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Deutsches Reich. mit starkvergoldetrr Kett« und ca. 100 Matt Md au«geführt, Zum vermögen de« Gastwirth» Lösche M Bischheim bei Kamenz ist Concur« eröffnet worden. — Bei der Bilanz de« Vorschußvercine« zu Bautzen auf da« Jahr 1877 waren die Aktiva und Passiva je mit 158,962 Mark 15 Pf. beziffert. — Der Sächsische Militäretat ist im Gänzen mit 21,133,627 Mark angesetzt; dabei befinden sich 125,000 Mark zu Neubau eine« Exerzierhause« für da« in Bautzen stehende Infanterie-Regiment. — Der Schuhmachermstr. Sehfferth in Kamenz, der vor Kurzein sein 50jähriges Bürger- und Mei sterjubiläum gefeiert, konnte am 7. seine goldene Hochzeit feiern. Herr Stadtverordnetenvorstcher Hofrath Acker mann in Dresden begeht nächsten Sonntag da« 25- jährige Jubiläum al« Mitglied de« Stadtverordneten- EollegiumS. Bei der am Montage begonnenen Ziehung der Albert-Vereins-Lotterie werden nach je 100 ge zogenen Nummern sowohl die Trommel, in welcher die Loosnummern, als auch die Trommel, welche die Gewinnnummer» enthält, geschloffen und gedreht. Am Donnerstag, nach beendeter Ziehung de« siebenten Hunderts, scheint der Schieber nicht richtig geschlossen worden zu sein, denn während der Drehung ging derselbe auf und viele LooSnummern fielen heran«, deren Auflesen geraume Zeit erforderte. Von den beiden anfänglich in Aussicht genommenen Ziehungs listen, der bei Müchler « Büttner zu erscheinenden und der von Beamten des Unternehmen« heran« zugebenden, ist nur die erstere zu Stande gekomm dagegen läßt die Firma Barzou Söhne eine solch- täglich fertigen, welche den Werthbetrag de« Ge winnes nach runder Ziffer angiebt. Die diesjährige Jagdausbeute an Hasen und Hühnern ist eine wesentlich größere gewesen, als während der letzten Jahre und laut übereinstimmen dem Urtheil aller Sachverständigen ist die« erfreu liche Resultat dem neuen Jagdgesetz zu danken, das die Schonzeit für Hasen um 30, diejenige für Reb hühner sogar um 62 Tage verlängert. In Zukunft wird sich, so erwartet man zuversichtlich, die Sache noch besser gestalten, da Heuer bedeutend mehr Be stände übrig geblieben sind, al« früher und das Paar Hase» sich bekanntlich trotz Fuchs, Elster rc. alljährig mindestens verfünffacht, das Paar Reb hühner aber verzehnfacht, wenn nicht ganz abnorm widrige Witterungsverhältnisse der Vermehrung Schranken setzen. Die höchste Ausbeute haben wie immer die königlichen Reviere ergeben, aus denen regelmäßig nur eine Jagd stattfindet. Die Bor- nitzer Jagd lieferte rund 700 Hasen und 2000 Hühner, dann folgte die Sporbitzer mit nahe au 400 und hierauf die JahniShausener, Oberforst- meister- und Bergkellerjagd mit je 200 bi«, 300. Hasen und circa dreimal mehr Hühnern. Nächst-, dem folgen die großen Rittergutsreviere, die ja »ach Hunderten zählen und mindestens 50 bis 60 Tausend Hasen und 150 Tausend Hühner, liefern uad end, lich die kleineren Gemeindereviere, welche freilich meist eine unverhältnißmäßig.geringe Ausbeute geben.. Alle« in Allem dürften aber Heuer in Sachsen mindesten« 80,000 Hasen und ungefähr 220,000. Beide Kammern hielten am 14. d M. öffentlich« Sitzungen ab. Die erste Kammer nahm einen Vortrag entgegen über da« Srgrbniß de» Bereinigungs verfahren« bezüglich des Gesetzentwurfes, die Studiren- den auf der Universität Leipzig betreffend, und trat hierbei u. A. dem auf Streichung von 8 2 des Ent winde« gerichteten Beschlüsse der zweite» Kammer betz ebenso den Beschlüssen derselben Kammer über den Gesetzentwurf, da» Verfahren in Verwaltungs straffachen betreffend. Nach Erledigung cincr Petition beschloß die Kammer, in Uebereinstiuimung mit der zweiten Kammer die von der Regierung geforderte Summe von 400,000 M. zur Errichtung eine« Seminar« in Rochlitz für diese Finanzperiode abzu lehnen — Die zweite Kammer beschäftigte sich mit Püs. 14 de» außerordentlichen Budgets, Neubauten von Eisenbahnen betreffend, und bewilligte die Mittel zur Ausführung der Linie Eibau-Oberoderwitz und der Secundärbahnen Wilkau-Kirchberg und Pirna- Berggießhübel. Eine längere Debatte entspann sich über die Frage, ob die Linie Wilkau-Kirchberg schmalspurig, wie die Regierung vorschlägt und das Deputationsmitglied Hartwig befürwortete, oder normalspurig, wie die Majorität der Deputation beantragte, ausgeführt werden sollte. Die Kammer entschied sich gegen 14 Stimmen für den Antrag der Majorität. Die „Dr. N." schreiben: Daß unsere verehrte Königin an den Schmerzenslagern verwundeter und erkrankter Krieger, nicht blo« um einer in Aufnahme gekomnnnen Sitte zu huldigen, weilt, sondern um eintm edlen Drange ihre« Herzen« nachzukommen, dafür leben Tausende von Zeugen. Unserer Königin ist die« eben geradezu Herzenssache und sie scheut sich nicht Lor den mannigfachen Belästigungen und auch Gefahren, die mit dem Verweilen an Schmerzens lagern verbunden sind. So hören wir zufällig, daß Ihre Majestät nicht blos vor Kurzem die kranken und siechen Greise und Greisinnen in den städtischen Anstalten besucht hat, sondern man erzählt uns auch folgenden Zug: Bor wenigen Tagen starb ein Ofenheizcr in der Schloßstraße zu Dresden, der Ihrer Majestät persönlich bekannt war. Obwohl seine Krankheit nicht ohne Gefahr der Ansteckung war, besuchte ihn doch die Königin die letzten 14 Tage seines Lebens nicht weniger al« 8 Mal und zwar weilte sie tröstend und die Familie unter stützend oft eine ganze stunde in dem Kranken zimmer. Solche Züge erklären es, wenn die Popu larität der Landesmutter in allen Schichten der Bevölkerung mit jedem Jahre an Wärme zunimmt. 2z. Umsckau in der Lausitz, 9. Febr. Den 10. ist der 11jährige Knabe Adolph Sprenger aus Ostritz iu der Neiße ertrunken. — Am 11. hat sich der 40jährige Hausbesitzer Haase aus Hirschfelde erhängt. — Gleiches Geschick hat sich in einer Ka menzer Färberei der Färbereiarbeiter Holder au« Neu-Wiesa (39 Jahr alt) bereitet. — In Kamenz find am 7. zwei Einbrüche vorgekommen. Bei. dem einen in der Garküche wurde der Dieb verscheucht ohne Beute gemacht zu haben, im Gasthofe zur Goldenen Sonne wurden eine goldene Damenuhr