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^Mwornem-verneinte» jedoch die Schuldige und U - wurd«q»uf Grund dieses Wahrspruchs die verehel. N Pietsch, frrigrsprochen. In.der am.17. September abgehaltcnen Ver- Handlung hefaud- sich der bereits im Jahre 1872 wegen Urkundenfälschung und schweren Diebstahls zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthausstrafe verurthcilte Schmied Carl Friedrich Gustav Paul aus Cunewalde - unter der Anklage des schweren Diebstahls auf der Anklagebank. In der Nacht vom 13. —14. Juli d. I. wurde dein Brauereipächtcr Kringel in Voigts dorf nach erfolgtem Erbrechen eines Parterrestubcn- fensterS und Einsteigen in dieselbe aus einem in dieser Stube stehenden Tische ebenfalls nach Erbrechen des darin befindlichen Tischkastens ein Sparbuch der Landständischen Bank mit einer Einlage von 1050 Mark, sowie eine Baarschaft von 151 Mk. 50 Pf. und mehreren verfallenen Münzen gestohlen. Ver dacht, diesen Diebstahl verübt zu haben, fiel deshalb auf den Angeschuldigten, weil er kurz nach diesem Diebstahle Ausgaben, welche mit seinen Vermögens verhältnissen nicht in Einklang zu bringen waren» gemacht hatte und weil namentlich in seinem Besitze die mitgestohlenen, vom Bestohlenen als sein Eigen- thum bestimmt wieder erkannten verfallenen Münzen vorgefnnden wurden. Trotzdem der Angeklagte be harrlich leugnete, den Diebstahl verübt zu haben und vorgab, das Geld und die verfallenen Münzen ge- - funde» und sich angeeignet zu haben, waren die gegen ihn vorliegenden BcrdachtSgründe doch so gewichtige, daß die Geschworncn den Angeklagten des schweren Diebstahls für schuldig erachteten und wurde derselbe auf Grund des Wahrspruchs zu 5 Jahren Zucht hausstrafe verurtheilt, auch nebenbei auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren erkannt. ' (Eisenbahn Bautzen-Schandau). Um der Freude über das Zustandekommen dieser Schienenverbindung einen angemessenen Ausiruck zu geben, fand am > Mittwoch von Bautzen aus eine Begrüßungsfahrt nach Schandau statt, an welcher sich die Spitzen der städtischen Behörden, Mitglieder des Stadtraths und der Stadtverordneten, sowie eine große Anzahl Bautzener Bürger beteiligten. Der gegen Mittag Bereinigung stattfindet. Für Dienstag Nachmittag ist außer veS Besuchs des zoologischen Garten«, der Museen, Frauenkirche rc., sowie eines Schauturnen« im Friedrichstädter Seminar, ein Familienäbend, verbunden mit Concert, im Lincke'schen Bade aüSerfehrn, während die Mittwoch zu einem Ausfluge nach Pill nitz und dem PorSberge bestimmt ist. Die Auswahl der Vorträge, welche von uns bereits berichtet sind, findet in der für Sonntag, den 30. September, in Aussicht gestellten öffentlichen Delegirtenversammlung statt. Die mit der Versammlung zusammenhängende Lehrmittelausstellung für den Anschauungsunterricht in der Elementarclasse, für Schreiben, Zeichnen und Geographie befindet sich in den Räumen des ehe maligen historischen Museums im Zwinger. Für die Theilnehmer an der Versammlung hat an einer dahingehenden Petition das königl. Finanzministerium die Güte gehabi, auf ein gelöstes Tourbillet freie Rückfahrt auf den Staatsbahnen zu gewähren. Den Mitgliedern res Vereins — es werden gegen 800 erwartet — sind Nachtquartiere zu annehmbaren Preisen in den hiesigen Hotels und Gasthöfen auS- gcdingt. So verspricht die Versammlung nicht allein eine persönlich anregende, sondern auch eine für das gesammte sächsische Volksschulwesen höchst gedeihliche zu werden. (Dr. A.) Das Gastspiel der Meininger beginnt nun de finitiv Donnerstag mit der Hermannsschlacht. — Die 5 Tage der Landestrauer wurden zu Proben benutzt. Der Verein sächsischer Gastwirthe hat eine der nächsten Ständeversammlung vorzulegendc Petition vorbereitet. Dieselbe richtet sich gegen einige dem Gastwirthstande auferlegte Beschränkungen und Lasten, als z. B. die polizeiliche 'Bestimmung, daß zur Abhaltung von Tanzmusiken und Concertcn besondere Erlaubniß eingeholt werden muß, und ferner gegen die Auferlegung von besonderen Steuern auf zum Ausschank gelangendes Bier. Die Petenten erachten solche Localbestimmungen nicht vereinbar mit dem Geiste der Gewerbesreiheit und lassen cS dahingestellt sein, ob das Ministerium des Innern überhaupt kompetent war zum Elaß der Verordnung vom 3. November 1869, in welcher ausgesprochen wird, daß die Erlaubniß zum Betriebe der Gast- oder mit den 110 Theilnehmern in Schandau anlangende Zug wurde von der Einwohnerschaft dieses OrteS festlich empfangen. Herr Bürgermeister Hartung aus Schandau begrüßte die Ankommenden Namens der Stadt in einer herzlichen Ansprache, welche Begrüßung Herr Bürgermeister Löhr aus Bautzen in einer Ansprache erwiderte. Hierauf fanden im ForsthauS-Hokcl und in Sendig'S Hotel gemeinschaft liche Essen statt. Später traf von Dresden auch der Generaldircctor der sächsischen Staatsbahnen, Herr v. Tschirschkh, zur Festfeier ein. (Allgemeiner sächsischer Lehrerverein). Ueber die zweite Generalversammlung vermögen wir im Fol genden Näheres zu berichten: Dieselbe findet Montag und Dienstag, den 1. und 2. October, im großen Saalx des Gewerbehauses iu Dresden, woselbst auch die GeschäftSbüreaus errichtet werde», statt, und zwar an jekWTagr von früh 8 Ühr am Montag, Nach- 'ttagS 3 Uhr, ist ebendaselbst ein Festmahl projec- UebÄk^d Abends, im gleichen Saale eine gesellige Schankwirthschaft das Befugniß zum Tanzmusikhalten niemals ohne Weiteres in sich schließe, sondern wegen der hier einschlagenden allgemeinen woblfahrtS- und sittenpolizeilichen Rücksichten auch ferner stets an besondere Erlaubniß gebunden sei. Die Petition schließt mit dem Ersuchen: „Die hohe Ständeversamm lung wolle sich bei der hohen Staatsregierung dahin verwenden, daß die Localbehörden durch eine Generalverordnung angewiesen werden möchten, sich der besonderen Besteuerung und anderer Beschränkungen des Schankgewerbeö, die mit der deutschen Gewerbe ordnung in Widerspruch stehen, zu enthalten." (Packetaufschriften.) Viele sind der irrigen Ansicht, daß die gedruckten Postpacketadressen als Packetaufschriften verwendet werden müssen. Die« ist keineswegs der Fall, die Postanstalten sind viel mehr angewiesen worden, hiervon abzurathen, da diese gedruckten Packetkarten nur als Begleitschein zu dem Packele dienen sollen. Die beste Adresstrung die ist direkt auf das Packet geschriebene.