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schließlich 860 Paaren, von denen nur ein Theil der evangelisch-lutherischen Kirche angehört, 286 Fälle (circa 1 Procent) vorgekommen, wo die Trauung ausdrücklich verweigert worden ist. Die häufigsten Weigerungen find constatirt worden: in der Eph. Chemnitz bei 1800 Eheschließ. m- 45 Fällen - - Dresden I - 2390 - - 32 - - - - Leipzig II. 1354 - - 30 - - - - Leipzig I - 1353 . - 23 - - - Oberlaufitz . 2309 - - 23 - - - Eph. Stollberg - 685 - - 16 - - - -- Zwickau - 1062 - - 13 - - - - Glauchau - 672 - - 11 - - - - Pirna - 862 - - 11 - - - - Pegau - 281 - - 10 - Ausdrückliche Trauverweigerungen sind gar nicht vorgekommen in den Ephorien Bischofswerda, Dippol diswalde, Markneukirchen, OelSnitz, Lößnitz, sowie in den exemten Parochien St. Afra und Netzschkau. Unterblieben ist die Trauung bis zum Schluß de» Jahres bei 26,519 Eheschließungen in 2159 Fällen, wa» einem Ausfall von 7,7 Procent entspricht, und zwar ist dies geschehen in der Ephorie Plauen bei 91l Eheschließungen in 55 Fällen ; in 19 Fällen in der Ephorie Auerbach, in 5 Fällen in der Ephorie OelSnitz, in 2 Fällen in der Ephorie Markneukirchen. In der exemten Parochie Netzschkau ist bei den vor gekommenen 27 Eheschließungen jedesmal die Trau ung nachgefolgt. . Vom Kriegsschauplätze. Eine officielle russische Depesche über die Ereignisse bei Erzerum meldet, daß der Kamps bei Dewc-Bojun von halb 10 Uhr Vormittags bis halb 7 Uhr Abends dauerte. Die Trophäen des Tages bestanden in 40 Geschützen; 8 Offiziere und 300 Soldaten wurden gefangen genommen, ungeheure Vorräthe, Patronen und Geschosse erbeutet. Der russische Verlust beträgt 30 Offiziere und 800 Soldaten. Die Russen haben bei Plewna durch einen ge waltsamen Angriff wieder einen Erfolg errungen. General Skobelew, der vielgenannte tapfere Führer, nahm südlich von Plewna die türkische Position, genannt „Grüner Berg", mit Sturm. Die Türken versuchten zweimal unter großen Verlusten die Position zurückzuerobern, wurden aber jedesmal abgewiesrn. — Der aus der Straße von Plewna nach Sofia erbeutete Proviant soll hinreichend sein zur Verpflegung von 20,000 Mann durch zwei Monate. — Ein Detachement des General Leonow nahm am 9. November die von 800 Mann Infanterie und 3M Tscherkessen vertheidigte ansehnliche Stadt Wratza, westlich von Plewna, ein. Die Russen erbeuteten 1000 Wagen, große Vorräthe von Mehl, Gallerten und Gerste. Dank der Plötzlichkeit des Angriffes ist der Verlust der Russen unbedeutend. - Den „Daily News" wird aus Vezinkoi gemeldet: Das Bombardement von Kars au» 60 Kanonen wird fortgesetzt. Dir Einwohner wünschen zu capituliren. Der Ausfall vom 5. November miß glückte ; die Russen vernagelten acht Kanonen Fort Hafiz. — Dem „Standard" wird Alexandropol berichtet: Mnkhtar Pascha verurteilte 18 Offiziere zum Tode, deren Feigheit die PäniquS bei Dewe-Bojnn erzeugt halte. Eingesandt Wir verfehlen nicht, auf das morgen Donnerstag stattfindende erste AbvnnementS-Concert hiermit auf merksam zu machen. Die Leistungen waren, in dm bisher gehörten Concrrtrn ausgezeichnete zu nennen uyd kann man auch diesmal mit Bestimmtheit einen genußreich musikalischen Abend erwarten. Da die Arrangirung dieser Abonnements-Concerte unter Mitwirkung vieler auswärtiger vorzüglicher musika lischer Kräfte mit nicht unbedeutenden Geldkosten verbunden ist, so wäre eine noch recht starke Ab nahme von Abonnementskartrn recht sehr wünschenS- werth. Unterstütze man doch unfern so strebsamen Stadtmusikdirector durch recht zahlreiches Abonniren. Verhandlungen der Stadtverordneten Oeffentliche Sitzung vom 1. November 1877. Von der käuflichen Ueberlassung eines Bauplatzes am sogenannten Schwcdenstcge an Herrn Kaufmann Francke, und einer Baustelle an der Promenade, an Herrn Zimmermstr. Mittag, zum Preise von IMk. pro LMeter, wurde Kenntniß genommen. — Die käufliche Erwerbung des dem Herrn Destillateur Gnauck gehörigen mit den Communwicsen im sogen. Säckelteiche grenzenden Wiesengrundstücks, zum Preise von 1530 Mk., wurde gmgeheißen. - Von der für die bevorstehenden Stadrverordnelen-ErgänzungS- wahlen aufgestellten Wahlliste wurde Einsicht ge nommen und die Ansicht ausgesprochen, daß frühere beschränkende Bestimmungen der allgemeinen Städte ordnung durch 8 46 der revidirten Städleordnung aufgehoben erscheinen, demnach auch ein in diesem Jahre ausscheidendes Rathsmitglied bei bevorstehen den Stadtverordnetenwahlen wählbar sein dürfte. — Die vom Stadtrathe gemachten Miltheilungen wegen beantragter Erhebung von Stättegeld bei den Viehmärkten , wurden zum Vortrag gebracht und Herrn Lehmann zur Berichterstattung überwiesen. — In Ausführung von 8 3 des Kirchen gesetzes vom 2. December 1876, die Fixation der Accidenzien und Stolgcbühren der evangelisch-luthe rischen Geistlichen und Kirchendiener betreffend, wurde die vom Kirchenvorstande beschlossene Höhe dieser Fixation für hiesige Geistliche und Kirchen diener einstimmig genehmigt. — Die vom Schul- ausschusse beantragte und vom Stadtrathe ge nehmigte Anstellung von zwei neuen Lehrern für die Selecia, einen Oberlehrer mit 1500 Mk. und einen Hilfslehrer mit 9M Mk. Gehalt, und je 150 Mk. Logisgeld-Acquivalent, sowie die damit verbundene Anschaffung von neuen Schulbänken und dergl. fand einstimmige Genehmigung. — Die Rechnungen der Kämmerei-Casse und des Kranken hauses auf das Jahr 1876 wurden für justificirt erklärt.Huste, Borsteher. DaS Abräumen unseres Steinbruchs auf dem RothnauSlitzer Berg soll in Accord vergeben werden und erbitten uns Offerten bis zum 17. d. M. Friedrich Wagner s Söhne.