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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 08.10.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190310085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19031008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19031008
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-08
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Monat
1903-10
-
Jahr
1903
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Maßregeln, welche die Unruhestifter ermutigten und die Pforte zu Gegenmaßrcgeln zwängen. Die friedlichen Absichten der Pforte seien zn bekannt, um angezweiselt zu werden; aber obgleich in Sofia feste Versprechungen gemacht worden seien, setze die bul garische Regierung die Rüstungen fort. Deshalb müßten die Mächte, welche dieselbe Friedensliebe bekunden, darauf dringen, daß Bulgarien seinen Pflichten gegen den Suzerän, welcher Bulgarien wohlwollend behandle, »achkomme, die Bildung von Banden und deren Uebertritt verhindere, die militärischen Vor bereitungen einstelle und durch seine Haltung die Durchführung de» beschlossenen Programm« nicht hindere. Die Psorte sei den Mächten sehr dankbar für die bereit« in Sofia gemachten Vor stellungen und hoffe, dieselben würden daraus bestehen, daß ihren Absichten nicht zuwidergchandclt werde, — Weder in Belgrad noch in Sofia ist von einem Zu sammenstoß türkischer und bulgarischer Truppen etwa« bekannt, — Amerika, Washington, b. Oktober. Im Weißen Hause erschien heute ein Mann, der den Präsidenten Roosevelt zu sprechen verlangte. Während er mit dem diensttuenden Po- lizeibeamtcn sprach, zog er einen Revolver, wurde aber von dem Polizeibeamlcn nach heftiger Gegenwehr entwaffnet, — Er hatte vorher an Len Präsidenten einen Brief gerichtet und um eine Unterredung nachgesucht, indem er gleichzeitig seine Photographie übersandte. Er ist geisteskrank und heißt Elliot. — Ueber den Mordanschlag im Weißen Hause liegen folgende weitere Meldungen vor: Der beim Eindringen in das Weiße Hau« verhaftete Elliot ist ein geborener Schwede und Mechaniker aus Minneapolis, wo er wegen häufiger Reden über Sozialismus als überspannt betrachtet wurde. Bor seiner Reise nach Washington besuchte er die als Ausgangspunkt so vieler anarchistischer Verschwörungen bekannte Stadt Paterson. Er hatte sich mit Gewalt Eintritt zu verschaffen versucht. Seine Festnahme konnte erst nach verzweifelter Gegenwehr erfolgen. Er hatte vorher an den Präsidenten einen Brief gerichtet und um eine Unterredung nächste sucht, indem er gleichzeitig seine Photographie übersandte. Da die Aerzte Elliot für geisteskrank erklärt haben, wurde er einem Jrrenhause zugeführt. — Der Londoner „Daily Telegraph" meldet aus Washington, daß seit der Rückkehr des Präsidenten nicht weniger al« 6 Geistesgestörte im Weißen Hause verhaftet worden seien. ES seien die größten Vorsichtsmaßregeln zuni Schutze Roosevelt« getroffen worden. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 7. Oktober. Da« Brandner'sche HauS- grundstück, Forslstraße, ist am b. dieses Monat« abend» wiederum da« Objekt einer Brandstiftung geworden. Am genannten Abende gegen '/^lO Uhr vernahmen die Hausbewohner einen heftigen, dumpfen Knall und entdccklen hierauf sofort, daß e« an der westlichen Giebelseitc brenne. Dem energischen Eingreifen der Hausbewohner ist c» zu danken, daß das Feuer noch im Keime erstickt wurde. Anfang August wurde unter ganz ähnlichen Verhältnissen die Brandstiftung am Brandner'sche» Grundstücke versucht und e» ist noch in Erinnerung, daß auch schon vor einigen Jahren die Vorbereitungen zur Inbrandsetzung des Gebäude« durch rechtzeitige Entdeckung zerstört werden konnten. Vom Täler fehlt noch jede Spur. — Eibenstock, 7. Oktober. Eine Gasexplosion setzte am gestrigen Nachmittage in der fünften Stunde die Be wohner hiesiger Forststraßc in Aufregung. Dieselbe fand in der I. Etage des Hauses de« Herrn Kaufmanns Theodor Fiedler gegenüber dem Feldschlößchcn statt und richtete verschiedene Material schäden am Gebäude und an vorhandenen Waren an. GlaS- splittcr von den zersprungenen Fenstern sind mit solcher Wucht über die Straße geschleudert worden, daß sie in dem Mehnert- schen Grundstücke 2 Fcnstcrtaseln zersplittert haben. Am betreffen den Nachmittage ist von einem Angestellten der Gasanstalt eine Leitungsveränderung im Fiedlerschen Hause vorgcnommen worden. Hierbei scheint bei Abschraubung von Beleuchtungskörpern ein Auslaß nicht verstopft worden zu sein. ES Hal sich nun im Zimmer ein bemerkbarer Gasgeruch entwickelt, sodaß sich Herr Kaufmann Boß zur Ableuchiung der Gasleitung zwecks Prüfung auf ihre Dichtigkeit veranlaßt gesehen hat. Dabei ist die Explo sion erfolgt, durch die leider auch Herrn Voß verschiedene Brand wunden am Arm und im Gesicht zugefügt worden sind. — Eibenstock, 7. Oktober. Der hiesige Gabelsberger Stenographcn-Verein feierte gestern abend im Saale de« „Feidschlößchen" sein 8-jährige« Stiftungsfest in einer Abend-Unterhaltung, welche gut besucht war. Eingeleitet wurde dieselbe durch einige Musikstücke, worauf Frl. Klara Beck einen sinnigen Prolog sprach. Die Festrede hielt Herr Handels schul-Direktor Jllgen, welcher in längerer Rede die Stenographen- Verhältnisse in England und Amerika klar legte, dabei betonend, daß die Stenographie dort im wirtschaftlichen Leben eine weit größere Verwendung fände als die« noch in Deutschland der Fall ist, und ging dann speziell auf die Verhältnisse im Deutschen Reiche über, wobei er hervorhob, daß Sachsen in Bezug auf Zahl der Vereine und der Mitglieder au erster Stelle stände. Mit dem Wunsche auf fernere« Wachsen, Blühen und Gedeihen de« hiesigen Slcnographen-BercinS schloß der Herr Redner seine wohldnrchdachtcn Ausführungen, welche mit großem Beifall aus genommen wurden. Bei der späteren Preisver'eilung erhielt in der ersten Abteilung Herr Amtsgerichtsschreiber Kurt Hcydcl den ersten Preis. Belobigungen erhielten Herr Erich Lange sowie Frl. Marie McichSner. In der zweiten Abteilung erhielt den ersten Preis ebenfalls Herr Kurt Heydel. Der nun folgende Schwank „Die Höllenmaschine" wurde recht gut gespielt und setzten die Mit wirkenden ihre ganzen Kräfte ein, um da« Stück gut zur Dar stellung zu bringen. Auch ein zweite« Stück „In falschem Ver dacht oder Die letzte Flasche" wurde gut gespielt und ernteten die Spieler reichen Beifall. Die Pausen zwischen den einzelnen Programmnummern wurden durch Vorträge der Stadtkapelle aus gefüllt. Gegen 12 llhr hatte da» reichhaltige Programm sein Ende erreicht und nun begann der Ball, der die Teilnehmer bi« zum frühen Morgen zusammenhielt. Möge sich die Stenographie bei ihrer jetzigen hohen Bedeutung im wirtschaftlichen Leben immer mehr Anhänger erwerben, daniit sich der Ausspruch unsere« Altmeister« Gabelrbcrger »Die Stenographie soll Gemeingut aller Gebildeten werden" betätige! — Schönheide, 7. Oktober. Heute Vormittag brannte hier da» Hotel »Bayrischer Hof" vollständig nieder. Die Ent- stchungSursache de« Feuer« ist unbekannt. — Dre-den, 3. Oktbr. In Vorstadt Eotta hat sich am Freitag ein entsetzlicher Unglück«sall ereignet. Die ArbeitcrSehe- frau Schlemmer war mit ihrem etwa siebenjährigen Sohne zu einer in der Nähe befindlichen Drehmangel gegangen, um Wäsche zu mangeln. Hierbei geriet dM Knabe zwischen diese und die Wand, so daß Kopf und Brust breit gequetscht wurden. Die sofort herbcigeeilten Aerzte konnten leider nur den bald nach ihrer Ankunft eingelretenen Tod de« Knaben konstatieren. — Dre«den, 6. Oktbr. Ihre Majestät die Königin- Witwe hat dem Bürgermeister Oueck zu Falkenstein i. V. für die Brandkalamitosen de« 29. September d. I. bt)O Mark über senden lassen. — Bautzen, 5. Oktober. Am Sonntag abend gegen l I Uhr spielte sich, wie den ,Dre«dn. Nachr." gemeldet wird, in einem Hotel auf der Steinstraße ein blutige« Licbe«drama ab. Die im erwähnten Hotel erst seit einigen Tagen in Stellung befindliche Köchin, ein 23 jährige« Mädchen, hatte ihrem Schatz den AbschicdSbrief geschrieben. Am Sonntag gegen Abend erschien nun der verschmähte Liebhaber, welcher sich al« Kaufmann Han« Kowalski au» Pirna in da» Fremdenbuch eintrug, im Hotel, trank im Gastzimmer einige Gläser Bier und verlangte dann ein Zimmer. Al» man ihm da« letztere angewiesen hatte, klingelte er dem Hausdiener und ließ durch diesen seine Geliebte zu sich rufen. Kaum Halle diese da» Zimmer betreten, so verschloß Kowalski die Tür und gab auf das junge Mädchen schnell hinter einander au« einem Revolver drei Schüsse ab, von denen zwei die Brust und einer Len Hal« durchbohrte. Hierauf wendete der Täler die Waffe gegen sich selbst und jagte sich eine Kugel in die rechte Schläfe. Dem auf die Schüsse hin herbeigeeilten Hotelpersonal bot sich nach Erbrechen der Tür ein grauenvoller Anblick. Der Mörder lag aus dem Gesicht und röchelte nur noch, während da« blutüberströmte, schwerverletzte Mädchen bei vollem Bewußtsein war und noch die Kraft besaß, über den Vorfall Auskunft zu geben. Beide Personen wurden dem Stadt- krankenhause zugeführt, wo Kowalski bald darauf verstarb. Auch am Aufkommen de» Mädchens wird gezweifelt. — Zwickau, b. Oktbr. Strafkammer I. Gegen da» von dem K. Schöffengericht zu Eibenstock gefällte Urteil (b rcsp. 2 Tage Gefängnis) vom 22. August d. I. legten der 19 Jahre alte Schlosser Th. P. S. und dessen Mutier, die bl Jahre alte Bahn- wärterswitwe Ida S. geb. G. in Schönheide Berufungen ein und erzielten damit ihre kostenlose Freisprechung. — Crimmitschau, 3. Oktober. Bezüglich der hiesigen Textilarbeiterbcwegung ist heute zu melden, daß einige Arbeiter au« eigener Initiative den Bürgermeister jetzt um seine Vermittelung behufs Herbeiführung von Einigungsverhandlungen gebeten haben. Die Fabrikanten haben die Vorschläge der be treffenden Arbeiter aber abgelehnt, indem sie an den Bürger meister folgendes Schreiben richteten: »Unter höfl. Bezugnahme aus die mit unserem Vorsitzenden am Sonnabend gehabte Unter redung betreffs weiterer Unterhandlungen mit der Lohnkommission teilen wir Ihnen den Beschluß unserer Vorstandssitzung vom 26. v. M. nachfolgend ergebens! mit: Wir haben un» vor Ausbruch de» Streikes unter der Bedingung, daß der Streik vermieden bliebe, bereit erklärt, die Arbeitszeit aus allgemein 10'/, Stunden herabzusctzen. Die Streikführcr haben die» Zugeständnis, welches uns gegenüber unserer vorherrschend 1l Stunden bei billigeren Löhnen arbeitenden Konkurrenz weit in Nachteil setzt, abgelehnt und den Streik erklärt. Dieser nunmehr über fünf Wochen währende Streik hat un« jo schwere Verluste gebracht, daß wir nicht mehr in der Lage sind, eine Verkürzung der Arbeitszeit ein treten zu lassen, sondern unsere Betriebe nur zu Len alten Ar beitsbedingungen wieder öffnen können. Wir versprechen aber in Gemeinschaft mit unserer Konkurrenz eine allgemeine Ver kürzung der Arbeitszeit anzustrebcn." — Plauen i. V., ».Oktober. »Direktricen können leicht und diskret nebenbei viel Geld verdienen." Anzeigen dieser oder ähnlicher Art konnte man in letzter Zeit wiederholt in den hiesigen Tageszeitungen lesen. In der jüngsten Vorstandssitzung des hiesigen Fabrikantcnvcrein« ist diese Angelegenheit zur Sprache gekommen und in der Weise gedeutet worden, daß die Inserate erwähnter Art offenbar den Zweck verfolgen, Angestellte zum Verrat von Geschäftsgeheimnissen oder zu sonstigen unlauteren Handlungen zum Nachteile ihrer Arbeitgeber zu verleiten. Der Vorstand des genannten Verein» hat cS darum für notwendig erachtet, die in hiesigen Geschäften angestcllten Direclricen, Ent werfer und Vergrößerer zu warnen, auf derartige unsaubere Anträge einzugehen; er macht die Angestellten darauf aufmerksam, daß der Verrat von Geschäftsgeheimnissen auf Grund de» Gesetzes über den unlauteren Wettbewerb mit Geldstrafe bis zu 3000 M. oder mit Gefängnis bi« zu einem Jahre bestraft wirb. — Plauen. Die hiesigen Schiffchenslicker haben den Maschincnbesttzern einen neuen Lohntarif vorgelegt. Fall« er bis zum 19. Oktober nicht bewilligt ist, wollen sie in eine Lohnbewegung cintreten. In Plauen sind etwa 3000 Schiffchen sticker. — Schneeberg, b. Oktbr. In der heutigen Kirchenvor- standSsitzung wurde Herr Pfarrer ThomaS-Aue zum Superin tendenten und Oberpfarrcr von Schneeberg gewählt. Möge die Wahl der Kirchgemeinde Schneeberg wie der gesamten Ephorie zum Segen werden. — Bockau, 3. Oktbr. Diebe haben in der Nacht vom 29. zum 30. September einem Uhren- und Goldwarengcschäftc in Bockau einen Besuch abgestattct und in dem vorhandenen Warenlager gründlich aufgeräumt. Den Langfingern sind eine ganze Anzahl Herren- und Damenuhren, sowie dergleichen Ketten verschiedener Art in die Hände gefallen. Auch werden eine ganze Menge Schmucksachen, wie Ringe, Brachen, Ohrgehänge, Klemmer und Anderes mehr vermißt. Ihren Weg nach dem im Ober geschoß befindlichen Warenlager hatten die Spitzbuben unter Be nutzung einer am Hause liegenden Leiter durch ein Fenster ge nommen, nachdem sie vorerst eine Scheibe eingedrückt und dann den einen verriegelten Fensterflügel ausgewirbelt hatten. Von den Tätern, sowie von den gestohlenen Gegenständen fehlt jede Spur. Der nicht unbeträchtliche Schaden ist durch Versicherung gedeckt. — Obercrinitz bei Kirchberg, b. Oktober. Vorgestern früh wurde in der AbtritlSgrube der Schönigerschen Schank wirtschaft hier der Leichnam eine» neugeborenen Kinde« gefunden und polizeilich ausgehoben. Ob ein Verbrechen vorliegt oder nicht, wird die inzwischen eingeleitete Untersuchung ergeben. — Hirschseld bei Kirchberg, 6. Oktober. Gelegentlich de» Kirchweihfeste« hielten sich im Mcyerschen Gasthof auch die unverheirateten Weber Lehnert und Dietel auf. Dieselben ge rieten im Verlaufe de« Spiels in heftige Differenzen, die damit endigten, daß Lehnert mit einem Messer den Dietel in die Weiche stach. Dietel brach zusammen und gab alsbald seinen Geist aus. Lehnert, ein schon mehrfach abgestrasier Mensch, wurde verhaftet. — Der sächsische Landtag wird voraussichtlich in der zweiten Novemberwoche, und zwar am 10. oder 12. November zusammenlrcten. Nach den bis jetzt getroffenen Dispositionen dürfte ihn der König persönlich im Thronsaale de» Residenz schlosse« eröffnen. — Falsche« Geld soll in Sachsen stark im Umlaufe sein. So hat man an verschiedenen Orten falsche Zweimark stücke mit dem Bildni« de« König» Otto von Bayern und der Jahreszahl 1900, sowie falsche Fünszigpsennigstücke von aus gezeichneter Prägung mit der Jahre«zahl 1870 und dem Münz zeichen bemerkt. Die Fünszigpsennigstücke find an ihrem leichten Gewicht kenntlich. Weiter hat in verschiedenen Geschäften Leipzig- ein Unbekannter falsche Fünfmarkstücke in Zahlung ge geben. Diese tragen da« Bildni» von Kaiser Wilhelm II., die Jahreszahl 1903 und da« Münzzeichen Sie sind bedeutend leichter al« die echten Fünsmarkslücke und dadurch am ehesten zu erkennen. Ihre Prägung ist ziemlich gut. Endlich hat man bei dem Postamt Hohenfichte in diesen Tagen ein falsche« Einmark stück angehalten. E« trägt die Jahreszahl 1881 und da« Münz zeichen ä, ist au« einer Legierung von Zinn, Blei und Antimon in einer von einem echten Markstück abgenommenen Form ge gossen und nachdem schwach versilbert worden. Da diese falschen Markstücke schwach versilbert sind, ist ihre Unechtheit bei ihrem ersten Umlauf noch weit schwerer zu erkennen, weshalb doppelte Vorsicht geboten ist. II. li. Nach einer der Handelskammer Plauen von dem Königlich Spanischen Konsulat in Dresden zugegangenen Mit teilung ist bei Ursprungszeugnissen für Warensendungen nach Spanien nicht mehr gestattet, mehrere Sendungen (z. B. in Form von Sammelladungen) in einem Ursprungszeugnis zu vereinigen. Es ist vielmehr für jede Sendung ein besondere« Ursprungszeugnis in der bisherigen Form in ckuplo erforderlich. Unter einer Sendung ist hierbei zu verstehen entweder ein einzelne« Kolli oder mehrere Kolli«, die gleichzeitig an denselben letzten Empfänger (als solcher gilt nicht der Spediteur) und an denselben Bestimmungsort abgehen. E« ist daher in Zukunft nötig, daß auf denjenigen Certifikaten, welche die Adresse eine« Spediteurs enthalten, unter allen Umständen auch der wirkliche Empfänger der Sendung mit Namen und Wohnort angeführt wird. 1. Ziehung 4. Klaffe 144. Königl. Sachs. Landes-Latteri« gezogen am b. Oktober 1903. vo vvv Mark aus Nr. 79170. LV oov Mark aus Nr. 96582. 30 ona Mark aus Nr. 8788«. I« ovo Mark aus Nr. 84777. Lvoo Mark auf Nr. 88685. :lvvü Mark aus Nr. 8453 23751 23778 82987 48474 74II0 98S0« 9898«. rvvv Mark aus Nr. 17489 84989 48793 84860 71893 88028 87899 89298 98828. Ivvo Mark aus Nr. 578 1748 4844 7928 «248 II475 18528 I78V7 2278» 84198 38884 87444 89129 4V4V2 49481 5278V 88477 88818 7VI08 72723 88558 83848 8580V 88024 88452. svo Mark auf Nr. 944 1468 1845 1778 8921 4817 5578 SV32 6U5 7210 8071 9145 9572 9578 9873 10228 10659 II538 I2I59 I23I3 1234« 13549 I42I4 15522 15887 16169 18707 1792« I8I52 I8I84 19815 1991I 19945 20568 2V9S4 22243 23722 23889 25302 25323 28179 28214 28155 29375 29593 29940 3I33I 3I83I 32343 32501 32509 32598 32883 33087 33490 34093 37010 38518 39304 89478 39931 41314 42427 42492 42945 438V1 45540 46292 479V1 48294 49899 49958 50099 50222 51219 5I70I 52814 53183 58170 54185 54375 55155 55240 56357 58808 57277 57553 58225 58833 58932 61677 «2985 62972 64372 64729 85143 85437 85587 87«27 68560 71048 71105 71389 72595 73080 73364 74248 7462« 74747 78248 78400 78799 77184 77499 77865 78II7 78809 79701 81238 82498 82717 84557 84808 85879 «6027 86057 86481 87029 87236 87792 88130 88169 88883 89443 90173 90728 90784 92051 92290 92431 92585 93280 98293 93369 93442 98739 93SS4 94017 94228 94388 95318 95683 96844 96803 9759« 98449 99608. Inspektor Kerkert. Roman von Maximilian Moegelin. (2. Fortsetzung.) »Frau Reetz!" rief er von der Treppe hinab die Frau de» Vogt». Und als diese gesprächige Alte ihm aus seine Frage, wer oben gewesen, mit verschmitztem Lächeln feine Annahme bestätigte und eben zu einem längeren Vortrage ausholte, da flog auch schon die Tür zu. »Donnerwetter", fagte er, „welch berrliche Rosen! Nun, auch ich, Johanna, ich will dir Blumen streuen auf deinen Wegen und nie sollst du ein Leben an meiner Seite zu bereuen haben." — Der Ritt hatte ihn heiß gemacht, er dampfte ordentlich. Die Brause in der Bodenkammer seiner Badestube kam in Tätigkeit und bald darauf betrat er wie neu belebt da« Speisezimmer im Herrcnhause, wo Johanna in ein Buch sehr vertieft schien. „Wünsche guten Abend, mein gnädige« Fräulein," begrüßte er sie wie gewöhnlich, und wohlgefällig ruhten seine Augen auf ihr. „Bei dieser Sündflut! Herr Herbert," erwiderte sie seinen Gruß, und wie leiser Vorwurf klangen ihre Worte. Aber gerade sic liebte den Mann, der in Sturm und Regen kommt und allen Gefahren trotzt. „Ich danke Ihnen übrigen« verbindlichst für die große Liebenswürdigkeit —" „Aber ich bitte recht sehr, Herr Herbert," fiel sie sogleich ein, denn cS war ihr nicht besonder» angenehm, zu wissen, daß er sofort von ihrer Anwcjenheit in seiner Wohnung erfahren. „Da» Wohl und Weh von Alt-Hammer," sagte sie mit be zwingendem Lächeln, „hat unsere verehrtest« Gnädige mir in ihrem Briefe besonder» ans Herz gelegt. Im anderen Falle wäre e« mir wohl auch niemals eingefallen, in ihr Heiligtum einzudringen. Verzeihen Sie gütigst." „Donnerwetter, ordentlich seicrlich gesprochen," bemerkte er. „Hätte ich die Ehre Ihre» Besuche» auch nur ahnen können, ein wenig mehr Unordnung hätte meine Bude dann wohl er fahren." Johanna lächelte — da« war so ganz die Art seine« Freunde», die sie so wenig liebte. Der Inspektor, der sich Jo hanna gegenüber auf seinen Platz niederließ, sagte da« mit der heitersten Miene, und seine ehrlichen Augen blickte» nicht minder wohlgefällig aus sie. Johanna tat desgleichen: sie kannte ihn und wußte, wa» er damit sagen wollte. „Aber nun, vcrehrtcster Herr Oberinspektor" — im Herren hause nannte man ihn eigentlich nicht so — bat sie und folgte dem gesegneten Hunger, Len er beim kalten Geflügel entwickelte, „nun erzählen Sie, bitte, etwa» Neue« und Interessantes au» unserm lieben Krähwinkel." Sie hoffte wieder von einem Geniestreich ihre» bestgehaßten BraucreibesitzerS zu hören, denn dem Inspektor war sehr wohl bewußt, wie wenig angenehm ihr jener Mann war. Natürlich war ihr nicht verschwiegen geblieben, daß er au» der Schützengildc auSgeschieden war, weil sie nicht seinem Antrag gemäß jene vorsündflutlichen Uniformen mit den Federhüten, in Lenen der Geringsten einer einem Feld herrn von anno dazumal zum mindesten recht ähnlich sah, nicht abgeschafft hatte. Sie wußte auch, daß Gevatter Schneider und Handschuhmacher und überhaupt die halte Stadt ihn am liebsten gesteinigt hätte, als dann beim AuSmarsch der Gilde ein Wagen vorauffuhr, auf welchem Karl, jene« Herrn Knecht, hoch oben in jener malerischen Uniform auf einer Fuhre thronte, die der Landmann mit besonderer Vorliebe aus einen unfruchtbaren Acker bringt. Die ganze Stadt war in Hellem Aufruhr, denn solche Schande konnten uzid wollten ihm die guten Bürger von G. natürlich nie vergessen. Und auch der Stammtisch im „Deutschen Kaiser" war zum Teil recht sehr verschnupft, objchon sich dieser Mann, der al« stiller Wohltäter der Stadt ihnen nicht unbekannt war, schon immer etwa« erlauben durfte. Natürlich wollte man vor allem seinem Biere nicht mehr die Ehre geben. Jndeß die anderen derartigen Stoffe, die übrigen« nur wenige Krämer führten, waren kaum zu trinken und gerade da« seinige stand mehr denn zehn Meilen im Um kreis in hohem Ansehen. Und Herr Fischer? — Er lächelt», lächelte wie immer recht siegesbewußt, und im Mundwinkel
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