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atlgesiellten Untersuchung ergab sich, daß die Ver hafteten meist schon verwarnte und mehrfach bestrafte Individuen waren, welchen wahrscheinlich Zwangs aufenthalt auf den Inseln angewiesen wird. Natür lich waren bei dieser allgemeinen Razzia auch einige unschuldige Personen mit verhaftet worden, diese wurden aber, sobald der Jrrthum erkannt ward, wieder in Freiheit gesetzt. Dieselbe Scene wieder holte sich am Morgen des folgenden Tages auf dem Fischmarkte und fielen der Polizei bei dieser Ge legenheit Individuen in die Hände, welche sofort inquirirt wurden. Das wichtigste politische Ereigniß der vergangenen Woche, wo nicht de» Sommers, ist der am 3. d. erfolgte Tod des Herrn Thiers, den man den Träger des berühmtesten Namens, welchen das gegenwärtige Frankreich aufzuweisen hat, nennen durfte. Den Eindruck, den die Kunde in Paris hervorrief, war überwältigend. Anfang» wurde der Tod nur gerüchtweise gemeldet, bald war aber kein Zweifel. Frankreichs größter Mann war nicht mehr. Zu der tiefen und berechtigten Trauer gesellt sich auf Seite der Ministeriellen ein schlecht verhehlter Triumph, ja die Bonapartisten feiern ganz offen den Tod des Herrn Thiers als ein glückliches Ereigniß. Der „Figaro "jubelt, daß nunmehr die französischen Republikaner ohne Führer seien. Ein Wettkampf zwischen Mac Mahon und Thiers war dem „Figaro" denkbar, zwischen Mac Mahon und Gambetta wäre er nach seiner Ansicht eine Lächerlichkeit vor ganz Europa. Die Republikaner dürften es schwer empfin- den, daß sie in einem so kritischen Momente ihres Führers beraubt wurden. Sämmtliche englische Journale zollen dem Andenken des verstorbenen Herrn Thiers einen Tribut der Achtung und betrachten einstimmig seinen Tod als einen furchtbaren Schlag für die Sache der Republik in Frankreich. Einige glauben, das Ereigniß werde nicht allein die republikanische Partei schwächen, sondern auch die Regierung kräftigen und deren Wahlaussichten begünstigen. In solchem Falle, meint „Daily News", werde der Tod von Thiers nur ein um so schwereres Unglück für Frankreich sein. Der „Daily Telegraph" fürchtet, die Haltung Deutschlands gegen Frankreich dürste durch den Tod des greisen Staatsmannes möglicherweise eine Aenderung erfahren. So viel sei sicher, daß, während Deutschland wußte, es habe von Thiers, vessen Hingebung für den Frieden aus einem ernsten Studium bestehender Thatsachen sowie einem constitutioneüen Impuls resultirte, nichts zu fürchten, e» keine solche Versicherung von einer Regierung, welche sich auf eine reactionäre Majorität stütze, oder von dem aggressiven PropagandismuS demokratischer Mob« haben könne. Die englischen Republikaner beabsichtigen Gambetta eine Sym pathieadresse zu überreichen. — Unter den Katholiken London'« ist eine thätige Bewegung im Gange, um Gelder zur Unterstützung der leidenden Türken, welche von den Russen aus ihren Heim stätten vertrieben worden, beizusteuern. Ein Aufruf, der zu diesem Zweck erlassen worden, enthält folgenden Satz: „Mögen sich die Katholiken nur der katholischen Polen erinnern; dieselbe feige Politik, welche unsere Religion dort erdrückte, wetche die braven Holen au« ihrem Lande trieb, ist wieder im Werke" E« ist nicht zum ersten Mal, daß die Ultramontanen den Halbmond im Kampfe gegen da« Kreuz — wenn es nicht , das einzig-ächte von Rom ist — unterstützen. Die serbische Regierung hat eine 25 tägige Waffenübung für ihre gesammte Armee angeordnet, die zu diesem Zweck vier Lager beziehen wird. Serbien sammelt also seine Truppen und kann dann jeden Augenblick die Action beginne«. Auf der andern Seite hat ja Serbien zu einer solchen „friedlichen" Zusammenziehung von Truppen ein Recht und braucht deswegen der Türkei keine Rechen schaft zu geben. Auf dem Kriegsschauplätze steht e« im Augenblicke nicht so, wie es den Türkenverehrern lieb sein mag. Der Vorstoß Osman Pascha'S vom 31. August hatte kein gutes Resultat; das russische Centrum konnte nicht durchbrochen werden und die Türken zogen sich in ihre alten Stellungen vor Plewna zurück. Dagegen zog diese Offensivbewegung eine ernste Niederlage des rechten türkischen Flügels unter Adil Pascha nach sich. Die Russen gewannen Lowatz; ohne Zweifel würde nun Großfürst Nikolaus einen mächtigen Vorstoß gegen Osman Pascha unternehmen; cs ist sogar wahrscheinlich, daß der Kampf inzwischen schon begonnen hat. Auf Befehl der deutschen Admiralität ist vor einigen Tagen das Kanonenboot „Albatroß" nach den türkischen Gewässern in See gegangen, um sich dem daselbst befindlichen Panzergeschwader anzuschließen. Die gedeckte Corvetle „Hertha" ist ebenfalls in Dienst gestellt und sollte gestern Sonnabend nach demselben Bestimmungsorte von Kiel ablaufen. DaS Leichenbegräbniß Thier's in Paris hat unter massenhafter Betheiligung der Bevölkerung und so weit die Nachrichten reichen, ohne Störung stattge- funden. Die Feier wurde in der Kirche Notre Dame de Lorette abgehalten. Dem italienischen Kriegsministerium hat General Bruzzo den Plan über die um Rom aufzuführenden Fortificationen der äußeren oder ersten Linie vorge legt, mit deren Errichtung demnächst begonnen werden soll. Es sind einschließlich der sieben Forts der inneren oder zweiten Linie zusammen 17 Forts, mit denen die Stadt Rom umgeben werden soll, wobei noch zu bemerken ist, daß mit dem Baue jener der inneren Linie bereits im nächsten Monat be gonnen werden wird. In Adrianopel sind im Monat August 59 Bul garen durch den Strang hingerichtet worden. Wie viele davon mögen wohl infolge rachsüchtiger Denunciation Seitens türkischer Schuldner, welche auf diese Weise unbequeme Gläubiger los wurden, unschuldig verurtheilt worden sein? Sachsen. Se. Majestät der König ist in Begleitung der StaatSminister General der Cavallerie v. Fabrice, v. Nostitz-Wallwitz und Frhr. v. Könneritz, sowie de« Generaladjutanten, Generallieutenant« Krug v. Nidda am vergangenen Sonnabend Vormittag 19 Uhr 35 M. landwirth Besuch, welche 1 begrüßt. Bis. tigen L Rindvieh Heerden war ein Markte« 8 B lungen). au» Zit. Gusses c an den Reinhold zu bring geständig dorf beii an dems dorf ver ächte so! diese 4 in einen gehalten der obg« dorf eir erkannt bereits. Geldes, den hab aus de> beim K gewesen worden Grund hausstrc Mitang strafe v< rechte a verlustij Dei August der Ga wesende im Ver> Streich derselbe 19. «P verstört nomme daß dei widerfa In der nun d. die aus richtete Körper Seiten, straffte Am 3. au« G