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s darauf- ^Lyr ii werden! ! 9-/, Uhr »t. thal. rck. rksler. alhalle uck. aus. i. 4 Uhr vrlnx. ll. hr ab i«II«r. 5. r. 4 Uhr ; L e r. lhal. ;r an r, kkapelle, ckli»». Amts- li»S Alizeiktbllltt für den Syirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Mmgeöung Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 53. Jahrgang. Abonnement viertelt. 1 M. 20 Pf. einschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage „Seifen blasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanftalten. Lelkgr.-^drestr: Amtsblatt. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile l2 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Fcrnsprrchrl Ur. Btt. LL. Dienstag, den 6. Februar IN«« Als Bürger der Stadt Eibenstock sind verpflichtet worden: Herr Ernst Louis Kling, Schiffchensticker, am 24. und Herr Ernst Emil Weitzstog, Schankwirt, am 31. vorigen Monats. Stadtrat Eibenstock, den 2. Februar 1903. Hesse. M. Holzverstcigcrnng auf Hnndshübler Staatssorstrevicr. Im „Ratskeller" in Aue Mittwoch, den 14. Februar 1SV6, von vormittags ' 28 Uhr an 51,5 rm w. Arennscheite, 174,5 rm w. /teste, . 107.5 „ „ Arennknüppek, 0,5 „ birk. „ l in nacbverzeichneten 33.5 „ „ Zacke«, 234 „ w. Stöcke, I Abteilungen, 425 w. Reisslängen, 3—5 em Unterst., 3—5 m lang, ' sowie von vormittags 10 Uhr an 12746 w. Klötzer, 7 — 15 em Oberst., 1 519 „ „ 16—22 „ „ >2,5 bis 5 m lang, 167 „ „ 23-40 „ „ ) 29,5 rm w. Mulrknüppel, 1675 972 287 5 50 52 em Klötzer. 10—29 m lang, 1 7—9,i> m l lang, em Unterstärke, in und ll m lang. und von vormittags '12 Uhr an Mirtenst., w. Stämme, 10—15 „ „ 16-22 „ „ 23—36 8-15 16-24 vervstangen, in in Abt. 82 (Kahlsckilag), 7, 8, 17, 24, 30, 38, / 39, 43, 48, 66 und 82 (Bruchhölzer). Spezielle Verzeichnisse der zu versteigernden Hölzer werden, soweit der Vorrat reicht, auf Verlangen von dem unterzeichneten Forstrentainte abgegeben. Hundshübel und Eibenstock, an« 2. Februar 1906. Kgl. Forstrevierverwaltung. Kgl. Forstrentamt. Algeciras. Der Schwerpunkt der Konferenz von Algeciras liegt in vertraulichen Besprechungen, die zwischen den deutschen und französischen Delegierten angebahnt sind. Die Einigung über die bisher von der Konferenz behandelten Gegenstände be reitete keine besonderen Schwierigkeiten. Diese Gegenstände waren der Waffenschmuggel und die Vermehrung der Steuer einnahmen Marokkos. Die schwierigen Fragen, nämlich die Ordnung der Polizei und die Organisation einer Staats bank, wurden zurückgestellt, um Zeit für ihre Vorbereitung auf dem Wege vertraulicher Besprechungen der meistbeteiligten Delegierten zu lassen. Was dabei herauskommen wird, läßt sich noch nicht klar voraussehen. Für die Polizeifrage sind mehrere Lösungen denkbar. Frankreich möchte am liebsten ein Generalmandat zur Ordnung des Polizeiwesens erlangen, hat es aber, da bekannt ist, daß Deutschland nicht zustimmen würde, bisher unterlassen, eine solche Forderung zu stellen. Der Widerspruch Deutschlands gründet sich darauf, daß mit einem Generalmandat Frankreich in Marokko eine Stellung erlangen würde, bei der die Durch führung des Prinzips der offenen Tür in praxi gefährdet wäre. Wer die Polizei hat, hat in einem Lande wie Marokko auch den größten wirtschaftlichen Einfluß. In den Ver einigten Staaten von Amerika schien anfangs dieser Zu sammenhang zwischen Polizei und offener Tür nicht ge würdigt zu werden, jedoch gewinnt man jetzt den Eindruck, daß der amerikanische Gesandte White bemüht ist, eine für Deutschland annehmbare Lösung herbeizuführen. Diese könnte darin bestehen, daß die Polizei marokkanisch bleibt, aber von einer internationalen Kommission oder dem diplo matischen Corps in Tanger überwacht wird, oder daß man eine Teiiung des Gebietes vornimmt und je einer Macht in den einzelnen Teilen die Ordnung des Polizei wesens zuweist, oder daß für das ganze Gebiet fremde, von den meistbeteiligten Mächten gestellte Polizeioffiziere angestellt werden. Ebenso wird es bei der Organisation der Staatsbank darauf ankommen, ihr den internationalen Charakter zu wahren, so daß keine Macht ein Anleihemonopol gewinnt und das Kapital der Bank von Frankreich, Spanien, Deutschland, England, Italien in gewissen Anteilen und mit entsprechendem Einfluß auf die Verwaltung der Bank ge liefert wird. Wir können nichts dagegen haben, daß die besondere Stellung Frankreichs zu Marokko als Nachbarstaat vollauf berücksichtigt wird, wenn es nur eben sowohl in der Polizei, als in der Staatsbank keinen ausschließlichen Einfluß bekommt. Die Verständigung über das Maß dieser besonderen Berück sichtigung Frankreichs mag schwer sein. In dem bisherigen Verlauf der Konferenz hat sich aber doch gezeigt, daß auf allen Seiten der ernste Wille besteht, eine Einigung zu er zielen. Wir denken deshalb, daß sie auch wirklich erreicht werden wird. Tagestteschichte. — Deutschland. Der bekannte englische Politiker Thomas Barclay, der sich um die Herstellung eines guten Einvernehmens zwischen Deutschland und England in anerkennenswerter Weise bemüht, hat an ver schiedene Reichstagsabgeordnete ein Rundschreiben gerichtet, in welchem er diese über ihre Stellung zu dieser Angelegen heit befragt. Der erste Vizepräsident des Reichstages, Herr Graf Udo zu Stolberg-Wernigerode, hat folgende Antwort erteilt: ,.kion minor «8t virtu8, guam gna«i«r«, parta tuen. (Es ist keine geringere Tüchtigkeit, das Erworbene zu erhalten als zu erwerben.) Seit wir Deutschen unsere Einigkeit mit dem Schwerte erkämpft und seitdem wir einen für uns ge nügenden Kolonialbesitz erworben haben, hegen wir keine ^pansionsaelüste, sondern wir wollen, was wir haben, im friedlichen Wettbewerbe weiter ausbauen. Deshalb können wir jedes Anzeichen mit Freuden begrüßen, welches geeignet ist, Mißverständnisse zu beseitigen, die sich zwischen den beiden Nationen eingeschlichen haben, und welches dazu dient, die beiderseitigen Sympathien zu erhöhen. Meine Freunde im Reichstage, an welche Sie dieselbe Frage gerichtet haben, schließen sich meiner Antwort an." — Berlin, 3. Februar. Wie die „N. A. Z." von kompetenter Seite erfährt, sieht Ihre Kaiserliche und König liche Hoheit die Frau Kronprinzessin im Laufe dieses Sommers einem frohen Ereignis entgegen. — Berlin, 2. Februar. Gouverneur Graf Götzen telegraphiert aus Dar-es-Salaam: Major Johannes meldet ein erfolgreiches Gefecht des Hauptmanns Sibberus ohne diesseitige Verluste bei Mohamakiro im Norden des Bezirkes Songea und fortschreitende Unterwerfung. Haupt mann Seyfried meldet, daß der Aufstand im Lindibezirk völlig gebrochen sei. Tie Neuguinealeute sind am 30. Januar eingetrosfen. — Im Zusammenhänge mit den Hamburger Kra wallen auf dem Schopenstehl sind bisher 72 Personen ver haftet worden, gegen welche die Anklage wegen Aufruhrs und Raubes bezw. Diebstahls erhoben wird. Weitere Ver haftungen stehen noch bevor. — Der sozialdemokratische Reichstags abgeordnete Balthasar Cramer ist kürzlich mit anderen Interessenten vom Großherzog von Hessen empfangen worden, um den Landesherrn für die Bebauung eines bei Darmstadt gelegenen Gartengeländes zu interessieren. Bei dem Projekt befürchten die Besitzer des Terrains auf den Widerstand der Stadtverwaltung zu stoßen, weshalb der Großherzog dakür gewonnen werden soll. Der „Vorwärts" kanzelt den „Sozialdemokraten auf der Hintertreppe" folgen dermaßen ab: Cramer hat tatsächlich bei seinem Besuch nicht nur alle Parteitraditionen, sondern auch die Parteiprinzipien gröblich verletzt. Die Fraktion, der er angehört, hat im Reichs tag es ausdrücklich ausgeschlagen, einen wichtigen Posten im Präsidium damit zu erkaufen, daß sie den dafür vorgeschagenen Genossen verpflichtete, zu Hofe zu gehen. Cramer als Mit glied dieser Fraktion setzt sich über solche Kleinigkeiten hinweg! Aber noch mehr: Er geht zu Hose und ersucht den Groß herzog um ein Stück Einschränkung der städtischen Selbstver waltung! Das ist seit den Zeiten Stegmüllers in der Partei nicht dagewesen! — Oesterreich-Ungarn. Budapester Blätter, ins besondere der „Magyar Hirlap", wissen zu melden, daß die Vorschläge des Grafen Andrassy beim Kaiser zum größten Teil wohlwollende Aufnahme gefunden haben lind daß nur noch ganz geringe Differenzen bestehen, deren Beseitigung baldigst zu erwarten sein dürfte. Was die Vor schläge des Koalitions-Ausschusses anlangt, so kann auf Grund der inzwischen bekannt gewordenen Aeußerungen kaum mehr bezweifelt werden, daß die Koalition alle militärischen Forde rungen der Krone, die nach deren Auffassung einen Eingriff in ihr verfassungsmäßiges Hoheitsrecht bedeuten, darunter die ungarische Kommandosprache, fallen zu lassen bereit ist, wenn dafür nationale Kompensationen auf anderen Gebieten ge währt werden. Damit würde jedenfalls das größte Hindernis, das dem Frieden zwischen Ungarn und der Krone und der Wiederherstellung dauernder geordneter Verhältnisse in Ungarn so lange entgegenstand, beseitigt. — Rußland. Die Mehrheit der Reichsduma hat, einer Privatmeldung zufolge, den von Witte ausgearbeiteten Entwurf eines temporären Regierungsgesetzes derart radikalen Abänderungen unterworfen, daß Witte dies als ein Miß trauensvotum betrachtet und sich weigert, dasselbe dem Zaren zur Genehmigung zu unterbreiten. — Warschau, 3. Februar. In der hiesigen Zitadelle wurden gestern neuerdings 11 Mitglieder des anarchistischen Komitees kriegsgerichtlich erschossen. — Libau, 3. Februar. In den letzten Tagen wurden auf dem Gute Prekula über 20 Letten wegen Teilnahme an dem Aufstande erschösse n. Der Agitator Strauß, Mit glied der Kampforganisation, wurde vom Kriegsgericht zum Tode durch den Strang verurteilt. Täglich finden im hiesigen Kreise Hinrichtungen statt. — Frankreich. Ueber neue Exzesse in Paris wird gemeldet: Paris, 2. Februar. Aus Anlaß der heutigen Inventaraufnahme in der Kirche Saint Pierre du Gros-Caillon waren umfassende Maßnahmen von der Polizei getroffen worden. Um die Kirche hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt. Gegen I Uhr nachmittags erschien der Polizei präfekt Lepine, der die Umstehenden dreimal aufsorderte, den äußeren Zugang zur Kirche freizugeben, und, da dies erfolg los blieb, den Zugang mit Gewalt erzwingen ließ. In der Kirche hatten sich gegen 3000 Menschen hinter Barrikaden aus Stühlen verschanzt. Es kam zu einem heftigen Kampf. Steine und Trümmer von Stühlen wurden ans dem Innern der Kirche geworfen. Als die Feuerwehr das Dach erklettert hatte und starke Wassermcngen in das Inneres leitete, wurden auch einige Revolverschüsse abgegeben. Außerhalb der Kirche machten berittene Garden einen Angriff mit gezogenem Säbel, wobei viele der Manifestanten verwundet wurden. Gegen 3 Uhr hatten sich etwa 10000 Personen versammelt. Als die Garden in das Innere der Kirche eindrangen, wurde der Kampf allgemein. Viele Manifestanten, deren Gesichter blntig und deren Kleider vom Wasser durchnäßt waren, wurden an den Eingängen der Kirche verhaftet. Gegen 3^ Uhr hatten die Garden die Kirche besetzt. Um diese Zeit erschien der Domäneninspektor. Der Pfarrer gebot Ruhe und erhob Ein spruch gegen die Aufnahme des Inventars. — Italien. Die italienische Deputiertenkammer stimmte über eine vom Deputierten Fiamberti eingebrachte Tagesordnung ab, welche lautet: Die Kammer billigt die Erklärung der Regierung und geht zur Tagesordnung über. Ministerpräsident Fortis erklärt, er lege dieser Tagesordnung den Charakter eines Vertrauensvotums bei. In namentlicher Abstimmung wurde die Tagesordnung mit 221 gegen 188 Stimmen unter großer Bewegung des Hauses abgelehnt. Das Ministerium Fortis hat infolgedessen seine Entlassung dem Könige eingereichl. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 5. Febr. Wenn sich jetzt allmählich die Anschauung mehr und mehr Bahn bricht, daß dnrch die augenblicklich in Algeciras tagende Konferenz eine für den Weltfrieden drohende Gefahr, wenigstens unmittelbar, weniger zu befürchten ist, wenn sich nach den pessimistischen Pro phezeiungen der vergangenen Wochen und Monate eine ru higere Auffassung der allgemeinen Lage geltend macht, so haben die Ereignisse der letzten Zeit jedenfalls den heilsamen Erfolg gehabt, daß das deutsche Volk aus einer in politischer Beziehung drohend um sich greifenden Lethargie, einer Folge der langen ununterbrochenen Friedenszeit, energisch aufgerüttelt wurde. Neberall wird die Notwendigkeit einer starken Flotte erkannt, und endlich darf unser Kaiser, der mit weitausschauendem Auge immer und immer wieder zu Gunsten einer Verstärkung unlerer Seemacht die warnende Stimme erhob, auf ein allgemeines Verständnis, auf weitestes Entgegenkommen bei hoch und niedrig rechnen. In allen Volksschichten wird, wenn nicht durch landesverräterische Hetzereien der letzte Rest klarer Ueberlegung geschwunden ist, der Ruf nach beschleunigtem Ausbau der Seewehr laut und in diesen Tagen, wo über „Willy's Spielzeug", wie der lie bcnswürdige Herr Onkel jenseits des Kanals sich ausdrückt, im Reichstage verhandelt werden soll, wo diese Frage im Vordergründe des Interesses steht, drängte es einen jeden, an des Kaisers Geburtstage ihm, dem eigentlichen Be gründer und Förderer unserer maritimen Macht zu danken. Ueberall in deutschen Landen wurde dieser Gedanke laut und so halten wir es für eine Pflicht, auch die Worte, die hier in Eibenstock unser Herr Bürgermeister bei dieser Gelegen heit sprach, weitesten Kreisen zu wiederholen. — Die Festrede am 27. Januar hatte folgenden Wortlaut: