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MhEM.MWg A Seiten» de» Deputirtt« Gor ichtgessört. —^^-jfwiich ekne-ReWütton beantragt werden, welche ausspricht, dasi England in freundschaftlich« Verhandlungen mit den anderen Mächten eintreten müsse, um Garantien dafür zu erhalten, daß die freie Schifffahrt auf dem Suez« canale während des gegenwärtigen Krieges nicht ge hemmt werde und daß England die zur Unversehrt erhaltung des Canals erforderlichen Maßregeln zu treffen habe. Der Deputirte Jenkins will zu dieser Resolution den Zusatzantrag stellen, daß irgendwelche», Europa befriedigendes Arrangement bezüglich de» Suezcanals nicht möglich sei, ohne die Zustimmung Europa'» und daß die Regierung, ehe sie wegen künftiger Reglements über den Suezcanal irgendwelche Maßregeln ergreife, vorerst versuchen müsse, unter Mitwirkung der bei der Suezcanalschifffahrt interesfirten anderen Mächte ein permanentes Reglement zu Stande zu bringen und zu sichern. Der russische Kaiser begab sich vorige Woche mit seinem ReichScanzler Gortschakoff nach Plojesti, dem Hauptquartier der russischen Operationsarmee an der Donau. In Petersburg waren die Botschafter Schuwaloff," Novikoff und v. Qubril zu einer Con- ferenz zusammengetreten, sind nun aber nach ihren Amtssitzen London, Wien und Berlin zurückgereist. Der Zweck der Botschafterconferenz hat die politische Welt begreiflicher Weife sehr viel beschäftigt. So der „Times", „es scheine nun gewiß zu sein, daß die russische Note, deren Träger Graf Schuwaloff ist, Worte enthalten werde, die auf eine eventuelle zeitweilige Okkupation Constantinopels Bezug haben. Der Correspondent hat Grund zu glauben, daß die englische Regierung die Anfrage stellte, was Rußland in Bezug auf Constantinopel zu thun beabsichtige. Da Rußland mit der Türkei im Kriege liegt, würde ihm jede derartige Erklärung, daß es nicht nach Constantinopel gehen wolle, jedwede Chance, Frieden zu schließen, geraubt haben. 3m besten Falle könnte also Rußland England Versicherungen und geheime Bürgschaften geben, falls eine zeitweilige Occupatio» Constantinopels für britische Interessen gefährlich scheinen sollte. Die Note soll dem Vernehme« nach speziell negative Versicherungen enthalten, d. h. dieselben werden erklären, was Rußland nicht thUn will, und nicht sagen, was Rußland thun will. 3ndeß weiß der offiziöse Telegraph von solchen be stimmten Abmachungen nichts. Die Conferenz der Botschafter soll lediglich dazu gedient haben, die Vertreter Rußlands über alle Einzelfragen zu orientiren. InGriechenlandist ein CoalitionSministeriuw zu Stande gekommen, in welchem alle Parteien vertreten sind. Das Cabinet ist nuockehr zu sammengesetzt, wie folgt: Kanari«, Präsident und Marine, KomunduroS Inneres, DeligeorgiS aus wärtige-Angelegenheiten, Krieg und Cultu«, Zaimis Justiz, Trikupis Finanzen. Die Vorgänge in Athen werden allgemein al« ein Zeichen angesehen, daß man dort entscheidende Schritte beabsichtigt. Vom Kriegsschauplatz dürste nur die Wahrnehmung zu melden sein, daß der Donau« Übergang Seiten« der Raffen in kürzester Zeit >2^..- ----"-.'ML wer M Ordnung wurde W ETn Frankreich werden die .Vorbereitungen" : ßes klerikalen CabinetS mit aller Energie fortgesetzt. Wenn übrigens seiner Zeit die Pariser Börse den - Wechsel de« Ministeriums mit einer Hausse begrüßte, so war dieser Aufschwung ein völlig ungerechtfertigter. Sin treuere« Bild der Lage giebt eine Adresse der Tuchfabrikanten und Tuchhändler von Vienne an den Marschall Mac Mahon, in der e« heißt: „In der gegenwärtigen Jahreszeit befinden sich die Fa briken von Vienne in voller Thätigkeit; die Be stellungen sind reichlich, die Umsätze vervielfältigen sich, die Werkstätten arbeiten Tag und Nacht, noch vor wenigen Tagen deutete Alle« darauf hin, daß die Dinge ihren gewohnten Gang nehmen würden, al« die Nachricht von dem Sturze de« Ministeriums IuleS Simon, das unser ganzes Vertrauen besaß, und von der Bildung eines neuen CabinetS anlangten, welches aus Männern besteht, die man nach ihrer politischen Vergangenheit als die schlimmsten Feinde der von dem Lande frei gewählten Regierungsform ansehen muß. Diese Nachricht brachte in die Ge schäfte einen plötzlichen und vollkommenen Stillstand ; auch die Aeltesten von uns erinnern sich nicht einer ähnlichen Verwirrung. Keine Käufer, keine Be stellungen mehr; die Industriellen, durch die Aussicht auf eine, wie sie glauben, an unberechenbaren Ge fahren reiche Zukunft erschreckt, setzen ihre Production behauptet" noch neuerlich der Pariser Correspondeut herab, die Werkstätten schließen sich, und bald werden Tausende von Arbeitern beschäftigungs- und brodloS sein. Wie man uns von allen Seiten berichtet, ist diese Lage eine allgemeine und giebt es in Frankreich keine einzige gewerbtreibende Stadt, die sich nicht in ihren wichtigsten Interessen getroffen fühlt." In England beschäftigt sich das Parlament seit seinem Wiederzusammentritt fast täglich mit Fragen, die mit dem östlichen Kriege in Verbindung stehen. Namentlich ist es der Suezcanal, welcher zu wieder holten Debatten Anlaß bot. In einer der letzten Sitzungen des Unterhauses erklärte der Schatzcanzler Sir H. Northcote, die Regierung habe mit ihren, den Suezcanal betreffenden Andeutungen in den an Rußland und an die Pforte gerichteten Depeschen diesen Mächten keineswegs eine besondere Beschrän kung ihrer beiderseitigen Kriegsrechte ansinnen wollen, sondern lediglich beabsichtigt, den Suezcaoal gegen Beschädigung oder Zerstörung durch offensive oder defensive Maßregeln zu schützen. Die Regierung habe keinen Grund, irgend welche bezügliche Maß regeln vorzunehmen, und halte es für unzweckmäßig, auf weitere Details einzugehen. — Unterstaatssecretär Bourke erklärte Whallh gegenüber, es würde keine derartige Andeutung gemacht worden sein, wenn die Regierung nicht bereit wäre, derselben eventuell auch eine thatsächliche Unterstützung zu geben. Er dürfe jedoch sagen, daß Lord Derby auch nicht die geringste Besorgniß hege, daß sich die Gelegenheit zu einer derartigen Action Herausstellen könne. Was eine Mitwirkung oder ein Einverständniß mit den anderen neutralen Mächten anbelange, fö seien diese Mächte in derselben Weise, wie England, daran interessirt, daß der Suezcanal offen erhalten werde und die Regierust- Habe allen Grund, anzunehmen, daß ihr