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^crLlsHeu tw Amte habe allgemein al» gleich» bedeutend mit der Erhaltung de« Frieden« gegolten. — Die „Nat. Ztg." sagt: Wenn Derby au« dem Labinrt «»«scheidet au« Gründen der Politik, die dit« Eabinet im Orient verfolgt, so ist die ernste Bedeutung dieser Politik damit gekennzeichnet. Wenn der Mann zurücktritt, welcher der letzte Anhänger de« Frieden« ist, der die das Cabinet umfassenden militärischen Vorbereitungen und endlich die Einbe rufung der Reserven zusammenhält, so kann man nicht mehr daran zweifeln, daß England sich zu kriegerischen Unternehmungen vorbereitet. Der deutsche Reichstag hielt vergangene Woche nur wenige Sitzungen und beschäftigte sich dabei lediglich mit EtatSberathungen, die ein wesent liche« Interesse nicht boten. Viel interessanter ge stalteten sich die Sitzungen de« preußischen Ab geordnetenhauses, indem sie die Wünsche dcS Fürsten Bismarck durchkreuzten. Bekanntlich mußten Vie Minister Camphausen und Achenbach ihre Demission nehmen, weil sie den wirthschaftlichen Plänen dcS Reichskanzlers nicht zugethan waren. Nachdem die Portefeuilles in die Hände Mahbach'S und Hobrecht's übergegangen, verlangte Fürst Bis marck vom Abgcordnetenhause, die Forsten und Domänen dem Finanzministerium zu entziehen und außerdem auch ein besonderes Eisenbahnministerium zu errichten. Beide Forderungen lehnte das Haus rundweg ab. Nur der Gehalt für den Stellvertreter oder Dicecanzler Graf Stolberg wurde bewilligt. Iw diesem Vorgehen liegt ein Programm und maß gebenden Ort« wird dasselbe wohl verstanden werden. Das Votum der LandeSvcrtrctung besagt, daß man dem Ministerpräsidenten persönlich jede Erleich terung gewähren wolle, daß man aber eine Unter stützung hinsichtlich seiner inneren Politik von »Garantien" abhängig machen wolle. Denn die Aendcrungen, welche Fürst Bismarck vorschlug, und persönlich mit Wärme vertrat, sind nicht gerade solcher Natur, daß man sie als reaktionär oder anti liberal bezeichnen könnte. Unter anderen Umständen würde ohne Zweifel die Vorlage nur auf einen sachlichen Widerstand gestoßen sein. In Oesterreich hat man eine strategische Commission niedergesetzt, welche ihr Urtheil über den Frieden von San Stefano abgeben soll. Dies ist geschehen. Das Urtheil lautet: Der russisch-türkische Friede berühre österreichische Interessen, und wenn er aufrecht erhalten bliebe, so müßte Oesterreich durch direkte Erwerbung oder durch Verträge die Ausdehnung der militärischen Machtsphäre über Serbien, Montenegro, Bosnien und Albanien durch führen. Jedenfalls zieht man in Wien den be quemeren Weg der Verträge jenem weit kostspieligeren de« Krieges resp. der Eroberung vor. General Jgnatieff, der vorige Woche in Wien war, dürste wohl die Mission gehabt haben, eine Verständigung zwischen Rußland und Oesterreich zu erzielen. Wiener Blätter besprechen den Aufenthalt JgnatieffS in folgender Weise. Die Presse meint, der Zeit punkt zur Erlangung faktischer Ausgleichungen für Oesterreich sei vorüber, Oesterreich müsse sich nur darauf beschränken, das Machtgebiet an seinen Grenzen für morMche Eroberunaen freizuhältcn. — V - r schreiben ! man" erse Bürgerin sagt: die' die Sich« Widerstav die Natioi e« ihm u in wie w xechnen ki! meer ode: jeder Ma wWr ist senden, außer dei Freiwillig besten All > früher ai fall eine willigenhl Die Fehler ln genügend der türki In dem Frieden mächtig darin die zu erwer nien zu Liberalen sind seit Fürstenti Balcan weitern, unmögli« lands, eine St nehmen, bietet, entsprich offenen gierung Note ge gegenwä sich in! besfarab mellen ein Zwe , einmülh Ferner klärung den Be betreffe, de St. Rumän Beistan übersteig welches Da« .Tageblatt" erachtet den Äioment sär günstig, in welchem Oesterreich von Rußland einen hohen - Preis für seine Freundschaft fordern dürfe, wenn l ' Oesterreich Rußland überhaupt seine Freundschaft . gewähren wolle. — Die „Neue freie Presse" räth " - Andrassy an, daß er bei den Verhandlungen mit General Jgnatieff den drohenden englich-russischen Krieg zu verhindern suchen müsse. General Jgnatieff werde sich jetzt, wo Rußland auf die Freundschaft Oesterreichs angewiesen sei, schwerlich unbeugsam zeigen. Wenn sich Graf Andrassy auf den eng lischen Standpunkt stellte, so würde er dem Frieden einen guten Dienst leisten. — Das „Fremdenblatt" bespricht die bessarabische Frage und hebt dabei hervor, daß Rumänien die Sympathien und die Unterstützung der europäischen Mächte in erster Linie verdiene. Nicht nur Italien, sondern alle Welt war auf die erste Ansprache dcS neuen Papstes gespannt. Sie erfolgte vorige Woche. Der Papst wies in seiner Ansprache an das heilige Collegium auf die Herrlichkeit des Pontifikates Pius IX. und die Tugenden desselben hin, und erwähnte die allgemeine traurige Lage der bürgerlichen Gesellschaft und der katholischen Kirche, namentlich aber diejenige des heiligen Stuhles, welcher auf gewaltthätige Weise der weltlichen Macht beraubt, nicht den vollen freien und unabhängigen Gebrauch von seiner Gewalt machen könne. Sodann hob der Papst hervor, daß er gleichwohl das Pontifikat angenommen habe, weil ) er Gottes Willen habe gehorchen wollen, der sich in/ der Schnelligkeit und der Einstimmigkeit seiner Wahl j kundgegeben habe. Der Papst belheuerte darauf i, feierlich, daß er alle Sorge auf die Bewahrung de« katholischen Glaubens und der Rechte der Kirche s richten werde. Er vertraue auf die Hilfe des? Collegiums. Es gereiche ihm zum Tröste, durch / die Wiederherstellung der katholischen Hierarchie in ) Schottland das Werk PiuS IX. vollenden zu können. ! Der Papst schloß mit der Aufforderung, ihn zu '/ unterstützen, damit die Religion intact bewahrt werde, s und zu beten, daß Gott das Schiff Petri nach dem ? Sturm in den Hafen geleite. — Diese Anrede i erscheint uns ziemlich farblos und gerechtfertigt, u wenigstens in diesem Auszuge, kaum die besonderen n Erwartungen, welche man an die erste officielle / Auslassung des Papstes geknüpft. Freilich geflucht > wird nicht mehr im Vatikan, das ist klar. Aber für die „Rechte der Kirche" soll nach dieser Kund gebung alle Sorge getragen werden. Allerdings heißt das noch nicht, daß auch alle übermäßigen ! Ansprüche des Vatikans aufrecht erhalten bleiben : sollen, und io dürfte die Anrede wichtiger sein durch das, was sie zu sagen unterläßt, al« durch , - das, was sie wirklich sagt. In Bezug auf die Kriegsrüstungen England» wird aus London geschrieben: „Die erste HeereSab- theilung ist mobilisirt, die zweite steht so bereit, daß > auch sie jeden Augenblick in Bewegung gesetzt werden kann. Ungefähr 80,000 Mann sind somit zur un mittelbaren Verfügung vorhanden. Zufolge der neuerlichen Aeußerung des Oberbefehlshabers der Gesammtstreitkraft von England, des Herzogs von Cambridge, darf im Kriegsfall auf die Bereitwilligkeit