Volltext Seite (XML)
s einfach «5 1877 Sonnabend, den L8. August owie mit hierdurch desselben irketirten Ivrine >j t^er, uns nur 1877. »«8 Feldschlacht, sondern bei der Bertheidigung gut be festigter Positionen errungen, und gestatten keine untrügliche Perspective in den weiteren Verlauf des Kriegs. In militärischer Hinsicht besteht ihr Haupt resultat darin, daß sie den Operationsplan des rus sischen Hauptquartiercs, wenn von einem solchen überhaupt die Rede sein kann, gestört haben, unv daß dies jetzt schon geschehen ist, ist vielleicht das größte Glück für die Russen, die nun wenigstens cinsehen könnten, wie man einen Krieg nicht führen muß. Dagegen ist eS in politischer Hinsicht von der höchsten Bedeutung, daß die Türkensiege das militärische „Prestige" (Blendwerk) zerstört haben, das sich Rußland, man weiß kaum wie, anzuschwindeln gewußt hat. Es befreit dies die Welt, und vor Allem die euro päische Diplomatie, von einem Alp, der bisher mit schwerem Druck aus ihr lastete. Das Rußland, welches nicht blos die zwanzig Jahre lang vorbe reitete Revolution in Bulgarien, sondern auch Klein staaten, wie Rumänien unv Serbien zu Hilfe rufen muß, um mit den Türken fertig werden zu können, und dessen definitiver Sieg nach einem langen Kriege es voraussichtlich kaum minder schwächen und zer rütten muß, als die Türkei selbst, wird bei dem Friedensschlüsse nicht die dominirende Rolle spielen, wie das Rußland, das blos mit eigenen Mitteln im ersten Ansturm die Türkei vernichtet hätte; cs wird sich bei der Neuordnung der Dinge auf der Balkanhalbinsel das Dreinsprechen der Diplomatie in sehr bedeutendem Umfang gefallen lassen, es wird überhaupt dulden müssen, daß die orientalische Frage nach europäischen und nicht nach russischen GesichtS- pnnkten ihrer Lösung zugeführt wird. Die Türkensiege haben also, indem sie gezeigt, daß der „nordische Coloß" denn doch nicht so fürchter lich ist, als er sich das Aussehen gab, das Selbst gefühl Europa'« wesentlich erhöht, und wir sind über zeugt, daß sie von manchem auswärtigen Amt, das mit Rußland äußerlich sehr schön thut, innerlich mit sehr großem Vergnügen vernommen wurden, -Ä Deutsches Reich. Die Reise unseres Königs Albert verläuft dem ausgestellten Programm gemäß. Uebrrall ist dex Die türkischen Siege. Türkenfrcundliche Beurtheiler sind geneigt, den Siegen bei Plewna eine Tragweite zuzuerkennen, die weit über das Maß des Berechtigten hinansgeht; sie begehen damit denselben Fehler, in den russen freundliche Critiker verfallen waren, als sie in den strategischen Anfangserfolgen der Russen in Armenien und in Bulgarien Wunder der Weisheit der rus sischen Hauptquartiere erblickten, während dieselben einfach auf die groben Verstöße der türkischen Heeres leitung zurückzaführcn sind. Auch die osmanischen Siege sind weniger dem Genie der türkischen Ge neräle zu verdanken, als der in so überraschender Weise an den Tag getretenen Unfähigkeit ihrer Gegner, und dieser Thatsache gegenüber läßt sich alle der gegenwärtigen militärischen Lage in Bul garien mit voller Sicherheit kein anderer Schluß ziehen, als man Anfangs zu vermuthen glauben konnte. Wo — aufrichtig deutsch gesprochen, was allerdings nicht Jedermanns Sache ist — Unfähig keit mit Unfähigkeit streitet, da hört jede Wahr scheinlichkeitsberechnung des Ausganges auf, und dies um so mehr, als den beiderseitigen Führern ein, was die persönliche Tapferkeit des Soldaten betrifft, ebenbürtiges Material zur Verfügung steht. ES ist nicht wahr, daß sich die Türken schlechter schlagen, als die Russen; daß aber unter Umständen die Letzteren das Davonlaufen nicht minder gut ver stehen, als bei Gelegenheit die Ersteren, das hat vor Allem die tolle Flucht des russischen Hauptquartiers nach der Niederlage von Plewna bewiesen. Der Krieg auf der Balkanhalbinsel hat insofern Aehnlich- keit mit dem nordamerikanischen Bürgerkriege, als die beiderseitigen Generäle die Führung des großen Krieges erst lernen müssen. Um vorauSzusehcn, welcher Theil in der Schule, in die er sich geschickt sieht, am meisten profitiren wird, ist rein unmöglich. Kein Mensch kann heute schon wissen, wer den de finitiven Sieg davon tragen wird, in langen Kriegen, die von mittelmäßigen oder schlechten Generälen ge führt werden, folgen Siege und Niederlagen auf einander, ohne im Einzelnen das Endresultat zu beein trächtigen, da» oft aus einem Zufall hervorgehen kann. Die bisherigen Türkensieze sind nicht in offener Aweiunddreißktzst« Jahrgang. er naok en unck Olli. rau. edel zu ische von Hegen. fäWW Wochenblatt für . .. Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Amtohauptmannschaft UN- -er Ägi. Schulinspection zu Kauhru sowie -es Königlichen E7erichloamtes un- -es S'ta-trakhes zu Pischofower-a. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch,» und Soniiaoriivs und kostet einschließlich der Sonn abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich t Mark SO Pfg. (IS Rgr.). Inserate «erden di« Dienstag« und Freitag« früh S Ubr anqenommen und kostet die gespiltene Corpu«zeile »der deren Raum iv Pfennige. Gold- . Au«, x Mt. ig. t«77. Kk., braun Gerste ektu« — ig. 1^7. »k. 20 Pf. , «I , - 55 - - KO - Rk. 50 Pf. . 30 -