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Die Se. Majestät den Kaiser behandelnden Aerzte bringen Folgendes zur öffentlichen Kennmiß: Die Unterzeichneten halten sich zur Ergänzung der von ihnen über das Befinden Sr. Majestät des Kaisers und Königs ausgegebenen Bulletins zu folgender Aeußerung für verpflichtet, um mancherlei umgehenden unrichtigen Auffassungen entgegen zu treten. Durch Gottes gnädige Hilfe ist der Verlauf der Verletzungen und des gesammten durch das so tief beklagenswerthc Ereigniß hervorgerufenen Krankheits zustandes Sr. Majestät bisher ein fast über Erwarten günstiger gewesen. Die einzelnen Momente dieses Verlaufes sind in den mitgetheilten Bulletins ver zeichnet. Hieraus wird nun in hoffnungsvoller Freude vielfach gefolgert, daß die völlige Genesung Seiner Majestät in nächster Nähe bevorstehe. Unter den obwaltenden Umständen ist die Erfüllung dieses ge wiß in aller Herzen lebenden Wunsches jedoch voraus sichtlich leider nicht zu erwarten. Se. Majestät haben, außer zeitweisen Schmerzcmpfindungen, nicht nur unter der durch die Gebrauchsunfähigkeil beider Arme bedingten großen Unbehilflichkeit viel zu leiden, in Panllewitz; Gutsbesitzer Pech sti Stet»«. -- WM wurden die beiden Pröbste von Marienthal Marienstern empfangen. Am Abend des 14. d. war, wie der „Pirnaer E Anzeiger" meldet, der berüchtigte Wilddieb Julia» H Leonhardt aus HinterhermSdorf mit einem Gefährten,-D jedenfalls seinem Bruder, auf böhmischem Gebiete A im Begriff, ein dort verstecktes Reh zu holen, H während sie ein anderes bereits in jenem Sacke vereW borgen hatten, als er in einiger Entfernung zwei Z böhmische Forstbeamte kommen sah. Sofort legte er auf dieselben an. Einer ter beiden böhmischen ; Beamten, der Waldheger Kaupe, kam ihm jedoch - zuvor und streckte ihn durch einen Schuß nieder. Der Gefährte des Leonhardt warf sein Gewehr fort und trug selbigen auf seinem Rücken hinweg. Die Forstbeamten versicherten sich zunächst der beiden Gewehre und brachten dann den Fall zur Anzeige und den Gefährten Leonhardt's zur Arretur. Dieser selbst hat durch den Schuß mehrere Schrote in der rechten Wange unterhalb des AugcS und im Ohr erhalten. (Actien-Bierbrauerei zu Löbau.) Die am 19. Juni Vormittag in Dresden abgehaltene außer ordentlich: Generalversammlung war zu dem Anträge des Berwaltungsrathes auf Liquidation nicht beschluß fähig. ES hatten sich zur Generalversammlung nur 13 Actionäre mit 510 Actien und Stimmen cinge- funden, während mindestens ein Drittel des Actien- capitals hätte vertreten sein müssen. Es wird nun mehr eine nochmalige Generalversammlung, und zwar nach Löbau, einberufen werden. Dem vom Ver- waltungsrathe erstatteten mündlichen Bericht zufolge ist der Versuch, die Brauerei zu verpachten, gescheitert. Von einem Windmühlenflügel wurde in Neu- salza dem 15 jährigen Müllerlehrling Hölzel der Hinterkopf völlig eingeschlagen. An dem Aufkommen des Verunglückten wird gezweifelt. iäs. KOjKhrige Ehejubiläum. --- Den 11. feierte zu Walddorf die dortige Schützengrsellschaft ihr 50jähr. Bestehungsjubiläum. — De» 11. wurde zu Löbau die 2. Jahresversammlung sächs. Seminarzeichen lehrer abgehalten, wozu auch Herr Geh. Schulrath vr. Bornemann und Herr Zeicheninspector Trcttau erschienen waren. - Auch von Seifhennersdorf ist eine Adresse an Se. Maj. den Kaiser abgegangen, welche mit 1084 Unterschriften bedeckt war. — Den 15. ist die Scheune des Nahrungsbesitzers Holtschke in Cölln bei Bautzen, durch Blitzschlag entzündet, cingeäschert worden. - Zu Oderwitz ist der Jüng ling Glathe todt aus dem Mühlgraben gezogen wor den. (Schon längere Zeit krank; mag ihn ein Schlag fluß zum Stürzen gebracht haben.) -- In Döhlen ist am 15. der 2jährige Sohn des Nahrungsbesitzer Döcke ertrunken. — Am 18. wurde die 13- jährige Tochter eines Schuhmachers in Zittau todt aus der Mandau gezogen. — In Walddorf feierte am 9. der Häusler und Weber Jeremias sein fünf zigjähriges Ehejubiläum. — Bei den verschiedenen Deputationen (über 30), die Le. Maj. den König Albert und Ihre Maj. die Königin Carola im Eck- paradefaale des königlichen Schlosses am 17. von 10 bis 2 Uhr zu empfangen geruhten, befanden sich — so viel uns bekannt geworren — folgende Damen und Herren aus der Lausitz: Frau Kammerherr v. Krieger aus Bautzen, Frau Pastor Venus aus Ebersbach, Frau Amtsrichter Dietz aus Löbau, Frau Oberstlieutenant v. StranSky aus Zittau. Von Herren: Canonicus rc. Kutschank aus Bautzen, Canonicus Bensch, Pfarrer zu Ralbitz, Kreishauptmann v. Beust aus Bautzen, Kirchenrath l-io. Schmidt aus Bautzen, Past. Prim. Kuhn aus Lautzen, Pastor Jmmisch aus Göda, Prof. vr. Kreußler aus Bautzen, l)r. Kümmel, Rector des Gymnasiums zu Zittau-, Dir. Vollhering (Realschule) aus Bautzen, Lcminardir. Leuner aus Bautzen, Graf zur Lippe auf Teichnitz, Geh. Regierungsrath Amtshauptmann v. Salza aus Bautzen, Major Baron v. Uckermann aus Bautzen (Luttowitz), Amtshauptmann von Zahn aus Zittau, Fabrikant Henke aus Leutersdorf, Amtshauptmann v. Thielau aus Löbau, Hauptmann v. Criegern auf Spremberg, Amtshauptmann Schäffer aus Kamenz, Rittergutsbesitzer Reich auf Biehla, Landesältester Hempel, Landesbestalller v. Zeschwitz aus Bautzen, Graf v. Einsiedel - Reibersdorf, General Graf zur Lippe-Döberkitz; Fabrikbesitzer Löhme in Wehrsdorf ; Gemeindevorstaud Fichte zu Rammenau; Bürger meister Hartmann, Löbau; Bürgermeister Oertel, Kamenz; Oberlehrer Klix, Kamenz; Lehrer Mutschink, Demitz; Kaufmann Geyer, Bautzen; Tuchfabrikanl Müller, Kamenz; GaSanstaltsdirector Thomas, Zittau; Rittergutsbesitzer Psannenstiel auf Neudorf; Handels kammerpräsident Waner, Zittau; die Prediger der Brüdergemeinden: Reichel-Herrnhut, Gammert-Klein- welka; Schützengescüfchaftsvorsteher Walther, Zittau; Gutsbesitzer Strauch, Rodewitz; Gutsbesitzer Albert, Rachlau; Gutsbesitzer Kschischank in Großpostwitz; Gutsbesitzer S chmole, Löschau; Gutsbesitzer Lehmann, Breitcndorf; Gutsbesitzer Kockel aus Crostwitz, Ritter gutsbesitzer Biebrach auf Lehndorf; Rittergutspachter Wenk in Sdier; Baumeister Wendler, Bautzen; Gutsbesitzer Scop, Kronförstchen; Gutsbesitzer Jursch