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schützen lasse. Der schwärmerische Held von Caprera kommt schließlich zu dem frommen Wunsche: „Wäre eS nicht besser, da» VertheiVigungScomito in ein WohlthätigkeitScomils umzuwandeln und dieses in jene unserer unglücklichen Gegenden zu entsenden, in welchen der Hagel, die Ungewitter, die Trocken heit -Kummer und Trostlosigkeit verbreitet haben?!" Für einen General gewiß sehr selbstlos gesprochen. DaS Leichenbegräbniß des Herrn Thiers hat ohne Störungen stattgcfundcn. „Die Vorgänge bei demselben haben von Neuem die tiefe Kluft hervor treten lassen, welche seit dem jüngsten Ministerwechsel in Frankreich die beiden großen Parteigruppen des Landes von einander und die ganze republikanische Partei von der gegenwärtigen Regierung trennt. Die Regierung Mac Mahon scheint nach dem Tode Thiers ihr Streben und ihre Hoffnung entschiedener als zuvor darauf zu setzen, einen Theil der gemäßigten Republikaner zu sich herüber zu ziehen und dadurch den Boden für eine neue Gruppirung der Parteien zu gewinnen." Inzwischen thut auch der Papst das Seinige, um die Gemüthcr in Frankreich den Interessen des Vatikans entsprechend zu dirigiren. Der Papst empfing nämlich am letztvergangenen Sonnabend 200 Pilger aus der Diöcese Angers. Als er auf einen Lehnstuhl in den Audienzsaal ge tragen wurde, sah er niedergeschlagen aus und man konnte deutlich auf seinem Gesicht lesen, daß ihm die Hitze der jüngst vergangenen Tage stark zugesetzt hat. Die Pilger wurden ihm durch den Abbe Lourent und M. Mauris von Moutergeu, vorgestelll. Nachdem der erste einer in ihrer Form ganz mäßige Adresse verlesen hatte, in welcher jegliche politische Anspielung unterlassen war, dankte der Papst ten Pilgern für den frommen Act, den sie durch ihre Gegenwart vollzögen, und indem er aus die Bedeutung des Festtages hinwies (es war der Tag von Mariä Geburt), empfahl er den Pilgern den Dienst der heiligen Jungfrau, welche, wie sie schon manches Mal gethan, Frankreich aus den Gefahren erretten werde, die es jetzt bedrohen, und er fügte hinzu, alle Franzosen müßten Gott bitten, daß er den Wählern wie den zu Wählenden die Gabe verleihen möge, der Regierung alle Schwierigkeiten überwinden zu helfen, damit ein wahrhaft christliches Regiment zu Stande komme. Hierauf gab er den Pilgern und ihren Angehörigen und ihrem Lande den aposto lischen Segen Wie die „Agencia Stefani" hierzu bemerkt, sind alle, die den Papst an diesem Tage gesehen, über seinen Gesundheitszustand vollkommen beruhigt, nachdem ihnen die Zeitungsgerichte Schlimmes hatten befürchten lassen. Der Papst leidet in der That nur an Altersschwäche, und wenn ihn jetzt von Zeit zu Zeit eine Ohnmacht befällt, so ist es, wie seine Aerzte sagen, nur die Folge der außerordent lichen Hitze, die wir erst seil wenigen Tagen über standen haben. Bei Plew na ist die Entscheidung noch immer nicht gefallen. Nach einem Telegramm Londoner Blätter vom 11. d hat Osman Pascha um Ver stärkungen telegraphirt und erklärt, daß seine Position ungeachtet der Wirksamkeit seiner Artillerie unhalt bar sei. Die Türken sind infolge der numerischen Ueberlegenheit der Russen genölhigt, In der Defensive zu bleiben. Es wurden bereit- Porbereitungen gj-1 troffen, um die Rückzugslinie zu sicher». Wie die» Depesche hinzufügt , haben die Russen begonnen iw I Rücken von Plewna zu agiren. Ueber die Haltung Griechenlands telegraphirt I der Athener Correspondent der „Times" unterm I 11. d,: „ES ist keinerlei Begründung vorhanden sür W die Gerüchte von Unterhandlungen für ein Bündniß » zwischen Griechenland und Rußland, welches ersten M Macht zu einer militärischen Intervention gegen die» Türkei verpflichtet. An der andern Hand hat du» hellenische Regierung, während sie friedliche Ver-I sicherungen für die Gegenwart ertheilt, sich geweigert I zu versprechen, für die Zukunft keinen Krieg gegen I die Türkei zu unternehmen, wie die- die enMche» Regierung auf Ansuchen der Pforte officiell anrieth, I und sie erklärt, daß ein solches Versprechen einem» Aufgeben der Rechte Griechenlands als unabhängiger» Staat und seiner Pflichten gegen den Hellenismus» gleichkommen würde. Herr Trikoupis stützt sich auf» das Protokoll von 1832, in welchem Lord Palmer-» ston und die Bevollmächtigten Frankreichs und! Rußlands identische Prätensionen, welche damals» von der Pforte gestellt wurden, summarisch ver-V warfen." Nach den neuesten Berechnungen werden dir» projectirten Neubauten der Reichsuniversität in» Straßburg einen Gesammtkostenaufwand von etwa! 12,500,000 Mark in Anspruch nehmen. Hiervon! sind bereits gedeckt: 5 Mill. Mark durch den Antheil! Elsaß-Lothringens an den Reichs-Cassenscheinen! 2,3 Millionen durch die bereits bewilligte Reichs ! subvention, 500,000 Mark durch bewilligten Bezirks-! zuschuß. Die Reichstelegraphenverwaltung hat vom Januar! bis Juli dieses Jahres 5,232,938 Telegramme be-I fördert. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres! wurden 405,525 Telegramme weniger aufgegeben! die Zunahme beträgt also 10 Procent. Die Mehr! einnahme beläuft sich auf 660,920 Mark. In der Mittwoch-Sitzung des in Stuttgart! tagenden Vereins deutscher Strafanstaltsbeamte»! wurde betreffs der Regelung der Strasvollziehun! beschlossen, daß die Einzelhaft die regelmäßige Arl! des Vollzugs der Gefängniß- und Zuchthausstrafe sein müsse, und daß daher gesetzlich sicher zu stelle»! sei, daß innerhalb einer bestimmten Frist die Ge-I fängnisse nach einem System eingerichtet würde»! Bezüglich der Frage über den jedem Gefangen»! zustehenden Raum wurden die Anträge de- Aut! schusses abgelehnt, dagegen die die StaatscaW weniger belastenden Anträge de« Geh. Regierung« rathS Illing (Berlin) angenommen. Aus Anlaß des Todes der Königin-Wittwe v»M Sachsen wird der österreichische Hof eine HoftraukV von 42 Tagen und der bairische eine solche voM 4 Wochen anlegen. Die große Anzahl begnadigter französischer BeW brecher aus New-Caledonien, welche in ShdnW (Ausstralien) landeten, sind für die brittischen CoW nisten eine so große Belästigung geworden, daß M englische Regierung Schritte thun wird, damit diW begnadigten Communisten und andere Verbrech«« Zukunft an anderen Küsten gelandet werden. Die Nev Eisenbahn-E lassen, welch« ten ; andere l folgen. Dresd die Königin gestern Nach Krankenlagei Alter von Ihrer Weinl Ihre Majesl die gesamm Todesfall ii Majestät, Ki von Baier Tochter) wa vermählt ar Königs Fri« Schwester ( (geb. 1801 Erzherzogin Ehe mit S war mit erschütternd (f 9. Auge schlafene in in dem k. auf Ihrer! „wohl zu t gemeinnützi stets eine und Bedri werkthätige segnetcS bl Königin u: Witz nach > geführt, d und soda katholischer Bezügl welche geg Majestät hat, ist ? über erlas 16. 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