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1877 Mittwoch, den L Juli Politische Weltschau >en nach den lter kottmstluuls kditioa dies«« »att««. vischof«w«r>ß. Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt -er Kgl. Amtshauptmannschaft und -er Kgl. Schulinspection zu Knutzen sowie -es Königlichen Verichtsamtes un- -es Sta-trathes zu Kischof«wer-a. die Ereignisse eine Verstärkung der Truppen an der Grenze der Monarchie nothwendig erscheinen lassen, be hält sich die Regierung vor, auch innerhalb der Grenzen der Neutralität jene Maßregeln vorzukehren, welche der Schutz der unmittelbaren Interessen der Monarchie erheische. Der Umstand, daß die Regierung diese Maßregeln bisher als unnöthig betrachtete und mit Berücksichtigung der finanziellen Verhältnisse auch in diesem Augenblicke noch zu entbehren vermag und verbürgt, daß sie dieselben weder vorzeitig noch im größeren Maßstabe ergreifen wird, als die Noth- wendigkeit es erfordert. In diesem Sinne erklärt die Regierung, Se. Majestät der Kaiser habe bis jetzt sich nicht bewogen gesunden, besondere militärische Blaßregeln anzuordnen. In Italien, und vorzugsweise natürlich auf der Insel Sicilien, hat die öffentliche Sicherheit seit dem gewaltsamen Tode des gefürchtetsten Bri- ganten-ChefS Antonino Leone sich wesentlich gebessert und es zeigt sich immer mehr und mehr, von welch' bedeutendem Einflüsse dieses Ereigniß auf den Geist der Bevölkerung gewesen ist, welche, im Gegensatz zu der früher den Behörden gegenüber an den Tag gelegten beinahe feindseligen Haltung, dieselben jetzt kräftig unterstützt. Einem aus Palermo eingelaufenen Telegramm zufolge ist es nunmehr gelungen, auch der noch überlebenden Mitglieder der Hande Leone's habhaft zu werden. Herr Malusardi, der Präsect von Palermo, ließ einen Eiscnbahnbeamten in. Ter mini, welcher ihm als ein Gastfreutid der Bande Leone's bekannt war, festnehmen und durch ihn erfuhr der Polizei--Delegirte Luchesie, daß sich der Bandit Salpietra mit einigen Gefährten in einem Hause in Termini versteckt halte. Auf diese Nachricht hin wurde das Haus, in welchem sich die Briganten be fanden , umstellt und dieselben nach einer schwachen Gegenwehr festgenommen. Auf Salpietra'S Kopf war ein Preis von 3000 Lire gesetzt. Von England aus werden die Nachrichten wider rufen, wonach die Regierung einen Credit vost der Volksvertretung beanspruchen wolle. , Merkwürdiger Weift hatten gerade solche Blatter, die mit dtr eng lischen Regierung oder besser mit Mitgliedern des Ministeriums in genauer Fühlung stMy; die Ge rüchte über eine Credilforderung ist Urüläuf gesetzt. Es scheint demnach nicht länger in Arede gestellt den. >per, 6. Vriiekv, i g e r in den esten Gattungen ster franco zu. a soliden Preisen Uhrmacher esdner Straße. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, wtirewoeh« und Sonnavend» und kostet einschließlich der Sonn abend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 1 Mark L« Pfg. (IS Ngr.). Inserate werden bi« Dienstag« und Freitag« früh 1» Uhr angenommen und kostet die gesplltene Sorpuszeile »der deren Raum 10 Pfennige. r Krfokg kl einem Buch« SO r»f- o großartiger ist der- g-r Angriffe mSa, kur,«» Zeit, wie lu Uiasirtrtl« Buche: H Beim Kaiser Wilhelm, der in der abgelaufenen Woche die Cur in EmS mit erfreulichem Erfolge fortsetzte, hat sich am Mittwoch der französische Botschafter Vikomte von Gontant-Biron eingestellt. Ob der französische Diplomat, welcher bekanntlich dem Lab inet Broglie von Herzen ergeben ist, mit einer „besonderen Mission" betraut war, kann man nur muthmaßen. Begreiflicher Weise schenkt die deutsche Reichsregierung den Vorgängen in Frankreich eine ganz specielle Aufmerksamkeit. So sagt denn denn auch die ministerielle „ Prodi nzial-Corre- spondenz" über die nach Auflösung der französischen Deputirtenkammer geschaffene Lage: Die weitere Ent scheidung ist nun in die Hand des sranzösischen Volkes gelegt, eine Entscheidung, wie sie von gleich großer und weittragender Bedeutung seit den Wahlen zur Nationalversammlung von Bordeaux nicht stattgefunden hat." Das AuflvsungSdecret wurde der Kammer am 25. d. durch ihren Präsidenten Grsvy mitgethcilt. Wie man sagt, hatte keiner der Minister den Muth, sich einem möglichen Sturm auszusetzcn! Gleichzeitig hat sich der Senat bis zum Wiederzusammentritt der Depulirtenkammer vertagt. Die Wahlen sind nach der Verfassung inner halb drei Monaten auszuschreiben, aber die Fest setzung der Wahltermine ist völlig d.c Willkür der Regierung überlassen. Wenn es der Regierung beliebt, die Wahlen auf irgend einen Tag des nächsten Jahres festzusetzen, so hätte sie d:m Buchstaben der Ver fassung Genüge gethan. Allerdings wird sie dies nicht thun, da sie sich noch das Budget für das nächste Jahr bewilligen lassen muß. Auch das österreichische Abgeordnetenhaus hat Geschmack gefunden an diplomatischen Debatten. Ai« Interpellation der Abg. Hofer und Genossen »st von dem Ministerpräsidenten Fürsten vonAuerS- fl>erg beantwortet worden. Die Gerüchte über ein von Deutschland angetragenes Schutz- und Trutz« bünduiß erklärte er für unbegründet und gab über die Neutralität der Gesamnttmonarchie die beruhi gendsten Versicherungen ab, indem er ausführte: Di« Beziehungen zu den auswärtigen Mächten seien gleiche geblieben; e» liege auch kein Anlaß vor, die -Wehrkraft des Reiches zu mobilisiren, sollten indeß Arnilmhdrrißigstrr Jahrgang.