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Kin nächtliches Yätsel. Rach dem Berichte rin«a Polijeikommifiär» erzählt von s. Schätzter Perastni. Ein unfreundlicher Herbsttag neigte sich mehr und mehr dem Ende zu. Feuchter Nebel sank herunter, breitete sich au« über die Steine der ziemlich unregelmäßig verlaufenen Straßen einer kleinen Stadt Süd-Deutschland». Ehe man sich'« versah, war di» Nacht da, so unerquicklich, so unangenehm feucht, wie der Tag selbst verfloß. Die Laternen wurden angesteckt und trübe flackerten ihr« Flammen in dem Dunstkrei« de« Abend«. E« mochte Mitternacht schon eine geraume Zeit vorbei sein, al» sich aus der im Parterre de» altertümlichen Rathause« ge legenen Polizeiwache ein Besuch einstellte, welcher von dem au« dem Schlafe Emporsahrenden unschwer al« der, seit einigen Jahren pensionierte Rittmeister Wenden erkannt wurde. Der Rittmeister verlangte sofort den wachehabenden Polizei kommissär zu sprechen. Dieser mußte geweckt werden, worauf er Wenden empfing. Der Rittmeister, ein älterer Herr von etwa fünsundsünszig Jahren, betrat festen Fuße» da« kleine, nicht einmal vollkommen erhellte Zimmer de« Kommissärs, der den nächtlichen Besuch über rascht anblickte. Die Gesichtssarbe Wenden« war aschgrau, seine Zähne preßten sich beim Eintritt in die fahlen Lippen. Nur die scharfen Augen blitzten aus und zwischen den Braunen zeigte sich eine trotzige Falte. Bi« dahin war noch kein Laut, dem Kommissär gegenüber, aus dem Munde de« Rittmeister« gekommen. „Herr von Wenden?" ries der Beamte überrascht. „Wa« verschafft mir die Ehre Ihre« Besuche« zu so später Stunde?" Der Rittmeister ließ sich aus den dargcbotenen Stuhl fallen und stieß ein kurze», beinahe höhnisch klingende« Lachen au«. „Ehre?" sagte er, „da« ist e« wahrlich nicht!" Nun erst betrachtete der Beamte eingehend die ganze Er scheinung de« Rittmeister«. Derselbe befand sich in tadelloser Toilette, als käme er von einem Feste. In dem Kragen de» dunklen Salonrockes ward ein Ordensband bemerkt. Der Kommissär fühlte sich diesem Manne gegenüber in einiger Berlcgenheit. Er konnte sich absolut nicht erklären, Wa den Rittmeister zu so ungewöhnlicher Stunde hierher führte. „Wenn ich nicht irre, Herr von Wenden," sagte er, „so stehen Sie im Begriffe, mir irgend eine wichtige Mitteilung zu machen?" „Jawohl — ganz recht," nickte der Rittmeister hastig, und c« hatte den Anschein, al« presse ihm ein Druck die Kehle zusammen. „Eine erschreckende Mitteilung!" Der Kommissär verharrte schweigend, aber in abwartender Stellung. „In meinem Hause — liegt ein Toter!" kam e« fast heißer über Wendens Lippen. Der Kommissär sprang empor. „Ein Toter, sagen Sie? Aber doch nicht —" „Ermordet — jawohl!" stieß der andere hervor. Einen Moment ward e« beängstigend still in dem Raume. Der Rittmeister streifte mit der Hand über seine Stirn, auf welcher der Schweiß in dicken Tropfen stand. Dabei wurden ihm die Lippen heiß und trocken. „Mord? Mord?" suhr der Beamte auf. „Dar ist doch kaum glaublich!" Aber Wenden machte eine bejahende Bewegung. „Wer ist e« denn?" srug der Kommissär und geriet nach und nach in eine fieberhafte Erregung, denn es waren Jahre verflossen, leit in dem Städtchen dergleichen passiert war. „Franz Hollbach ist es." „Franz Hollbach?" wiederholte der Kommissär. Und dann entsann er sich. „Ah ! Ihr Bedienter, Herr von Wenden?" „Ja," nickte der Rittmeister. „Und der ist ermordet?" „Erschossen — tot! Er liegt im Salon meiner Wohnung." Diese letzte Antwort flog schroff über die bleichen Lippen de» Rittmeisters. Der Kommissär warf einen sragenden Blick nach dem er schütterten Manne. „Darf ich um nähere Angaben bitten, Herr von Wenden?" sagte er dann. Der Rittmeister, welcher mit Auszeichnungen den letzten Feldzug mitgemacht und seine Ruhe und Kaltblütigkeit mehr al» einmal bewiesen hatte, schien diese Nacht vollkommen verwirrt zu sein. Die Antworten, welche er gab, entbehrten oft aller Klarheit und bedurfte e« einiger Anstrengung, um wenigsten« da« zur Minute unbedingt Notwendige zu erfahren. Darnach stellte sich die Sache ungefähr so dar: Wenden war eine halbe Stunde nach Mitternacht au» dem Slublokale heimgekehrt, wo er, wie die« oft geschah, mit einigen älteren Bekannten ein Spiel machte. Heute war e» gegen seinen Willen etwa« später al« sonst geworden. Al» er nun, über den Markt schreitend, sich seinem Hause näherte, vernahm er au« dem Innern erschreckte Stimmen. Kurz vorher war e» ihm gewesen, al« fiele ein Schuß, dem ein lauter Schrei antworte. Die Treppe hinaufeilend, fand er mitten im Salon seinen Bedienten Hollbach anscheinend tot. Da» Zimmer war erhellt, und gleich daraus flog die Seitentür aus. Auf der Schwelle stand die Zofe der jungen Frau von Wenden mit bleichem Gesichte. „Gott sei Dank, daß Sie da sind, Herr Rittmeister!" schrie da» Mädchen entsetzt. „Ein fürchterliche« Unglück ist geschehen, ein Mord! Die gnädige Frau liegt wie lot auf ihrem Bette!" Da« Mädchen hatte ihre Herrin ohnmächtig im Salon neben der Leiche de« Bedienten gefunden, al« e«, noch in ihrem Zimmer wachend, einen Schuß und dann einen gellenden Auf schrei vernahm und darauf in den Salon gestürzt war. Der Rittmeister, welcher durch die entsetzliche Situation, die sich inmitten seiner Privatgemächer darbst, so verwirrt wurde, daß er gar kein Wort vorerst sand, eilte in da» Seitenzimmcr, wo seine junge Frau, ohne Leben zu zeigen, auf dem Bette lag. Nach sofortiger Anwendung stärkender Mittel erholte sich die Dame und schlug die Augen auf. Kaum aber war die« geschehen, so tat sie einen furchtbaren Schrei und verfiel in wahre Raserei. Umsonst war jede« Be mühen, die im hitzigen Fieber Liegende zu beruhigen. Da ver Rittmeister leider die Beobachtung machen mußte, daß Maria von Wenden nur um so stärker tobte, wenn er selbst, ihr Gatte, in ihre Nähe kam, so hielt er c« für da» B«ste, sich zurückzuzichen und einen Arzt zu benachrichtigen. Der Rittmeister stürzte davon, ohne aus die im Salon liegende Leiche noch einen weiteren Blick zu werfen und verließ sein Hau«. Nahe am Markt wohnte vr. Neumann, dessen Nacht glocke er stürmisch zog. In wenigen Minuten war dieser ver ständigt und bereit, sofort in da« Hau« de« Rittmeister« zu kommen. Bon hier au» begab sich der letztere augenblicklich nach der Polizeiwache. Die« waren im großen und ganzen seine Angaben, welche Wenden, der sonst so besonnene Mann, verwirrt und aufgeregt machte. Durch da« Unglück seine» Hause« schien er ganz den Kops verloren zu haben. Der Kommissär hatte währenddem die notwendige Fassung gesunden und traf unverzüglich seine Anordnungen. „E« ist gut, daß Ur. Neumann bereit« unterrichtet ist," sagte der Beamte, „da er die Stelle eine« Gericht-arzte» vertritt, und somit bereit« an Ort und Stelle ist, bi» die Kommission angelangt." Der Rittmeister blickte einigermaßen betroffen auf, jedenfall« traf ihn die eben erhaltene Mitteilung unerwartet. „Ur. 'Neumann ist Gerichldarzt? So, so!" murmelte er und erhob sich vom Platze. Der Kommissär hatte unterdessen seinen Leuten einige rasche Aufträge gegeben. „Wir werden den Ort der Tat sofort in Augenschein nehmen, Herr Rittmeister," versetzte er eilig. Dieser nickte; er konnte nicht» anderes erwarten. „Noch Eine»," sagte der Kommissär sich umwendend. „Sie erwähnten vorhin, Herr von Wenden, daß Hollbach durch einen Schuß ermordet wurde. Wie gelangten Sie zu dieser Kenntnis?" Die Farbe im Antlitz de« Rittmeister« wurde noch um eine Nüance blässer. Einen Augenblick stockte er, um sich sodann förm lich auszurafsen. „Ganz recht; ich hörte einen Schuß," erwiderte er, „und an der ganzen Lage de« Manne« mußte ich aus diesen Gedanken kommen. Ich habe darin einigermaßen Kenntnisse — au» den Schlachtfeldern de« letzten Kriege«." Der Kommissär mußte wohl befriedigt sein; er wendete sich dem Ausgange zu. Herr von Wenden folgte, starr vor sich hin blickend. Der Kommissär mit einem prolokollsührenden Beamten und dem Rittmeister schritt durch die feuchten, nebeligen Gassen der Stadt dem Markte zu, welcher durch drei Laternen nur sehr spärlich erleuchtet wurde. Eben, al« die drei Männer in da« Hau« Wenden « ein traten, schlug e« auf dem Turme der nahen Kirche die erste Morgenstunde und der dumpfe Schall brach sich an dem Gemäuer. Man stieg die Stufen empor. Keuchender Atem drang au« der Brust de« Rittmeisters a. D. Er mußte sich mehrmals an dem Geländer scsthalten, um nicht zu taumeln. Herrschte früher in den leeren Räumen ein Lärmen unv Schreien, jo ruhten jetzt da» lähmende Entsetzen und der Schrecken darüber. „Hier herein, meine Herren," flüsterte Wenden, Labei die Türe de« Vorzimmers öffnend. Dieser erste Raum war sehr schwach erhellt. Auf dem Boden lagen dicke, weiche Teppiche, welche jeden Schritt voll kommen dämpften. Ging man weiter, so gelangte man an den Eingang zum Salon, welcher durch keine feste Türe, sondern nur durch eine dunkeliammetne lange Portiere die Flucht beider Räume trennte. Jetzt »ar ein Teil dieser roten Portiere zur Seite gerissen, und gestattete somit augenblicklich eine Musterung der Salons. Die drei Männer traten ein. Der Rittmeister deutete mit einer stummen Handbewegung nach dem, mitten auf einem breiten Teppiche liegenden Körper, dessen Gesicht nach unten gekehrt war. Darauf trat er in den Schatten bei Seite. Ter Protokollierende rückte sich, ohne ein Wort zu verlieren, ein kleine« Tischchen ganz mechanisch zurecht, legt sich daS Schreib zeug vor und wartete aus den Anfang der Untersuchung. „Herr von Wenden," sagte der Kommissär halblaut; „haben Sie vielleicht die Freundlichkeit, in dem Zimmer Ihrer Gemahlin nachzusehen, ob l>r. Neumann imstande ist, un« zu assistieren? Andernfalls müßte eine Ersatzhilse beschafft werden." Der Rittmeister entsernte sich schleppenden Gange«. Der Kommissär blickte unbeweglich auf die regungslose Gestalt de« Toten nieder und der Schreiber suhr mit der trockenen Fever über da» Papier. Taktmäßig tickte die große Uhr auf dem Kaminsims. Al« Wenden leisen Fuße« da« Zimmer seiner jungen Frau betrat, kam ihm auch sogleich der Arzt entgegen. Juliette, die Zofe, warf einen scheuen Blick aus da« fahle Gesicht ihre» Herrn, wendete sich dann aber wieder der Kranken zu, die mit glühendem Antlitz, unverständliche Worte murmelnd, in den Kissen lag. „Wie steh: e« um Maria?" fragte Wenden hastig leise. Der Arzt zuckle die Schultern. „Ich fürchte, nicht gut," antwortete er. „Die Kranke liegt im Fieber. Eine Gehirnentzündung ist im Anzuge, wenn mich nicht alle« täuscht." Wenden sagte nicht«, nur ein Röcheln kam au« der Tiefe seiner Brust. „Ist die Kommission schon anwesend?" fragte Ur. -Neumann, welcher selbst im Innersten erschüttert war durch die Ereignisse dieser Nacht. Der Rittmeister nickte. „Ich kann hier vorläufig nicht» weiter tun," entgegnete der Arzt. „Ihre Frau Gemahlin lieg» in einer Art Betäubung da und da« Mädchen weiß um meine Anordnungen. Jetzt zu mei ner zweiten Aufgabe." igortsetzun, folgt.) vermischte Nachrichten. — Wieviel Schritte ungefähr während de« letzten Kaisermanöver« feiten« einzelner Soldaten dienstlich gemacht worden sind, hat ein Einjährig-Freiwilliger de« Dresdner Schützen-Regiment« mittel» Schrittmesser», den er sich zu diesem Zwecke mit in da« Manöver genommen hatte, au«gerechnet. E« kommen demnach aus 17 Marsch- und GesechtSIage der Kompagnie, bei welcher der Einjährige dient, aus den Mann etwa 567 815 Schritte, da« ist ungesähr 143'/, Stunden Marschweg. Denkt man sich nun noch die Schritizaht hinzu, die während dieser Zeit an den Rasttagen oder im Lager, oder bei sonstigen außerdienstlichen Wege» und Verrichtungen gemacht wurden, so kann man sich einen kleinen Begriff machen von den Leistungen während der 17 Tage de« letzten Kaisermanöver«. — Durch die Blume. Al» der Schulrat F. zur Re vision einer Landschule kam, deren Lehrer nicht gerade al« besonder» tüchtig galt, ließ er zum Beginn der Prüfung singen: „Unser Wissen und Verstand ist mit Finsternis umhüllet." Der Lehrer, der hierin nicht ohne Grund eine Stichelei sah, beschloß sich zu rächen. Al« die Revision, die über Erwarten befriedigt hatte, beendet war und der Lehrer mit irgend einer Liederstrophe schließen sollt», ließ er anstimmen au» dem Abendlied „Der lieben Sonne Licht und Pracht hat nun den Laus vollendet" die sechste Strophe, die beginnt: „Ihr Höllengeister packet euch, ihr habt hier nicht« zu schaffen." Beim Hinau-gehen aber sagte der Schulrat zu einem Begleiter: „Sehen Sie, wie ich verstanden bin!" — Der Kuß für den Musketier. In einer süddeut schen Garnisonstadt erzählt man sich nach der „Franks. Ztg." ein hübsche» Geschichlchen, da» für diejenigen wiedererzählt sei, die e« noch nicht kennen: Der Herr Oberst Hai ein Hau« zum Alleinbewohnen; vollbelaubte Bäume beschatten den Hauptcingang, der aus der Gartenseite liegt. Eine« Abend» hat der Herr Oberst große Gesellschaft; zu den geladenen Gästen gehört auch ein Prinz, der al« alter Freund de« Hause« viermal einige Minuten vor der vorgeschriebenen Zeit im Garten erscheint. Da e« etwa« regnerisch ist, hat der Prinz den Mantel um, und eben will er d» Glocke ziehen, — da geht die Haustür uner wartet schnell auf, eine hübsche Fee im Küchenhäubchen wird sicht bar, sie steckt dem erstaunten Militär etwa« in die Hand, gibt ihm einen raschen, herzhaften Kuß und mit den Worten: „Da hast Du 20 Pfennige und eine Wurst; ich kann heute abend nicht kommen, wir haben große Gesellschaft," verschwindet sie wieder und schlägt die Tür hinter sich zu. Ziemlich überrascht und rat los blickt der Prinz die zwei Nickel in seiner Linken und die Wurst in seiner Rechten an — mein Gott, so wa« kriegt selbst ein Prinz nicht alle Tage; auch der Kuß brennt noch recht warm. Dann aber weiß er, wa« zu tun ist. Er geht hinaus auf die Straße und bald erspäht er am Nebenhau« in harrender Stellung einen Mann seiner Kompagnie. „Aus wen warten Sie, mein Sohn?" — „Zu Befehl, Hoheit, auf mein Mädchen." — „Und wo dient sie?" — „Zu Befehl, Hoheit, nebenan, beim Herrn Obersten." — „Na, da bin ich ja wohl recht. Hier, mein Sohn, schickt Ihr Mädchen Ihnen zwanzig Pfennig und eine Wurst, und ich soll Ihnen sagen, sie könne heute abend nicht kommen, sie hätte große Gesellschaft. — Aber halt, mein John," fuhr er zum Musketier fort, deffen Gesicht eine ganze Musterkarte von Stimmungsbildern dargestellt hatte, „halt, mein Sohn! Ihr Mädchen hat mir auch noch einen Kuß für Sie gegeben; aber den werden Sie von mir wohl nicht wieder haben wollen?" — „Zu Befehl, Hoheit, nein!" — „Nun, hier mein Sohn, haben Sie fünf Mark dafür!" Kathreiners Alaszkaffee ist das LieblingSgeiränl aller derer, welche die Ge- sundheit als höchstes LebenSgut erkannt haben. —. w v. 95 Pf. bis Mt. 18.- p. Met. — letzte Neu. IH 6 heilen! — Franko u fltvliou vrLvIIt ins geliefert. Reiche Musterauswahl um» gehend Xürlvl». Mttteitrmgerr des Königü Standesamts KiöeustoL vom 16. bis mit 22. September 1903. 'Aufgebote , n. hiesige: 66) Der Stickmaschinenbesitzer Paul Richard Herrmann hier mit der Frieda Minna Süß hier. l-. auswärtige: 31) Der Kaufmann Paul Rudolf Weinert hier mit der Privata Ida Karoline Emma Erfurt in Dresden 32) Der Maurer Adalbert Uher hier mit der Handschuhnäherin Louise Rosa Hahn in Johann, georgenstadt. 33) Der Witwer und Fabrikleiter Karl Friedrich Schwarze in Pulsnitz mit der Witwe Amalie Elisabeth Garten verw. gew. Andrich geb. Oeser daselbst. Eheschließungen. 56) Der Schriftsetzer Albin Emil Wilhelm in Halle a. S. mit der Clara Sophie Uhlmann hier. 57) Der Handarbeiter Emil Alban Götz hier mit der Stickerin Hulda Marie Staab hier. GeburttfäUe 261) Hans Erich, S. des Bahnarbeiters Ernst Emil Lässig hier. 262) Johanna Helene, T. des Handarbeiters Gustav Emil Unger hier 263) Gertrud Helene, T. deS Handarbeiter- Paul Hermann Leistner hier. 265) Gertrud Johanne, T. des Maschinenstickers Herrmann Schlegel hier. 266) Arno Herbert, S. des Kaufmanns Hermann Arno Geithner hier. 267) Martha Frida, T. des Maschinenstickers Conrad Felix Flechsig hier. 268) Ernst Rudolf, S. des Schriftsetzers Ernst Emil Stro- belt hier. 269) Marie Margaretha, T. des Maurers Anton Köhler hier. Hierüber Nr. 264 unehel. Geburt. Sterbesälle: 162) Kurt Walter, S. des Stickmaschinenbesitzers Curt Willy Heymaun hier, 2 M. 6 T. 163) Die ledige Aufpasserin Hulda Mane Heymann hier, 20 I. 9 M. 15 T. Kircheunachrichteu aus Schönheide. Freitag, den 25. September 1903, abends ',<9 Uhr: Bibelstunde. Herr Pastor Wolf. Neueste Nachrichten. . (Wolff « Telegraphische« Bureau.) — Berlin, 22. September. Zum Besten der Not leidenden in den lieber sch wem in ungSgcbietcn haben die deutschen Kriegervereine bisher rund 80000 Mark au« den Kassen der Landesverbände sowie au« Sammlungen der einzelnen Vereine gespendet. Hiervon find rund 65000 Mark nach Schlesien gesendet worden, i O OOO Mark nach Posen und 5000 Mark nach der Provinz Brandenburg. Für die Provinz Wcstpreußen ist eine weitere summe reserviert. Nach den Mitteilungen de« ReichSkomitec« waren von diesem bis her 75 000 Mark verteilt worden und in der vor einigen Tagen stattgehablcn Sitzung sind weitere 225 000 Mark zur Versügung gestellt worden. Neben diesen 300000 Mark nehmen sich die von den deutschen Kriegervereinen gegebenen und so schnell al- möglich an die Uebcrschwemmten verteilten 8000O Mark sehr stattlich au«, besonder« wenn man bedenkt, daß Mitglieder der Kriegervercine zum allergrößten Teil Len ärmeren Ständen an gehören. ES ist hoch anznerkennen, daß die Kriegervereine in jo edler Weise ihre Ausgaben ausfassen. Ihre Majestät die Kaiserin hat denn auch bei ihrer Anwesenheit in Schlesien die Gnade gehabt, der schnellen und wirksamen Hilfe der Krieger vereine in gnädigster Weise zu gedenken. — Moskau, 23. September. Die Schriftsetzer ver schiedener Druckereien sind ausständig geworden, um eine Lohn erhöhung von 20"/„ zu erzwingen. Die streikenden verlangen außerdem eine hygienische Verbesserung der Sctzräume, Einschränk ung der Arbeitszeit und für die ZeitungSsetzer Sonntagsruhe. Die Zeitung«druckereicn werden von Gendarmen und Polizisten be wacht, um die arbeitenden Setzer von den Ausständigen zu trennen. Bei einigen Zeitungen ist die Arbeit wieder ausgenommen wor den. Die Druckereibefltzcr sind zu einer Beratung zusammen getreten. — Sofia, 23. September. (Meldung der Agence Tele- graphique Bulgare.) Die Zahl der In den letzten Tagen im Bezirk Burgas au« Adrianopcl eingetroffenen Flüchtlinge beträgt über IOOOO. — Belgrad, 23. September. (Meldung de« Wiener K.K. Telegr. Korr. Bur.) Der Kommandant der Belgrader Festung, Oberst Marinkowitsch, ist diese» Posten« enthoben und durch Oberst Sima Rassisch ersetzt worden.