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Sonnabend, den LS. Juni rchpapieren Der Umschwung in Belgien Schmölln. o h zum Tutte, Vniunddreißigster Jahrgon- u verkaufen. Lamprecht' opirtinte, Qualität^ tschwitz ir- «nd ige Grund« Vorrächen istbietende» ergebenst ein und werden dieselben bei allen Post-Anstalten, in der Expedition dieses Blattes, sowie bei unseren Zeitungsboten entgegengenommen. Inserate finden bei der sich neuerdings wieder sehr gesteigerten Auflage unseres Blattes eine weite Verbreitung. Bischofswerda, den 25. Juni 1878. Vie klxpecktion ries „sädisiseken krrüklers." nebst Dresdner ch auch kn der- «dens Lausendr S im weitererr. ht mit Auhilfe- irch Einsendung tsprris beträgt diesen Klöstern wirv die ganze weibliche Jugend aller Stände erzogen. Die Gemeinde« und die Kammerwahlen waren größreniheils vom Clerus ab hängig, uno es war bisher nicht abzusehen, wie diese Zustände ohne Revolmion abgeänderl werden könnten. Die Ursache dieser Mißstände liegt vor nehmlich in dem in die Verfassung aufgenommenen bedenklichen Grundsatz von der Selbstständigkeit der Kirche, von der Trennung der Kirche vom Staat, ein Grundsatz, welcher Jahrzehnte lang als hohe politische Weisheit gegolten hat. Trotz alledem aber gelang es, wie gesagt, den Liberalen bei den soeben stakkgehabten Wahl-N-, die Clerikalen in den meisten Wahlkreisen für beide Kammern zu besiegen, so daß das klerikale Cabtnet ä'^spremont-Lylläen-lUaiou zurückireien und der König den Führer der Liberalen , Krere-Orban, mit der Bildung eines liberalen Ministeriums be trauen mußte. Was liegt nun näher, als daß das neue Cabinct im Verein mit den Kammern gesetz liche Maßregeln treffen werde, um das Volk aus den clerikalen Banden zu befreien und der Wieder kehr eines pfäffischen Regiments vorzubeugen, selbst wenn dies eine Verfassungsänderung nölhig machen sollte! Die Erfahrungen waren lang uno trüb genug, um einen solchen festen Einschluß reifen zu lassen. Die belgischen Liberalen haben sich vor zweierlei zu hüten: Bor der Aufrechterhaltung des klerikalen Einflusses auf die Schule und vor der Uneinigkeit Letztere war ihnen oft ein noch gefährlicherer Feind als ersterer, und nicht selten fiel den Clerikalen lediglich, weil die Liberalen sich fraktionsweise be fehdeten, der Sieg zu. Die Gründung des belgischen Staates geschah freilich unter Umständen, die eine Berücksichtigung der clerikalen Wünsche unumgänglich machten. Die LoSreißung von Holland war nämlich das Werk der > Geldpvrte- i Sorten, 8 >60 Weimar, ir. Spazier» m, s 50 Pf-, )l. Kleidung, bel, Spiegels Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtohauptmannschaft UN- -er Kgl. Schulinspection;u Kautzen, sowie -es Königlichen Verichtoamtes un- -es Sta-trathes zu Dischosower-a^ Dies« Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch« und Sonnavends und tastet einschließlich der Sonn abends erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 1 Mark SO Pfg. (IS Rgr.). Inserate werden di« Dienstag« . und Freitag« trüb i» Udr anqenommen. Bor einigen Tagen fanden im Königreich Belgien die alle vier Jahre verfassungsmäßig wiederkehrenoen z Wahlen zur Erneuerung der Hälfte der beiden R Kammern statt. Und diese Wahlen hatten zu all- L gemeiner Ueberraschung das Resultat, daß sowohl L im Senat als auch in der Deputirtenkammer eine »liberale Mehrheit von etlichen Stimmen an die UStelle der Clerikalen trat, die bereits unausrottbar H geworden zu sein schien. Nicht nur die liberalen Belgier, sondern die Freiheits- und Fortschritts freunde der ganzen civilisirten Welt jubeln anläßlich dieses Sieges auf, durch welchen „die letzte Zwing- l bürg des Ultramontanismus in Europa gefallen" ist. Um die Bedeutung dieses Sieges zu ermesseu, ! muß man sich vergegenwärtigen, daß Belgien zu einer förmlichen kirchlichen Domäne herabgesunken war, daß die Geistlichkeit es vortrefflich verstanden , hatte, die liberale Gesetzgebung und die freiheitlichen » Institutionen des Landes für sich auszunuhen. Der s Clcrus hatte seit 1870 eine ultramonlane Kammer- Mehrheit hinter sich, die alle möglichen ihm dienen den Gesetze acceptirt, so z. B. Bestimmungen, welche durch Zusammenlegung städtischer und länd licher Wahlbezirke und durch Controlirung der ge heimen Wahl darauf berechnet waren, die liberalen Wähler zu majorisiren und zu terrorisiren. Der klerikale Einfluß wuchs seit einem Jahrzehnt in be denklicher Weise an. Die ultramontane Geistlichkeit beherrscht das ganze Volksschulwesen, hat ihre be sonderen von Jesuiten geleiteten Gymnasien und eine eigene Universität, welche Anstalten weit stärker be sucht sind als die vom Staate geleiteten. Die Zahl der Klöster ist binnen 20 Jahren von 779 mit 11,968 Mönchen und Nonnen auf 1314 mit 1.8,162 Mönchen und Nonnen gestiegen, und in