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n bei kirchgasse. > k«bsU. er >afts- Pf. ruckbilo st-lung, !l k3bstt. Beschaffung Alkofen, am lattes. lNg kN Parterre- ch gesonnen und zwar in mehrere ^sprechender Geschäftslage eschäft. 1877. Skirl. lige Arbeiter, h Nr. 194. auf Filzarbeit Hutmacher. rtion 22. MeM- i Kä-chm. vrk»»i BisclwfSwcrVa, Stolpen irnd Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtohauptmannschaft und der Kgl. Schulinspecttsn zu Kauheu sowie -e» Königlichen Gerichtoamtes und des Stadtrathes zu Kischofswerda. Diese Jeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und LoanavenvS und kästet einschließlich der Sana» abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 1 Mark LV Pfg. (IS Ngr.). Inserat» werden di« vienttag« und Freitag« früh » Uhr angenommen und kostet die gesp-ltene Eorpuszeile oder deren Raum 1V Pfennig«. 86. 1 Mittwoch, den 31. October. j 1.8H. Politische Weltjchau. In den bisher so trägen Gang der Dinge auf denKriegsschauplätzen ist endlich wiedereine lebhaftere Bewegung hineingekommcn. In Asien haben die Russen einen so entscheidenden Sieg davon getragen, daß sie schon Kars umzingelt hallen und auf Erzerum loSmarschiren sollen, auch in Bulgarien hat die Action von Neuem begonnen. So groß in Petersburg und Moskau der Jubel, so groß ist in Constantinopel die Niedergeschlagenheit. An die Stelle de« bisherigen HochmuthcS ist bei der Pforte wieder angstvolle Beklemmung getreten und der Wunsch nach Frieden dort um so sehnlicher, da der Augenblick, wo Serbien auf der einen und Griechen land auf der anderen Seite in die Action einzu treten bereit sind, immer näher heranrückt. Daß unter diesen Umständen die Gerückte von FriedenS- vermittelungSversuchen mit neuer Kraft auftauchten, begreift sich. England, wo ein Minister so eben noch die Bereitwilligkeit der Regierung zur Mit wirkung an der Herstellung des Friedens wieder be tont hat, wird dabei in erster Linie genannt. Aber diese Gerüchte sind offenbar heute noch ebenso unbe gründet wie früher. Unter der russischen Bevölke rung ist das nationale Gefühl durch die jüngsten Erfolge von Neuem angefacht worden und die rus sische Regierung selbst erklärt, daß nicht eher von Friedensverhandlungen die Rede sein könne, als bis sie die für die Erreichung des Kriegsziele« von An fang an geforderten Garantieen, unter welchen sie jetzt die Occupatio» ganz Bulgariens versteht, in Händen habe. Auch die neutralen Mächte dürsten sich gegenwärtig um so weniger mit bloßen Versprechungen seilens der Pforte abfpeisen lassen, da da» grausame Verfahren der türkischen Behörden gegen die gefangenen Bulgaren Alles übersteigt, was bisher von türkischer Barbarei bekannt geworden ist, «nd der deutsche Botschafter in Constantinopel, Prinz Reiß, sich persönlich nach Adrianopel begeben hat, um sich über die türkische Justiz mit eigenen Augen und Ohren zu informiren. Die AuSrede der Pforte, der Gouverneur von Adrianopel habe in einem 'Anfalle von Geistesstörung gehandelt, wird ihr wenig helfen , die Blutarbeit der türkischen Be hörden da« rivilifirte Europa vielmehr nur in der A»einqdd«ißtgster Jahrgang. Ueberzeugung bestärken, daß dieser Schreckensherr schaft und Schandwirthschaft für immer rin End« gemacht werden muß. Das Duell zwischen Rußland und der Türkei wird daher zunächst weiter auSge- fochten werden, — ist doch auck Kaiser Allexander fest entschlossen, den Winter bei seinen Truppen im Felde zu verbringen, an eine Einstellung der Feind seligkeiten also nicht zu denken. Nachdem sich indeß Europa seit Monaten an dem Anblick des blutigen Schauspiels im Osten gewöhnt hat, ohne eine Ausdehnung desselben über die gegen wärtigen Grenzen hinaus zu befürchten, fängt eS jetzt auch an, sich der Entwickelung der Dinge im Westen des WelttheilS gegenüber beruhigter zü fühlen. In Frankreich ist durch die jüngsten Wahlen, wie sich immer deutlicher herausstellt, Nichts entschieden, die innere Krisis nur verlängert und gleichsam in Permanenz erklärt worden. Die Verwirrung ist dort augenblicklich so groß, daß Nie mand weiß, was daraus werben soll. Für Europa ist die Hauptsache, daß die clerikale Partei eine ent schiedene Niederlage erlitten Hal, der Vatikan also auf die Ausführung seiner friedensstörerischen Pläne, zu den er den „Soldaten Gottes", das französische Heer, zu mißbrauchen gedachte, für'S Erste verzichten muß. Es bleibt freilich noch die Möglichkeit, daß die französische Regierung, um aus den Schwierig keiten der Lage herauszukommen, den Knoten mit einem Gewaltstreich zu durchhauen und die Antipathie der Nation durch die Aussicht auf Befriedigung ihrer Revanchegelüste, also durch eine auswärtige Diversion zu überwinden versuchen könnte. Aber diese Eventualität liegt doch, nachdem Mac Mahon vor den Wahlen gerade durch die Detheuerung seiner friedfertigen Gesinnungen die Gunst der Wähler zu gewinnen gesucht, zu fern, al« daß man sie ernstlich ins Auge zu fasten brauchte. Zudem schlingt sich das Band zwischen den Mächten, wüche sich durch Frankreich und den Vatikan bedroht fühlen, imutejc enger. Ist da« Dreikaise rbündoiß durch hey Versuch einer Revolutiooirung Polens, wozu W Jesuiten da» Geld hergegeben, nur noch fester M- worden, al» eS bisher war, so hat sich auch Jtalkkn demselben in jüngster Zeit immer offener ««ge schlossen : nach de« «eußerungen, die CriSpi in PariS und Pest gethan, und zumal nach der drtistündHek