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Mts- M MzeWblatt für den Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. de« .Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. LL Schrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 51. Jahrgang. "' — Sonnabend, den 6. Februar «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Privatmanns «»ttlak »»«>uxSrt«t in Oberstützengrün wird heute am 4. Februar 1904, nachmittags 6 Uhr, das Konkurs verfahren eröffnet. Der Ortsrichter Alban Meichsner in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum tv. März 1804 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und ein tretenden Falles über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 25. Aevruar 1SV4, vormittags 10 Ayr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 17. Wär; 1904, vormittags 10 Ahr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu ver abfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum tv. März 1804 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Das auf Blatt 331 des Grundbuchs für Tosa eingetragene verliehene Bergbaurecht »«»«>- 8t«IIu am Milchschachen ist von dem Berechtigten aufgegeben worden. Solches wird mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß binnen drei Monaten von dieser Bekanntmachung an die Hnpothekengläubiger, Grundschuldgläubiger und Rentenschuld gläubiger, sowie jeder, der auf Grund eines vollstreckbaren Titels die Zwangsvollstreckung in das Vermögen des Bergbauberechtigten herbeizuführen in der Lage ist, die Zwangsver steigerung des aufgegebenen Bergbaurechts beantragen können. Wird innerhalb der Frist die Zwangsversteigerung nicht beantragt oder führt die Ver steigerung mangels eines wirksamen Gebots nicht zum Zuschläge, so erlischt das Bergbaurecht. Eibenstock, den 22. Januar 1904. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister des Königlichen Amtsgerichts Eibenstock ist heute auf Blatt 52 (Firma: L. »rwackt in Eibenstock) eingetragen worden: Der unter Nr. 2 genannte Luxust I'risclrletr Sruuckt z'r. ist ausgc- schieden. Frau äcka. I-arrrs. vsrrv. Sruuckt xsb. Tuolisodsrsr in HiSenflock ist In haberin der Firma. Eibenstock, den 30. Januar 1904. Königliches Amtsgericht. Die Ratsexpeditionen bleiben Montag, den 8. und Menslag, den 9. Aevruar 1904 vorzunehmender Reinigung halber geschlossen. Im Standesamt« werden Anmeldungen von Geburts- und Sterbefällen vormittags von 9 bis 10 Uhr entgegengenommen. Stadtrat Eibenstock, am 3. Februar 1904. Hege.Müller. Sonnabend, den 6. dieses Monats, nachmittags 1 Uhr sollen in der Restauration „zum Nürgergarten" hier folgende daselbst eingestellte Gegen stände, nämlich: 1 Kassaschrank, 1 Doppelpult, 7'/, kx rohe Seide, 1 Pianino, 1 Ladentafel, 1 Warenschrank und 3 Tischchen an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Eibenstock, am 3. Februar 1904. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Holzversteigerung aus Eibenstocker Staatssorstrevier. In Grüners Hotel in Schönheiderhammer sollen Mittwoch, den 1v. Februar 18V4, von nachm. 1 Uhr an 10599 3640 2236 938 2800 7—16 3—7 fichtene Klötzer, 7—15 cm stark,! „ „ 16—22 . „ „ ,, 23-44 „ „ s . verbliaugen, 8—15 „ „ „ Reisstaugen, 3—7 „ 3 zu 4 m lana sAbteilung 2 (Kahlschlag), ' u- ^"»',9, 13, 14, 16, 46, 61, 63 und (72 (Durchforstungen), I, 2, 5, f 6 und 27 (Einzelhölzer), sowie Donnerstag, de« 11. Februar 1904, von nachm. 1 Uhr an 785,, rm Arennscheite, Arcnnknüppek u. Äeste, >. . 171,- , Htöcke !d°n obigen Abt. gegen sofortig« Bezahlung und unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die unterzeichnete Revierverwaltung erteilt über obige Hölzer nähere Auskunft. Eibenstock, den 3. Februar 1904. Kgl. Forftrevierverwaltung. Aach. Kgl. Forstrentamt. Herkach. Tagesgefchichte. — Deutschland. Die am Donnerstag bereit« durch Extrablatt mitgetcilte und nachstehend wiederholte Drahtnachricht von dem Entsätze Windhuks und Okahandja« und dem Siege über die Herero, hat alle deutschen Herzen erleichtert auf atmen machen. Wäre einer jener Hauptorle gefallen, so würde da» noch viel furchtbarere Opfer gekostet haben. Mit dem all gemeinen Rückzug der Herero in da» Gebirge ist selbstverständlich der Aufstand keineswegs zu Ende, im Gegenteil dürften jetzt die Hauptswwierigkeiten erst beginnen. Aber schwere Schläge für unsere braven Truppen und Landsleute in der Kolonie sind nicht mehr zu fürchten. Schön hat c» sich getroffen, daß die beiden großen Erfolge, der Entsatz Okahandja« und die Unterwerfung der BondelzwartS, an Kaiser» Geburtstag errungen wurden. Da die BondelzwartS auch die Waffen auSgeliefcrt haben, er scheint nun wenigsten« im Süden unserer Kolonie die Ruhe voll ständig verbürgt. Berlin, 3. Februar. Der Kommandant S. M. S. .Ha bicht" meldet au» Swakopmund: Windhuk und Oka handja sind durch die Kompagnie Franke mit 2 Geschützen entsetzt worden, und zwar letzterer Ort am Geburtstag de» Kaisers ohne Verluste. Am 28. Januar wurde nach sechs stündigem Gefecht da» Hauptlager de« Feinde» am Kaiser WilhelmSberg bei Okahandja gestürmt, wobei 4 Mann verwundet wurden. Hierauf erfolgte allgemeiner Rückzug der Feindes mit allem erbeuteten Vieh in die Otjisangatiberge. Der Feind verwüstete sämtliche Farmen und die Bahnhöfe in den Distrikten Windhuk und Okahandja, teilweise auch in Karibib, desgleichen die Kaserne der GcbirgSbatlerie in Johann-AlbrechlS- höhe. Bisher bestätigte Verluste: Ermordet und meist ver stümmelt sind 24 Ansiedler, Frauen und Kinder. Gefallen sind 26 Mann, außerdem sind voraussichtlich noch 50 Personen tot. Gotabid wird seit dem 16. Januar belagert. Der Marsch auf Omaruru wird morgen angetreten. Gouverneur Leutwein ist in 2 Tagen mit einem Dampfer hier zu erwarten. Oberleutnant Winkler ist hier eingetroffen. (Winkler ist der TranSportsührer de» ersten SchutztruppentranSport» mit dem Dampfer .Ernst Woermann".) — Berlin, 4. Februar. Die .N.A.Z." schreibt: Die von Oberleutnant Franke geführte Kompagnie, welche Windhuk und am 27. Januar da» 16 Stunden weiter nördlich gelegene Okahandja entsetzt hat, ist die 2. Kompagnie der Schutztruppe, deren Standquartier Omaruru ist und die gegen die Bontel- zwart» südwärts abgerückt war. Der zu 1675 Meter Höhe aus steigende Kaiser - Wilhelm» - Berg, aus dem da« Hauptlagcr der Herero erstürmt wurde, liegt im Osten von Okahandja, von dieser Siedlung durch einen Nebenfluß des Swakop, den Schwelen» Hoop Rivier, getrennt. Die »Otjisangati - Berge" sind wohl die Höhenzüge bei der etwa 15 Kilometer nordöstlich von Okahandja gelegenen Siedlung Otjisangati, wo auch R. Kux, wohl der Bruder der bei Okahandja gefallenen Landwirt« Georg Kux, eine Farm besitzt. Im Distriktsort Gcbabi», der seit dem 16. Januar be lagert wird, lag ein Detachement der Schutztruppe, da» in dem ehemaligen Missionihause untergebracht war. Der Ort, um den herum die den Herero verwandten Ovambandjeru wohnen, liegt etwa 200 Kilometer westlich (in Luftlinie) von Winvhuk aus dem Rücken einer vom Nosobtal mäßig ansteigenden Erhebung, etwa 800 Meter vom Nosob entfernt. Der Ort Gobabi« zählte nach den letzten Angaben 41, der ganze Bezirk 89 weiße Ein wohner, darunter 5 Frauen. 86 davon waren Deutsche, 3 Buren. — Berlin, 4. Februar. Der Kommandant S. M. S. .Habicht" meldet au» Swakopmund: Gestern ist die Kom pagnie Franke aus Omaruru abmarschicrt. Heute geht da» Korp» de» .Habicht" zur Sicherung der Bahnlinie gegen Okahandja ab. Der Transport Winkler ist-nach Karibib unterwegs, später Gobabi» und Sperrung der Grenze. — Afrika. Im Som-lila n de versucht man augen blicklich, den Mullah durch verschiedene Kolonnen cinzukreisen. Bisher ist die« den Engländern jedoch nicht gelungen. — Ostasien. Au» Tokio, 3. Februar, wird gemeldet: Die Ereignisse de« heutigen Tage» deuten daraus hin, daß die anhaltende Spannung ihren Höhepunkt erreicht hat. Marqui» Ito ist heute nacht zum Kaiser berufen worden. Später wurde ein Rat abgehaltcn, an welchem die fünf alten Slaat-männer, der Premierminister, vie Minister de» Kriege», der Marine und der Vertreter de« Kriegsminister», sowie drei Admirale teilnahmen. Die Sitzung dauerte sieben Stunden; während der selben hatten der Premierminister und der Minister de» Aus wärtigen bei dem Kaiser eine lange Audienz. Der Sitzung wird eine große Bedeutung beigemessen. Da» Ergebnis der Beratungen ist unbekannt. Allein die höchsten Beamten machen kein Hehl über die Erbitterung, welche infolge der Verzögerung der Antwort Rußland» aus die japanische Note herrscht. — Nach einer Meldung au» Port Arthur ist da« dort stationierte russische Geschwader au» dem Hafen ausge laufen mit dem Auftrag, die Festsetzung von vier Regimentern und drei Batterien am Dalufluß zu decken. Die dazu gehörigen 20 Torpedoboote sollen nach Bedarf und den Bewegungen der japanischen Flotte entsprechend Sonderaufträge erhalten. Die Ausreise der Flotte ist, wie der Statthalter Alexejew versicherte, keinekmeg» al» Beginn der Feindseligkeiten, sondern al« eine wegen der gespannten Situation erforderliche Vorsicht anzuschen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 5. Februar. Der gestern abend im Saale de» .Feldschlößchen" stattgefundene VolkS-MaSkenball er freute sich eines sehr zahlreichen Besuches, namentlich an Zu schauern, sodaß der Saal die Zahl der Besucher kaum zu fassen vermochte. Von Len in ganz stattlicher Anzahl erschienenen Marken wurden preisgekrönt die Kostüme .Gärtnermädchen" mit dem ersten Preis, .Tag und Nacht" mit dem zweiten und eine Riesendame mit dem dritten Preis. Der später stattfindende Ball, welcher sich einer lebhaften Beteiligung erfreute, hielt die Teilnehmer noch bi» zum frühen Morgen zusammen. — Eibenstock. Herr Oberpostassistenk Müller hier wurde zum Postsekretär ernannt. — Schönheide. Ein glücklicher Schütze ist der Wald wärter Schneider, welcher aus dem HundShübler Forstrevier an gestellt ist. Derselbe schoß vor einigen Tagen einen prächtigen 14-Ender. Derselbe hat da- ansehnliche Gewicht von 2'/, Zent ner. Da» Wild ist in den Besitz de-Herrn Adler, Pächter» des Ballrcstaurant „GambrinuS" übcrgegangen, wo ein Teil in nächster Zeit bei den verschiedenen Festlichkeiten verspeist wird. Von der Forstverwaltung ist vorher da» Tier photographiert worden, da solche Jagdergebnisse aus genanntem Reviere sehr selten sind. — Dresden, 2. Februar. Der Hotelbesitzer Dienhold, der in der WeihnachtSnacht in seinem Hotel einen Kamps mit einem plötzlich tobsüchtigen Studenten au» Kiel zu bestehen hatte, welcher nacht» die Gräfinnen von Gocrtzen au» Görlitz über fallen hatte, ist nunmehr völlig wiedcrhergestellt. Auch dieGräfinncn haben die Folgen jener SchrcckenSnacht glücklich überstanden und konnten bereit» Dresden wieder verlassen. Jener bedauernswerte junge Mann aber, bei dem der Wahnsinn so plötzlich zum Aus bruch gekommen ist, ist in einer Jrrenheilanstalt untergebracht worden. Aussicht auf Heilung dürfte ausgeschlossen sein. — Dresden, 3. Februar. In ter Zweiten Kammer ist heute sieben Stunden lang über den von der Regierung ein gebrachten Gesetzentwurf zur Reform de« Wahlrechts verhandelt worden. Formell war da» Resultat die Ueberweisung der Regierungsvorlage sowie der dazu von den Konservativen und Nationalliberalen Angebrachten Anträge betreff» Umgestalt ung der Ersten Kammer an die .Gesetzgebungs-Deputation". In Wirklichkeit dürfte dieser Versuch als gescheitert anzusehen sein — die Konservativen, welche in der Zweiten Kammer über eine Zweidrittelsmehrheit verfügen, haben sich dagegen erklärt. Staats minister v. Mctzsch betonte in einem Rückblick auf die Ent wickelung de» sächsischen Wahlrecht», daß die Aenderung von 1896 an» staatserhaltenden Gründen notwendig gewesen sei, um dem Ucberwuchern der Sozialdemokratie im Landtag eine Schranke