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folge H b a I S S 1 2 ho ME I di Li w G ze Lö ab ge'l in Si ihr unt> köni vorx in ( inE in k rv Sachsen. Bischofswerda, 9. Juli. Der Cassenbote der Krankencasse der Tuchmachergesellenschaft, Herr Ernst Wilhelm Reißbach sau., beging am Sonnabend, den 7. Juli sein 30jähriges Jubiläum als solcher und wurde infolgedessen von der Gesellenschaft reich lich beschenkt; u. A. erhielt derselbe in Anbetracht seiner langen Dienstzeit eine silberne Dose und eine desgl. Taschenuhr. — Am 7. Juli hielt der hiesige Thierschutzverein, welcher zur Zeit 56 Mitglieder zählt, im Schützen hause allhier seine erste Generalversammlung ab, zu welcher sich gegen 30 Mitglieder eingefunden hatten. Zunächst trug der Vorsitzende den Jahresbericht vor, aus dem zu entnehmen war, daß der Verein in verschiedenen Fällen durch Ermahnung und War nung seinen Zweck, Thiere gegen muthwillige Quälerei zu stützen, zu erreichen gesucht hat. Hierauf wurde die Jahresrechnung vorgetragen und dann durch Äcclamation der zcitherige Vorstand wiedergewählt. Der mit anwesende Vorsitzende des Dresdner Thierschutzvereins, Herr Direktor Marquardt, hielt dann einen sehr ansprechenden Vortrag, in welchem er sich über den Zweck der genannten Ver eine, die Nothwendigkeit derselben und über die ver schiedenen Mittel, welche zur Erreichung des Zwecke« anzuwenden sind, ausführlich verbreitete und zum Schluß aber auch warnte, bei der Liebe und Pfleg« - der Thiere die Liebe zu unseren Mitmenschen nicht zu vergessen, da es oft auch vorkomme, daß die allzu große Liebe zu den Thieren nicht gleichen Schritt zu seinen bereit» heimgegangen« sammelt" werden zu sollen. W liche Lassen im Ressort der königlichen Regierungen und der unter staatlicher Aufsicht stehenden Institute infolge eines Circular-Erlasses des Finanzministers vom 1. Juli angewiesen worden, die unter ihren Beständen befindlichen, sowie die bei ihnen ferner eingehenden 4-Thalerstücke nicht wieder zu verausgaben, sondern in möglichst abgerundeten Beträgen, cassenmäßig ver packt und bezeichnet, an die nächstgelegene kaiserliche Postcasse gegen Ersatz abzuliefern. Gleich nach dem Uebergange der Russen über die Donau bei Simnitza richtete Kaiser Alexander ein Tele gramm an seinen kaiserlichen Oheim nach Ems und soll derselbe darin seiner Zufriedenheit mit den Leistungen der Armee lebhaften Ausdruck gegeben haben, am nächsten Tage sei auch bereits eine „beglückwünschende und er freuende Antwort" aus Ems eingetroffen. Ueberhaupt war der telegraphische Verkehr zwischen den beiden Kai sern, seitdem sich Alexander bei der Armee befindet, ein äußerst lebhafter. Am 6. Juli wurde der österreichische Reichsrath vertagt und am 7. sollte auch ungarische Reichstag vertagt werden. Gleichzeitig gehen auch die beiden Deputationen, welche mit den Ausgleichsverhandlungen betraut waren, unverrichteter Sache auseinander. Wenn die Verhandlungen wieder ausgenommen werden, ist noch nicht abzusehcn; va sich die Deputationen nicht vollständig aufgelöst haben, ist der Weg zu neuen Verhandlungen geebnet. Es kommt zunächst darauf an, wie sich die beiden Parlamente nach ihrem Wiederzusammentritt aussprechen werden. s iMi 'm, tret Hei wci Kör Kör We iK machtlos und schweigsam. Der Sultan steht hr äl« je unter der Controle von Rebif Pascha Mnd Mahmud Damad, die den Palast für ihre eigenen Zwecke beherrschen. Der Ex-Sultan Murad und dessen Mutter werden streng bewacht. — Ueber die Lage in Bulgarien veröffentlicht der Herzog von Sutherland in der „Morning-Post" den Brief eines Mannes von großer Erfahrung im östlichen W- Europa." Es heißt in demselben: „Aus einer langen und innigen Bekanntschaft mit allen den diesen Theil der Türkei bewohnenden verschiedenen Secten kann ich Ew. Durchlaucht versichern, daß sie alle die Idee einer russischen Herrschaft fürchten. Da die Bul garen Unabhängigkeit von Rußland und nicht Unter würfigkeit unter dasselbe wünschen — obwohl sie ' meinem Ermessen nach noch ganz untrüglich zur Ausübung einer Selbstgesetzgebung sind — so glaube ich, wir werden Metzeleien, tausendmal fürchterlicher als jene des vorigen Jahres zu erleben haben. Ich kann nur denken, daß Mr. Gladstone eine furchtbare Verantwortlichkeit auf sich lud, indem er Rußland zu diesem höchst unnöthigen und grausamen Kriege aufhetzte. Eine große Anzahl von Bulgaren ist jetzt in der Wallachei versammelt, die, wie es heißt, ihr Nationalkostüm und eine Fahne mit der Inschrift „Rache" tragen, was einem einen ominösen Vorge schmack von ihrer christlichen Absicht giebt . . . Nach den fürchterlichen Enthüllungen der Herren Schuyler, Lord Augustus Loftus und den Obersten Mansfield sollte Rußland als der große Feind bürger licher und religiöser Freiheit (welche beide in der Türkei in weit höherem Grade genossen werden) gebrandniarkt werden, um so mehr, da es mächtig, gewissenlos und schlau ist. Ich bete ernstlich(!), daß der Krieg sich noch zu seinen Ungunsten wenden und pari xa.88sr zu einem verlängerten Frieden für Europa werden möge." Auch in Wien und in Pest ist die gehobene Stimmung wieder verraucht, welche durch die Reden der Minister Auersperg und Tisza erzeugt worden war. Namentlich hat die Proclamation des Kaisers Alexander an die Bulgaren verstimmt. Aufsehen erregt, daß Prinz Alexander von Hessen und dessen Sohn Prinz Ludwig von Battenberg sich über Wien in das russische Hauptquarlier begeben; daß Graf Andrassy sie in ihrem Hotel aufsuchte und der Kaiser eigens von Ischl nach Wien kam, um eine lange Unterredung mit dem Prinzen Alexander zu haben. Fürst Bismarck ist am 7. d. mit seiner Gattin und Tochter nach Barzin abgereist. Am 6. wurde noch der englische Botschafter von ihm empfangen. Die neueste Nummer des Reichsgesetzblattes pu- blicirt das Pferdeanssuhr-Verbot. Die Ausfuhr von > Pferden ist damit über sämmtliche deutsche Grenzen gegen das Ausland bis auf weiteres verboten. Das Reichscanzleramt ist ermächtigt, Ausnahmen von v diesem Verbote zu gestatten und etwa erforderliche h Controlmaßregeln zu treffen. Das Fünfsilbergroschenstück — neben - dem Stammhalter, dem Thaler, noch das einzige S Stück der alten Währung, dem eS bis jetzt gestattet M blieb, unter der Herrschaft der Mark ein glanzlose« D Dasein weiter zu führen, scheint nun endlich auch M