach Venedig, welcher angeblich zu demonstrativen Zwecken arrangirt worden Wäre, verhindert. Eine infolge dessen Abends 9 Uhr in Venedig erfolgte Zusammenrottung von jungen Leuten richtete sich gegen die Wohnung des öster reichischen. Generalkonsul- und entfernte bei dieser Gelegenheit da- österreichische Wappen. Am nächsten Tag«, den 29. Juni, interpellirten die Abgeordneten Sella» Aloisi und Jndelli darüber den Minister des Innern Zanqrdelli in der römischen Kammer. Der Minister erzählte den Vorgang, wie wir ihn aber wirdergcben, und fügte hinza, daß der Präfect von Venedig sich sofort zum österreichischen Eonsul begab, NW ihm da- Leidwesen der Regierung über die vor- gefallene Rohheit auSzudrücken. Die hervorragendsten Einwohner Venedigs übersandten dem österreichischen Eonsul ihre Karten als Zeichen des Bedauerns. Die/Gerichte sind sofort eingeschritten, um mit SHgenge nach dem Gesetz gegen die Schuldigen zu verfahren. Ein nachher zwischen der österreichischen «Hk italienischen Regierung erfolgter Austausch von Erklärungen erledigte die Angelegenheit zu vollkom- m«Uer gegenseitiger Befriedigung, wie sich Graf Audrasty denn auch bereits in diesem Sinne aus- sprach, D»S .Nationalfest de- Frieden- der Arbeit", wMe- die Stadt Pari- im Namen des republikanischen Frankreich- zu Ehren der Weltausstellung am letzten Juni feierte, stand in einem frappanten Contraste z», dem Feste, welche» die Regierung Napoleons III. am 13. August, als am Napoleonstage, zu ver anstalte« pflegte. Damal- verhielt sich Paris rein pgM und war selber nicht dabei, es überließ alle» des, RsgiKtUpg allein und nahm, was ihm geboten wurde, mit Indifferenz hin, wenn nicht gar fein Oppositionsgeist di« Gelegenheit zu, feindseligen DWonstrWioH«m. benptzy. Diesmal war die v«. theiligung der Bevölkerung eine allgemeine. Fast stattgefunden. Aü» den Berichte» der amten geht hervor, daß dieselben von langer Hand angestiftet sind unv alle der Republik feindlichen Elemente ihren Antheil daran hatten. Die Ruhe störungen haben einen weit gefährlicheren CharNcler gehabt, al» e« die ersten Nachrichten klauben ließen. Eine zwiefache Untersuchung, eine administrative und eine gerichtliche, ist angestellt und hat bereit» sehr belastende Thatsachen zu Tagen gefördert. Die republikanischen Journale von Marseille fordern, um Seiten- der erbitterten Bevölkerung Repressalien zu verhindern, strenge Ahndung der Urheber dieser Unruhen. Man fürchtet, daß eS im Plane liege, auch an anderen Orten ähnliche Unruhen zu provociren. In Rumänien haben die Beschlüsse des Con- gresseS große Unzufriedenheit erregt. Das Regierungs organ „Romanul" erklärt, daß der Berliner Congreß- Beschluß bezüglich Rumäniens die größte Ungerechtigkeit des 19. Jahrhunderts sei, und daß die Bevollmächtigten, damit nicht zufrieden, das Land zerstückt zu haben, auch die häuslichen Rechte des Fürstenthums angegriffen hätten, indem sie auf der Gleichstellung der Juden beständen, wie sie von Serbien verlangt wurde. Das Journal behauptet ferner, daß der Versuch, die Juden zu begünstigen, nur zu deren Schaden auSfallen werde und daß, wenn da von den anderen Mächten unterstützte Rußland auch Bessarabien an sich reißen dürfe, es keinen Druck gebe, welche die Rumänen dazu zwingen könnte, ihre Gesetze bezüglich der Juden zu ändern. In der türkischen Hauptstadt herrscht große Aufregung wegen der bevorstehenden österreichischen Occupation von Bosnien und der Herzegowina. Es ist eine doppelte Strömung vorhanden, eine Partei will den bewaffneten Widerstand, die andere räth Fügsamkeit an. Die Pforte suchte einen Aus weg, indem sie die Occupation- mit gewissen Be schränkungen annahm. — Für den Geisteszustand des Sultans circulirt in Constantinopel folgende recht bezeichnende «necdote: Bei dem Abschiedsbesuche der Prinzessin Reuß, Gemahlin des deutschen Bot schafters, beglückwünschte die hohe Dame den Sultan über die tiefe Verehrung und Anhänglichkeit, welche seine Unterthanen für ihn fühlen, indem sie gleich zeitig in zarter und passender Weise darauf anspielte, daß so viel Ergebenheit von Seiten de» Padischah durch häufigeres Erscheinen in der Oeffentlichkeit belohnt werden sollte. Der Padischah lauscht« mit einem langen und nachdenklichen Gesicht und waodte sich, als die Prinzessin ihn verlassen hatte, mit der Frage an die Beistehenden: „Ich möchte gern wissen, welches Interesse diese Frau daran haben kann, mich ermorden zu lasten." In Amerika herrschen Wirren der verschiedensten Art. Durch einen Beschluß de« CongresseS ist die Rechtmäßigkeit der Wahl de- Präsidenten Hayes in Frage gestellt worden. Mr. Randall, der Sprecher der Repräsentantenkammer, erklärte in einer am 1. d. Mt«. im demokratischen Club von Philadelphia gehaltenen R«de, daß der Congreß di« Herrn Haye- vos der Wahlcommission übertragene Präsidentschaft für ebenso giltig halte, al» wenn er dieselbe vk«t - vom Volk« empfangen hätte. NichtSdepoweniM