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4z Schuldscheine vom Jahre 1854, 4fj dergleichen vom Jahre 1860 und 4K und 5K dergleichen vom Jahre 1866 der vormaligen Leipzig - Dresdner Eisenbahn- Compagnie betroffen wurden. Die Inhaber von den genannten Staatspapieren werden hierauf noch besonders mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht werden, auch bei sämmtlichen Be- zirkssteuereinnahmen und Gemeindevorständen des Landes zu Jedermanns Einsicht auszuliegen. Mit diesen Listen werden zugleich die in früheren Terminen auSgeloosten aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Ausloosungen übersehen. Es können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich nicht de« Jrrthum hinzugeben, daß, so lange sie Coupons haben und diese unbeanstandet eingelöst werden, ihr Capital ungekündigt sei. Die Staatskassen können eine Prü fung der ihnen zur Zahlung präsentirten Coupons nicht vornehmen und lösen jeden echten Coupon ein. Da nun aber eine Verzinsung ausgelooster Capitqle über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinW Deutsches Reich. Wegen erfolgten Ablebens des ehemaligen Königs Georg von Hannover wird am königlichen Hofe die Trauer auf 3 Wochen, vom 25. Juni bis mit dem 15. Juli d. I., angelegt. Die zweite Kammer bewilligte in ihrer am 26. d. M., Nachmittags 1 Uhr, in Gegenwart des Staatsministers Frhrn. von Könneritz und des kgl. Regirrungscommissars geh. Finanzraths vr. Dillcr, abgehaltenen Sitzung die Einstellung der Grundsteuer für 1878 mit 7„ Pf. und für 1879 mit 4 Pf. pro Steuereinheit, ferner die Einstellung der Ge werbe- und Personalsteuer für 1878 mit des vollen Betrages und der Steuer vom Gewerbebetrieb im Umherziehen mit 120,000 M., sowie die Er hebung der Einkommensteuer mit 11 Simplen für 1878 und mit 50 Procent Zuschlag zum Normal steuersatz für 1879, also mit 14,380,500 M. ge meinjährig. Am Schluffe der Berathung bemerkte Vietpräsidenk Streit, daß durch die neue Steuergesetz gebung dem Lande wesentliche Ersparnisse an Erhebungskosten und Arbeitskräften geschaffen würden und daß er der Uetzer« zeugung sei, daß der Herr Finanzminister sich mit der ange- dahnten Steuerreform um das Land wohl verdient gemacht Abg. vr. Krause: Die neue Steuergesetzgebung habe zwar einige der größten Verstöße gegen eine gesunde Steuer politik beseitigt, sei aber auf eine bedeutende Mehrbelastung der Bevölkerung hinausgelaüfen. Abg. Günther: Es habe keinen Aweck, dem Ein kommensteuergesetz Thränen nachzuweinen, aber wenn Vice präsident Streit noch einen Lorbeerbaum auf das Gesetz ge pflanzt hab», so setze er (Redner) die Trauerweide gleich da- nkbkn. Er hoffe aber, daß die leidtragenden Laadwirthe auch auf diesem Ärabe NtzH einmal Glucken erbÜheGMchs wikden. (Heiterkeit.) Referent Abg. Kkrtzach: Er widerspreche der M» Abg. vr. Krause erhobenen Beschuldigung, daß das Ein kommensteuergesetz durch seine blase Existenz zu Vermehrung der Ausgaben beegetragen habe. Der Abg. vr. Krause hab« nicht nöthig, daS große Publikum auf diese Weise irre zu führen. Die Steuergesetzgebung habe damit, daß mehr für den Staat zu leisten sei, nichts zu schaffen. Abg. vr. Krause: Er habe nicht die Absicht, da« Publikum irre zu führen, sondern eS aufzuklären. Se. Majestät der König hat genehmigt, daß die zur Feier der silbernen Hochzeit Ihm dargebrachten Geschenke Freitag und Sonnabend im König! Schlöffe in der Zeit von 11 bis 2 Uhr Mittags ausgestellt werden. Vergangene Mittwoch unternahmen das Präsidium und die Mitglieder der 1. Kammer, unter ihnen auch Se. K. H. Prinz Georg mit den Herren StaakS- mimstern und Kreishauptmann von Einsiedel Mittelst Extrazug eine Rundfahrt auf der Linie SchaMxm- Bautzen. Auf den größeren Stationen wurden die Herren von den Spitzen der Behörden der betr. Ort schaften begrüßt; in Schandau fand das Diner statt. T Am 24. d. MtS. und folgende Tage sand eine abermalige Ausloosung Königlich Sächsischer Staatspapiere statt, von welcher die 4A Staatsschulden-Cassenscheine von den Jahren 1852, 1855, 1858,1859,1862, 1866 und 1868, - 5K dergleichen vom Jahre 1867, . 4K dergleichen vom Jahre 1869, - 4A dergleichen vom Jahre 1870 - im Jahre 1871, durch Abstempelung in 3zK und beziehentlich 4K Staatspapiere umgewandeltcn Löbau-Zittauer Eisen- bahnactien Vit. und 8, ingleichen die auf den Staat übernommenen 3^8 Partialobligationen von den Jahren 1839 und 184l, k ckerlkat« liberalen Verbindung. Nach Besiegung des ««einsamen Gegner-, Erreichung des gemeinsamen Ziele- und der Einsetzung der beide Theile befriedigen den Verfassung brach aber der Kampf zwischen beiden Parteien au«, der seitdem ohne Pause und mit wechselndem Erfolge fortdauert. Von 1831 — 1834 war der Charakter der belgischen Regierung kein aus- aesprochen parteiischer; 1834 gewannen jedoch die Schwarzen die Oberhand und herrschten bis 1840. Bon 1840-1841 regierten die Liberalen, von 1841—1845 ging die Regierung an ein aus beiden Parteien zusammengesetztes Ministerium über. Noch in einem achtmaligen Wechsel folgten die Par lamentsmajoritäten und die Herrschaft der Parteien aufeinander; am meisten waren jedoch die Liberalen am Ruder. Gleichwohl wird Mancher die nochmalige Wiederkehr des Pfaffenregiment« für nicht unmöglich halten. Unmöglich ist sie allerdings nicht, aber wohl nur in dem Falle, daß sich die Einigkeit unter den ^Liberalen nicht erhält, und daß inan es unterläßt, die Schule von der klerikalen Herrschaft zu befreien. Aber auch dann ist die Wiederkehr der goldenen Zeit der Ultramontanen keineswegs sicher, denn der Stern derselben ist sichtlich in ganz Europa im Niedergehen begriffen auf Nimmerwiederkehr, und da Frankreich und Deutschland zugleich energisch Front gemacht haben gegen die Römlinge, so ist es diesen überaus schwer gemacht, in Belgien wieder Oberwasser zu ge winnen. Wir glauben vielmehr, daß nach abermals vier Jahren die liberale Majorität in den belgischen Kammern eine weitere Verstärkung erfahren wird.