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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 19.12.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190312191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19031219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19031219
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1903
-
Monat
1903-12
- Tag 1903-12-19
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Monat
1903-12
-
Jahr
1903
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Einzelgesänge und die Begleitung der allgemeinen Gesänge über nommen hatte. Die Anwesenden sangen sich recht srisch hinein in die lieblichste aller Feststimmung: in die fröhliche Weihnacht«- stimmung. Leider konnten nicht alle, die vorher Karten gelöst, im großen Saale de« Fcldschlößchen« unterkommen; mancher mußte wieder .leer" heimgehen. Infolge dieser Tatsache wird Herr Pastor Rudolph da« Festspiel noch einmal aufführen lassen und zwar kommenden Montag. Die schon im Vorau« bezahlten Karten wolle man freundlichst gegen nummerierte Karten bei Herrn G. Emil Tittel umlauschen. Möge die zweite Aufführung in jeder Hinsicht sich würdig an die erste anreihen! — Eibenstock. Am Sonntag, den 20. Dezember, werden beim hics. Kaiser!. Postamt die Paket - Annahme- und AuSgabe- stellcn wie an Werktagen, dagegen die übrigen Schaltcrstellen von 8 bi» 9 vorm., l I vorm. bi« l nachm. und b bi« 6 nachm. offen gehalten. — Am 2b. Dezember findet die Paketausgabe von 8 vorm. bi« 12 mittag« statt. Die Paketbcstellung im Orte wird am 20. und 2b. Dezember wie an Werktagen, am 26. Dezember wie an Sonntagen au-gcführt. Die Landbestellung ruht am 2b. Dezember, am 20. und 26. Dezember findet eine einmalige Landbestellung wie an Werktagen statt. — Sosa. Am 15. ds«. Mt«. wurde der 21 Jahre alte Fabrikarbeiter S. au« Sosa, welcher in Blauenthal in Arbeit stand, durch den Distrikt«gendarm au» Eibenstock wegen Vergehen» nach 8 17b de« Strafgesetzbuches an da« zuständige Königliche Amtsgericht abgeliefert. S. legte über das angeführte Vergehen ein reuevolles Geständnis ab. — Dresden, 16. Dezember. In der Zweiten Kammer ist von konserrativer Seite folgender Antrag auf Abänderung der Zusammensetzung der Ersten Kammer eingebracht worden: Die Kammer wolle beschließen: 1. die Königliche Staats regierung zu ersuchen, in Erwägung darüber einzu treten, in welcher Weise bei der Zusammensetzung der Ersten Kammer den veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen durch eine entsprechendere Berücksichtigung der Industrie, des Handels und de« Gewerbe- Rechnung getragen werden kann; 2. die hohe Erste Kammer zum Beitritt zu diesem Beschlüsse einzuladen. — Leipzig, 16. Dezember. Schon wieder ist von einem Mord und Selbstmordversuch zu berichten. In seiner im Hinterhause de« Grundstücke« Stcrnirartenslraße 53 belegenen Wohnung wurde heute früh der 41 Jahre alte Schneider Thomas Nowak au« Louti in Oesterreich mit einer Schußwunde im Kopfe schwerverletzt und seine Frau, die 31 jährige Johanne Auguste Klara derw. gew. Rasp geb. Schulze, eine Leipzigerin, ebenfalls mit einer Schußwunde im Kopfe tot aufgesunden. DaS Ehepaar besaß drei Kinder, ein Mädchen von I l Jahren (au« erster Ehe der Frau) und zwei Knaben von 2 und 6 Jahren. Nowak soll durch Briefe und Postkarten, die er in seiner Wohnung vorsand, die schreckliche Gewißheit erlangt haben, daß seine Frau ein Liebes verhältnis mit einem anderen unterhielt, der selbst verheiratet und Vater mehrerer Kinder ist. "Noch gestern hat der Hinter gangene Gatte einer Hausbewohnerin hiervon Mitteilung gemacht und sich in Vorwürfen gegen seine Frau, die übrigens, wie er selbst, in einem hiesigen großen Modenhause beschäftigt war, er gangen. Daß er die Absicht hatte, seine Frau und sich zu töten, hat man ihm jedoch nicht angemerkt, er scheint den Entschluß somit erst über Nacht gefaßt zu haben. Die Frau hatte in der vergangenen Nacht mit ihrer Tochter zusammen in einem Bette geschlafen. Die letztere war aber ebenso wenig wie ihre beiden jüngeren Brüder durch die von ihrem Vater abgegebenen Schüsse munter geworden. Al« sie nun heute morgen erwachte und ihre Mutter erschossen im Bette, ihren Vater aber schwerverletzt auf der Diele liegen sah, lief sie zu einer in der Albertstraße wohn haften Tante, von der die Polizei benachrichtigt wurde, die sich sofort nach dem Tatorte begab. — Leipzig, >6. Dezember. Der Schneidermeister Fried rich Max Gabler, 1870 in KahnSdorf bei Kieritzsch geboren, war am 12. d. M. von KahnSdorf mit 5500 M. ihm anver trauter Spargelder flüchtig geworden. Heute hat er sich frei willig der Kriminalpolizei hier gestellt. Er hatte noch IbO M. bei sich. Wie er behauptet, hat er die Spargelder schon lange vor seiner Flucht angegriffen gehabt. Am 12. Dezember will er 4000 M. mitgenommen haben und damit nach Berlin gefahren sein, wo ihm angeblich ein großer Teil de« Geldes in einem Restaurant mit Damenbedienung gestohlen worden sei. — Plauen i. V., 16. Dezember. Bei seinem Mittags schläfchen in die Ewigkeit hinübergeschlummert ist am Montag mittag der 69 Jahre alte Maschinensticker Albin Weichold hier. Er hatte, auf da» Mittagessen wartend, den Kops auf die Arme gelegt und war eingeschlasen. Al» da« Essen angekommen war und man ihn wecken wollte, war er bereit« tot, er war an Herz schlag verstorben. — Plauen i. V., 16. Dezember. Der aus Oberndorf in 'Niederösterreich gebürtige Schmiedcgesclle Franz Felix Kropp, der dringend verdächtig ist, in der Nacht zum 2. Dezember im sogenannten .FuchSdick" bei Pausa den Gutsbesitzer Schreck au« Wallengrün überfallen, schwer verletzt und beraubt zu haben, ist in GraSlitz in Böhmen verhaftet worden. — Schneeberg, 17. Dezember. Wegen Schar! ach- fiebcr-Gesahr mußte im Einvernehmen mit der Medizinal behörde im Seminar und in der UebungSschule be reit« heute Morgen der Unterricht geschlossen werden. — Wilkau, 16. Dezember. Graf Paul von HoenSbroech hat sich zwar zur Wiederaufnahme der Kandidatur im 22. Reichs- Iag«wahlkrei» bereit gefunden, jedoch erklärt, daß er in eine aus gedehnte Wahlagitation nicht cintretcn und nur in drei Haupt orten de« Wahlkreise» sprechen werde. — Meißen, 17. Dezember. Heute nachmittag 3 Uhr wurden die sieben Opfer der Familie Bicnert auf dem hiesigen Friedhöfe zur Erde bestattet. T ie Leichen lagen in ihrem Sonn- tagrstaate paarweise in den Särgen. Die Mutter hatte da jüngste Kind im Arm. Ein gemeinsame« Grab nahm die un glückliche Familie aus, unweit der Stelle, wo die Ib Opfer der Pulverkatastrophe de« Jahre« >875 begraben liegen. Die zahl reichen Virwandten de« unglücklichen Ehepaare«, Vertreter de« Stadtratc«, der Schulbehörden und eine große Menschenmenge wohnten der Trauerseier bei. Die Besserung im Befinden Bienert« schreitet fort. — Die Sonne hat jetzt ihren Tiefstand erreicht. Wir find jetzt in die Zeit der kürzesten Nachmittage eingetretcn. Bereit« 3,,» geht für un« die Sonne unter. Die TageSdauer ist am kürzesten am 22. und 23. Dezember. Lheat«» i« Eibenstock. Wir weisen nochmal« darauf hin, daß Sonntag da« schon vor längerer Zeit angekündigte Sensation« Schauspiel , Draga, der König«mord in Serbien' zur Aufführung gelangt. Die Direktion, welche Mühe und Kosten zur Erwerbung diese« Stücke« nicht gescheut hat, ist eifrig bestrebt, dasselbe möglichst naturgetreu zur Wiedergabe zu bringen und hat eigen« für diesen Zweck die dazu nötigen Uniformen und Kostüme angeschafft. E« wäre ihr in Anbetracht der großen Kosten und der aufgewandten Mühe ein volle« Hau« sehr zu gönnen, umsomehr, al« diese« die vorletzte Vorstellung ist. Amtliche Mitteilungen ans der Sitzung des Stadtrat« z» chibenstock vom 8. Dezember 1903. — Ohne Gewähr für daraus abgeleitete Rechte. — Anwesend: k RatSmitglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hesse. 1) Der Stadtrat beschließt einstimmig, der Lateinschule vom 1. Januar I9l)4 ab eine städtische Beihilfe von 300 Mark zu bewilligen. 2) Kenntnis nimmt man а. von den Uebersichten der Stadt- und Sparkaffe auf den Monat November 1903; d. vom Fleischbeschauberichte auf den Monat November 1903; c. vom Dankschreiben deS Herrn Kaufmann Hugo Gnüchtel für die ihm bei seinem Abgänge als Armenpfleger bereitete Ehrung; б. vom Ergebnis der diesjährigen Stadtverordnetenergänzungswahl. 3) Darnach erstattet der Herr Vorsitzende Bericht über den derzeitigen Stand der Bestrebungen zur Aushebung des BergbegnadigungSfondS. 4) Die vorläufige Wahl der Enteignungssachverständigen auf daö Jahr 1904 wird vorgenommen. b) Man genehmigt den Beitritt der Stadtgemeinde zum sächsischen Gemeinde« tag und nimmt von den Statuten desselben Kenntnis. 6) Den Entwurf des 1. Nachtrages zu dem Statute der Dienstbotenkranken, kaffe, betr. «ine Veränderung der tztz 4 und k des Statuts, zur Ein« führung monatlicher Beitragskassierung nimmt man an. 7) Der Wert der Naturalbezüge land, und forstwirtschaftlicher Arbeiter wird neu festgesetzt. 8) Einer von der sächsischen Feuerwehrzeitung in Meißen angeregten Petition an die Landslände um Gewährung der Feuerlöschkaffenbeiträge nach dem Normalsatze der Brandversicherungsbeiträge, das ist 3 Pfg. pro Einheit und Jahr, schließt man sich an. 9) Auf die Mitteilung deS Schauamtes, daß der Trichinenschauer Geier bei Untersuchung eines von Fleischermeister Lang geschlachteten ScbweineS Trichinen gesunden habe, verwilligt man Herrn Geier eine Geld-Prämie. 10) Sofern innerhalb deS amtshauptmannschaftlichen Bezirks eine Einigung über einen früheren Schluß der Verkaufszeit in den Branntweinklein. Handlungen zu erzielen ist, will man sich diesen Vereinbarungen an- schließen, inzwischen aber die Verkaufszeit in bisheriger Ausdehnung belassen. 11) Herr Stadtrat Eugen Dörffel referiert über die am 30. November 1903 abgehaltene Hauptversammlung der Jagdgenoffenschaft. Zur Beschlußfassung gelangten ferner 4 Bau«, 6 Straf-, 4 Steuer- und 4 allgemeine Sachen, die allgemeines Interesse nicht haben. Der Krankcnvcrsicherungszwang. für Handlungs- gchülfen. Durch ReichSgesetz vom 2b. Mai 1903 wird vom 1. Januar 1904 ab der Krankenversicherung«;»»«^ im ganzen Deutschen Reiche auf alle Handlung«gehülscn, die nicht in der glücklichen Lage find, einen Gehalt von mindesten« 2000 Mk. zu beziehen, sowie aus alle HandiungSlehrlinge, die eine Vergütung irgend welcher Art — sei e« Gratifikation in bar oder Naturalverpflegung und Wohnung — erhalten, ausgedehnt. Alle Kaufleute sind deshalb gezwungen, vom 1. Januar 1904 ab der Ortskrankenkasse ihre« Beschäftigung»«!»» bcizutreten, wenn sie nicht den Nach weis führen können, daß sie bereit« einer freien HülsSkasse angehörcn. Bei einem Vergleich der freien HülfSkassen mit Ortskranken kassen kommt hauptsächlich in Betracht, daß erstere, trotzdem sie geringere Beiträge erheben, al« letztere, doch höhere Unterstütz ungen zahlen, und baß ferner bei Ortskrankenkassen mit dem Verlassen de« betr. Orte« der Versicherte aller erworbenen Rechte verlustig geht; gerade bei den jüngeren Kaufleuten ist e« aber der Fall, daß sic öfter« dem Stellenwechsel ausgesetzt sind. Auch sind die HandlungSgehülfen, wa« statistisch festgestcllt ist, viel weniger Krankheitsgefahren und Unfällen ausgesetzt, al- alle anderen in einer allgemeinen Ortskrankenkasse Zusammen gezogenen, den verschiedensten und am meisten gefährdeten Be trieben angehörigen Mitglieder ; c» müssen deshalb die HandlungS- gehülfen in einer Ortskrankenkasse mithclsen, die höheren Bedürf nisse jür Andere zu bezahlen. Aber auch schon das StandcSbewußtscin müßte jeden Kauf mann veranlassen, einer Kasse für BcrusSgenossen beizutreten, sobald ihm die Gelegenheit dazu geboten ist! Alle HandlungSgehülfen, welche also ver zwangsweisen Zu weisung zu einer Ortskrankenkasse entgehen wollen, müssen vor dem 31. Dezember 1903 sich bestimmt entscheiden, ob und welcher freien HülsSkasse sie beitreten wollen; ebenso hat die« durch die Chef« für sämtliche Handlungslehrlinge zu geschehen. — Auch der hiesige Kaufmännische Verein trägt diesen neuen Verhältnissen Rechnung und hat, wie au» der Bekanntmachung im heutigen Inseratenteil ersichtlich, mit einer der leistungs fähigsten deutschen kaufmännischen HülfSkassen sich in Verbindung gesetzt, um allen hiesigen HandlungSgehülfen und Lehrlingen den Eintritt in diese freie HülsSkasse auf dem billigsten Wege zu ermöglichen. Der Anschluß an diese Kasse liegt im eigenen Interesse jede« Einzelnen. Gerichtet. Novellette von I. v. d. Düna. Die Nacht war pechfinster, der Sturm heulte, al« wollte er alle Bäume in dem Forst samt den Wurzeln au» der Erde heben. .Starroschek!" gellte da mit einmal eine Männer stimme durch den Wald bi« an da« einsam gelegene Föisterhau«. Starroschck war der Förster de« Grafen; der ihn rief, war der Gras selber. Der Förster, der gerade um diese Zeit mit gespanntester Aufmerksamkeit aus dem Posten war, hörte den Rus sofort und wußte auch, wer seinen Namen rief. Er warf die scharf geladene Büchse über seine Schuller und eilte hinaus in den finstern Wald, wo er in wenigen Augenblicken mit dem Rufenden zusammenlraf. »Herr Graf, ek ist saft unheimlich in diesen Rächten; alle Minuten knallt e», die Wilddiebe müssen verdammt an der Arbeit sein!" » Sind sic auch, Starroschck, und da« müßte doch mit dem Teufel zugehen, wenn e« un« beiden heute nicht gelingen sollte, einen solchen Lumpen in die Finger zu bekommen." .Bin jede Nacht am Posten, Herr Gras, leider vergeben«. Streiche ich link-, so knallt e« recht«, eile ich nach recht«, so knallt« link«." .Da ist einer zu wenig, deshalb sagte ich Ihnen ja, daß ich mich Ihnen heute anschließen wollte. Also vorwärt« hier hinter den Baum, bi« e« wieder knallt." »Nur Vorsicht, Herr Graf, diese Himmelhunde verstehen keinen Spaß!" .Ich auch nicht, Starroschek, will'« Ihnen mal zeigen, wa« ich noch kann." Die Beiden hatten kaum hinter einem starken Baum Posto gefaßt, al« in ihrer unmittelbaren Nähe ein Schuß fiel und mit mehrfachem dumpfen Echo im Walde verhallte. .Warten, warten!" flüsterte der Graf seinem Förster zu, der mit bereit gehaltener Büchse eifrigst in der Richtung de« Schüsse» dahinhuschen wollte. .Sie müssen doch wissen, daß der Wilddieb jetzt erst auf horcht, ob man ihm aus der Spur ist. Rührt sich nicht« Ver- dächtige«, dann erst eilt er auf seine Beute zu, die, dem Schüsse nach zu urteilen, hier in östlicher Richtung sich befinden muß. Und dort, bei der Arbeit, müssen wir ihn fassen." Da knallte e» aber schon wieder in entgegengesetzter Richtung. .Alle Teufel," flüsterte der Gras, .da scheint ja schon wieder einer zu sein!" Und zum drittenmal knallte e« in ganz anderer Richtung. .Run sehen Sie selbst, Herr Graf," sprach leise der Förster, »die Sache ist nicht so einfach und stimmt, wie ich dem Herrn Grafen mitteilte. E« sind ihrer mehrere, da muß man äußerste Vorsicht walten lassen, wenn man sein Kirchen Leben nicht auf« Spiel setzen will." .Da« wollen wir ja auch nicht, Starroschek," setzte der Gras leise hinzu, »aber vielleicht gelingt e« un» doch, einen Kunden abzufassen." Und wieder knallte e». »Herr Gras, um aller Heiligen Willen, Sic verlassen diesen Posten nicht. Ich will mich allein in« Dunkel wagen, ich kenne jeden Steg und jeden Baum und Strauch. Und ist'« nötig, so gebe ich ein Zeichen, und dann, bitte, kommen Sie!" Mit diesen Worten war Starroschek an de« Grafen Seite getreten und bereit« in der Finsterni« verschwunden. Der Graf lauschte gespannt; aber er hörte nicht«, al« nur erneut eitfige Schüsse fallen, die jetzt anscheinend von etwa» weiter her kamen. So mochten etwa zehn Minuten vergangen sein, al« sich in geringer Entfernung vom Grasen heisere Stimmen ver nehmen ließen; eine derselben war, wie e« der Gras gleich her- au«hörte, seine« Förster« Stimme. »Nanu, wa« soll da« heißen?" meinte der Graf zu sich. De« Rätsel« Lösung sollte ihm bald werden. Starroschek näherte sich ihm, er führte ein Weib mit sich, da« sich unbändig wehrte. Doch c« hals ihm nicht«, die kräftigen Hände de« Förster« hielten den Leib de« Weibe« krampfhaft umspannt; dabei blitzte da« Dolchmcsser in der Rechten de« Förster«. »Nur ruhig, immer ruhig, Weib; gibst du einen Laut von dir, so sitzt dieser Dolch in deiner Kehle!" flüsterte wiederholt der Förster. So kam er an den Baum, hinter dem der Gras stand. Diesem zuwinkend, sagte er vorsichtig: »Kommen Sie eiligst mit, Herr Graf, in die Försterei, dort da» weitere!" Auch der Gras packle zu, und lautlo« bewegte sich der nächtliche Trupp in die nahe gelegene Försterei, wobei da« Weib allcrding« wiederholt versuchte, frei zu kommen. Doch der Dolch! . . . Im Zimmer de» Förster« angekommen, warf sich da« Weib in die Knie und schrie fürchterlich. »Du hältst deinen Mund," ries der Förster, »oder ich löte dich!" Vorsichtshalber halte der Förster da» Licht ausgelöscht, die Fcnsterläoen und die Tür fest verschlossen. Ein sich etwa nahender Wilderer sollte kein Ziel für einen Schuß haben. Und Starroschek hatte richtig kalkuliert. Der Schrei de« Weibe« war nicht spurlo« im Walde ver hallt. Schon im nächsten Moment stießen Gewehrkolben an Tür und Fensterläden de« Försterhausc«, und eine rauhe Männerstimme schrie: .Gib da« Weib frei, oder wir schießen die ganze Bude über den Haufen." In demselben Moment erschollen im Walde in nächster Nähe weinende Rufe mehrerer Kinder: »Mutter, Mutter!" Und im Zimmer schrie da« Weib: .Gnade, Gnade, meine armen Kinder rufen! Sic find e« gewesen, die draußen mit alten Büchsen knallten, um Euch irre zu führen. Nur mein Mann holt sich in jeder Nacht ein Stück Wild, damit wir leben können. Denn er hat keine Arbeit und wir find ihrer sieben zu Tisch!" .Dann soll Euch geholfen werden," sagte gütig der Graf, .doch nennt mir Euren Namen." .Nenne ihn nicht, Weib!" brüllte e« draußen, wo jedes Wort zu hören war, wenn man lauschte. .O ja, ich nenne ihn!" rief da« gequälte Weib, »dann wird un« geholfen, mein Mann heißt Alex Werktische!!" ,E« ist au»!" ries draußen der Mann in banger Ver zweiflung. .Werbuschek?" fragte erstaunt der Gras, »mein bester Arbeiter aus dem Gute. Und warum Hal er keine Arbeit?" »Der Inspektor hat ihn entlassen, weil, nun weil ich ihm nicht zu Willen sein wollte," ries da« arme Weib. »Dann lassen Sie, Starroschek, den Mann hereinkommen, e« soll ihm nicht« geschehen, sagen Sie e« ihm. Mit dem Inspektor aber wird sich da» weitere finden!" Starroschek öffnete die Tür und rief de« Manne» Namen laut in den Wald. Aber, da war er schon und lag auf seinen Knieen vor seinem Herrn. Da auf einmal knallte e« wieder in unmittelbarer Nähe. Man stürzte hinaus, nur einige Schritte, da stieß man auf einen Körper. Er wurde in« Zimmer getragen, e» wurde Licht gemacht: ein Schrei de« Entsetzen«! Der Inspektor war«, er hatte sich selbst eine Schußwunde in die Brust beigebracht und hauchte seine Seele mit den Worten au«: »Ich spürte diesem Manne nach, um ihn abzufassen und seine Entlassung zu begründen. Doch, ich habe alle» hier gehört, e» ist wahr, wa« da« Weib sagte! Gott selbst hat gerichtet!" Vermischte Nachrichten. — Der Detektiv in der Gesellschaft. Detek tiv», die Leute der guten Gesellschaft überwachen, werden in London sehr gesucht, wie die .Truth" zu berichten weiß. Tatsächlich hat sich diese Klasse der Detektiv» in der letzten Zeit stark vermehrt. Einer der bekanntesten Londoner Detektiv«, der sich in Scotland Aard einen Namen gemacht hat, besucht jetzt berufsmäßig die allerbesten Gesellschaften, in denen auserlesene Juwelen, kostbare» Geschirr und schöne Raritäten umherliegen und infolgedessen ge fährdet sind. Mit seiner guten Mcnschenkenntni« und seinem feinen natürlichen Benehmen und dem gut geschnittenen, sogar schönen interessanten Gesicht ist er bei Tisch ein willkommener .Gast" und besonder» beliebt im Rauchzimmer, wo er den vor nehmsten Herren nach dem Diner lustige Geschichten erzählt. Der Detektiv der Gutsituierten findet jedoch seine »Jagdgründe" in den Londoner Warenhäusern. Er muß gutgekleidete Damen au« dem Westen» beobachten, die zu irgend einem Ladentisch wandern, aus dem teuere Gegenstände liegen, ein paar von den begehrten Schätzen nehmen und davongehen. Oft ist die Be treffende eine gute Kundin, die zu kränken unklug wäre. »Ent. schuld!; wohlha kleiner »Nein, die AM vermiet und vi sie beki Rechn» sagte d fühlt ei eingetr erschrec vember .Ze»" Anzeigt dir zu Füßen; Jennh. Geburt flög' ick kann se Da« er fern vo möge ei allem, > e« von Fritz a Glückwi Blondki der Eic Geburt« scheint i Bauchgi muß di: großen A «ui S. de» k Fischer i meisterS t Get Am vorzüglic aufmerkst Gan Marke: Beste stattet, li Gro St. »et Werk wie aller Ein s
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