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einermÜrkmntr »«Wich« Persoü todt aufgefunden, die schon gegen 5 Tage dort gelegen haben mag. — Den 27. hat sich der 16 jährige Weber Hermann Förster in Oberseifersdorf erhängt. — Im Katzen teiche unweit .Leutersdorf hat sich ein junges Matchen ertränkt. — Die Realschule zu Bautzen hatte im gegen wärtigen Schuljahre 165 Schüler, welche von 10 Lehrern Unterricht erhielten. — Auch in der landwirth- schastlichen Winterschule, in welcher den 28. u. 29. die Prüfungen stattfanden, wodurch auch der Cursu» geschlossen ward, ertheilten 10 Herren den Unter richt und zwar in 3 Abth. davon, 2 Parallelklassen waren. Dom Gewerbeverein in Löbau wurde die Ab haltung einer GewerbeauSstellung in diesem Jahre beschlossen und eine Commission mit den nöthigen Vorarbeiten betraut. Außer den GewerbevereinS- mitgliedern der Stadt Löbau sollen auch auswärtige Aussteller aus den Nachbarstädten und den benach barten Fabrikorten zur Betheiligung zugezogen werden, jedoch nur eigene Erzeugnisse zur Ausstellung gelangen, auch eine Verloosung angestrebt und möglichenfalls eine landwirthschaftliche Ausstellung damit verbunden werden. Dieser Tage langten in Leipzig auf besonders dazu erbauten Bahnwagen, von Eßlingen kommend, vier Locomotiven der stärksten Art an, welche für die Uralbahn in Rußland bestimmt sind. Das in der Schlott'schen Färberei zu Greiz verwendete elektrische Licht erleuchtet einen 35 Meter langen Raum bis in die entferntesten Ecken tages hell- ES lassen sich bei demselben die Farben, Blau, Grün und Violet, in den feinsten Nüancirungen unterscheiden. Das Uebcrraschendste ist die Billigkeit ^dieser Beleuchtung, welche Tageshelle schafft an ^Hnlle der früheren Beleuchtung durch 26 GaS- Mimen. Freiberg, 30. März. Eine Schreckenskunde durchlief heute Vormittag in der 11. Stunde unsere Stadt; leider fand dieselbe auch ihre traurige Be stätigung. Ein durchaus achtbares und bisher un bescholtenes Ehepaar, der bisherige Posthalter und Lohnfuhrwerksbesitzer Adler nebst Ehefrau, legte Hand an das Leben, indem Beide auf dem obersten Boden ihres Wohnhauses mittelst Strickes sich ent leibten. Die Frau muß zuerst zur That geschritten sein, da beim Abschneiden deren Leiche völlig kalt war, während beim Manne noch einige Lebenswärme sich zeigte. Alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Man nimmt allgemein an, daß zerrüttete Vermögensverhältnisse das Motiv zur schrecklichen That gewesen sind. Eine Schaar von sechs Kindern steht verlassen und beweint den unglücklichen Ent schluß ihrer Eltern. In Mülsen St. Jacob wurde die Frau des Schneiders Trotz von einem tobten Knaben ent bunden, der zwei Köpfe hat, von denen der eine etwas größer als der andere ist. Die Mißgeburt wurde der Leipziger Anatomie überwiesen. Den 29. ist auf dem Rittergute Doberschau ein Stroh- und Futter-Schuppengebäude abgebrannt, Wphei auch 6 Stück Jungvieh umkamen. Verhandlungen der Stadtverordneten. Oeffentlichr Sitzung vom L7 März 1878. Da der Stadtrath dem Beschlüsse des Collegium», den Gehalt für den Rathscopisten auf jährlich 600 Mart zu erhöhen nicht beigetreten war, wurde gegen 5 Stimmen beschlossen, eS bei dem vom Stadt- rathe normirten Gehalte von 450 Mark zu belassen und den Stadtrath zu ermächtigen, den Gehalt de» Copisten durch von Zeit zu Zeit zu gewährende Zulagen allmählig auf 600 Mark zu erhöhen. — Bon dem Inhalt eine» Protokolle« über Revision der städtischen Cassen durch den Rechnungsausschuß wurde Kenntniß genommen, und auf Anfrage de» Herrn Lehmann, warum der Sparcassenausschuß nicht mit zu diesen Revisionen hinzugezogen würde, derselbe auf 8 30 des Ortsstatuts und ß 19 der Sparcassenordnung hingewiesen, nach welchen dieser Ausschuß verpflichtet sei, die Lasse, die Bücher und Urkunden der Sparkasse mindestens alle Vierteljahre zu revidiren. — Die Ausbezirkung der, der Ehefrau des Gartennahrunzsbcfitzers Dictze in GeißmannS- dorf und der Gemeinde Gußmannsdorf gehörigen Parcellen Nr. 962 und 963 aus der Flur Bischofs werda in die Flur Geißmannsdorf wurde genehmigt. — Auf das Gesuch des Herrn Lehrer Dudack und Ge nossen um Erhöhung des LogisgeldäquivalentS hatte der Stadtrath beschlossen, solches für die verheiratheten Lehrer vom ersten April d. I. auf 225 Mark zu erhöhen, es jedoch bei dem Satze von 150 Mark für die unverhciratheten und Hilfslehrer zu belassen. Ein von Herrn Gerichtsamtsassessor Küchlcr gestellter Antrag, dieses Logisgeldäquivalent auf jährlich 200 Mark zu erhöhen, wurde gegen 8 Stimmen abgelehnt und ein Antrag des Herrn Otto Giga« solches auf jährlich 180 Mark vom 1. April d. I. ab zu erhöhen, einstimmig angenommen. — Die Beschlußfassung über das Gesuch des Lohnkutschert Herrn Rodig und Genossen um Baustellen an der Promenade von Schmied Neumanns Hause nach dem Bürgermeisterhaag, welches der Stadtrath abfällig beschicken hatte, wurde vertagt und der Stadtrath ersucht, für diesen Stadttheil einen Bauplan ent werfen zu lassen. — Der vom Bauausschuß ent worfene Bauetat auf das Jahr 1878 wurde in der Weise genehmigt, daß die vom Stadtrathe ausgesetzte Umpflasterung der Klostergasse wegen ihres den Verkehr gefährdenden Zustandes noch im laufenden Jahre ausgeführt werde, und dagegen vo» der Bau verwaltung Ersparnisse bei anderen Positionen des Bauetats, ausschließlich der der CommunicationS- wege, angestrebt werden möchten. — Einer Einladung der Herren Bürgermeister Haberkorn, Georgi und Cons. zu einer gemeinschaftlichen Beglückwünschung Ihrer Königl. Majestäten von Sachsen zu Allerhöchst deren silbernem Hochzeitsfeste feiten der sächsischen Städte, wurde beigestimmt und die dafür erwachsenden Kosten bewilligt. Robert Huste,. Vorsteher. Kirchliche Nachrichten. In hiesiger Stadtkirche predigen am 1. Bußtage; Vormittage; Herr Suv. U. Ischucke 1. Brief an die Corinther 2, 6-b. Nachmittag«: Herr Archiv. Rehbock. Matth. 20, 2L—28. (Rach beiden Bottesdiensten wird eine Sollecte für die Iweekr der inner» Mission eingesammelt werden.)