Volltext Seite (XML)
den kleinen Äichnam in der darauf folgenden Nacht zum Fenster hinan- in den benachbarten Garten, wo man denselben erstarrt und mit Schnee bedeckt de» aadern Morgens fand. Die geständige Mörderin wurde dem Anträge de- Staat-anwalt« gemäß zu nur vier Jahren Zuchthaus verurtheilt. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ist, wie dem „Dr. I." geschrieben wird, die 41 Jahre alte Ehefrau de- Appreteur- C. F. Wendler in FichtiSthal bri Limbach in ihrer Hausflur mittelst 3 Axthieben ermordet und in den Keller geschleift worden. Der That dringend verdächtig ist deren Schwager, der Färber E. I. Wendler. Derselbe ist flüchtig. In Löbau hat sich in der Nacht zum letzten . Sonntag ein recht beklagenSwertheS Unglück ereignet. In dem Hause de« Buchdruckereibesitzers Dunsky brach Nacht- 2 Uhr Feuer aus und griff dasselbe so schnell um sich, daß der Besitzer und seine Tochter dem Element zum Opfer fielen. Zu verwundern ist, daß, da das Haus nur ein Stock hoch war, eine Rettung nicht versucht worden ist. Gegen Morgen, al- da- Feuer unterdrückt worden, fand man beide Leichen in einer Erkerstube in fast verkohltem Zu stande vor. Man sollte einen solchen Fall bei dem sächsischen Feuerwehrwesen kaum für möglich halten. liegenden Nächbarhauft zu; aber al- er tnir. zurückkommt, ist da« Haus leer. Die Untersut, , „ de-'ThakbestandeS bat ergeben, daß die Schatulk,- welche in dem an der Schlafstube »sich befindendes Wohnzimmer stand, erbrochen und au« derselbe» eine Schieblade mit vielleicht 1000 Mk. gestohlen war Man hat die leere Schieblade bereit» in das Nähe der Mühle wieder gefunden. Nachdem dk 7 Frau nur den ersten Hergang geschildert, ist auch sie bald gestorben. Die Verstorbenen hinterlasse» ein 20 Wochen alte- Töchterchen. — Der Eilzug von Schottland nach London ist E am 26. d. M. früh unweit Morpeth engleist, 6 Personen blieben auf der Stelle todt, eine große Anzahl anderer wurde verletzt, Neueste Nachrichten. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht folgenden kaiserlichen Erlaß: Der Tag, an welchem Ich Mein achtzigstes Lebens jahr vollendete, hat im deutschen Volke eine Mich tief rührende Theilnahme gefunden. Die Beweise derselben sind Mir aus allen Theilen de« Reich« in der mannigfachsten Weise, namentlich in der Form von Adressen, schriftlichen und telegraphischen Glückwünschen, Gedichten, Compositionen, Bildern, Vermischtes. — (Krach über alle Krache!) Daß der böse Bismarck und das -f -f j- deutsche Reich den Krach und die CrisiS bei uns zur Welt gebracht haben, ist ein fester Glaubenssatz gewisser Leute. Daß auch in Oesterreich, Frankreich, Italien, Amerika der Krach umgeht, genirt die glaubensstarken Ritter nicht; wer kennt nicht die Fabel von dem Wolf und dem Lamm, die beide zum Bache kommen? Nirgends übler aber als in Portugal muß der Krach grassiren, denn dort will man sogar, wie die „N. R. Z." meldet, die Krondiamanten deshalb veräußern! — Au« Kiel erfährt die „N. A. Z." nachstehende Mordgeschichte: Am Sonntag gegen 5 Uhr Morgens wird der Mühlenpächter Kähler in dem nur wenige Meilen, von Kiel entfernten Dorfe Damsdorf da durch aus dem Schlafe erweckt, daß eine Fenster scheibe in seinem Schlafzimmer zertrümmert wird. Er wendet im Bett den Kopf nach dem Fenster, und erhält, während er sich aufrichtet, einen Schuß in den Kopf, der jedoch nicht sofort tödtlich gewesen sein muß, da er seine neben ihm liegende Frau mit den Worten anredet: „Frau komm auf! Ich habe einen Schuß erhalten." Hierauf fällt der zweite Schuß, der ihm von dem obern Theile der Brust durchs Herz dringt, worauf er todt zurück sinkt. Die Frau, in ihrer Augst, springt au» dem Bett, um den Müllerburschen zu wecken, erhält jedoch ebenfalls bei dieser Gelegenheit zwei Schüsse nach gesandt, so daß sie nur noch mühsam nach der Schlafstube de- Müllerburschen hinzuflüchtcn weiß, um diesen zur Hilfe zu rufen. Genannter Bursche, ei« Schwede, stürzt zur Thüre hinaus auf die Diele, woselbst eine fremde Gestalt hinter einem Koffer h«v»rkriecht und den Befehl giebt, dir Hau-thür zu zurückgeschreckt, eilt der Bursche auf» Wch«n» Wege^ ^am»«lwa 20 Schritt entfernt Blumen und anderen sinnigen, zum Theil kost baren Spenden zugegangen. Städte und Dorf- schaften, Corporationen und Vereine, Festgcnossen- schaften und einzelne Personen aller Stände haben sich beeilt, Mir die allgemeine festliche Stimmung des Tages zu zeigen, und nicht allein aus den Gauen des Vaterlandes, sondern auch von jenseits der deutschen Grenzen, selbst an« den fernsten Ländern habe 'Ich die Versicherung empfangen, daß überall, wo Deutsche weilten, Meiner in Liebe gedacht worden ist. Diese über reiche Fülle freudiger Wünsche hat Mir den Tag zu einem besonders weihevollen gestaltet. Um geben von einem mächtigen Kreise verbündeter und befreundeter Fürsten, habe Ich mit Genug- thuung den Werth gefühlt, als Mittelpunkt de» nationalen Empfindens betrachtet zu werden; au» diesem Bewußtsein schöpfe Ich neue Kraft, Mich der Sorge für die Wohlfahrt des Vaterlandes zu widmen. In diesem Sinne möchtr Ich allen jenen Glückwünschendcn Meinen Dank für ihre Aufmerksamkeit kundgebcn; Ich beauftrage Sie zu dem Zwecke, Vorstehendes alsbald zur öffent lichen Kenntniß zu bringen. Berlin, den 24. März 1877. Wilhelm. An den Reichskanzler. Kirchliche Nachrichten. In hiesiger Stadtkirche predigen am grünen Donnerstage: Vormittag«: Herr 9. Pache aus Steinigtwolmsdorf. Lut. 22, 14-20." Am Charfreitage: vormittag«: Herr Sup. U Zschucke Lur. 2S, 44-7-48. N a ch m i t t a g «» Uhr - l Satirischer Stitt«gotte»di«aft) Hr-Lrch. Rehback. Luc. 2S, 44-48. 1. Kar. 1, LV. 2 K«r. S, t4-^. (»eichtrede am grüne» Daaaemta, früh 4» Archiv. Rehdack). Sharfreitagr Rach dem RachmtttaßSgaltMmft^^M! chetlimg de« römische» Legat«.