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Amts- M AMMblatt Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des „Jlluftr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage „Seifen blasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. für den Gejirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und, zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Lrtrgr.-Adrrstr: Amtsblatt. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Fernsprecher Nr. 2 Ist. LS«« zz Aayrgang. Sonnabend, den 13. Januar Konkursverfahren. Neber das Vermögen des Stickereifabrikanten t>i««rx Hvlnrivli in Eiben ¬ stock wird heute am 10. Januar 1006, nachmittags 4 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Haßfurrher hier wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 10. März 1006 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und ein tretenden Falles über die in H 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf den 3. Ieöruar 1906, vormittags 10 Myr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 31. März 1006, vormittags 10 Zlyr — vor dem unterzeichneten Gerichte, Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besch haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinfchuldner zu ver abfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 3. März 1006 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Anmeldung der Militärpflichtigen zur Rekrutierungs- Stammrolle. Die hier aufhältlichen Militärpflichtigen, die u. im Jahre 1886 geboren oder d. in den Vorjahren zurückgestellt worden sind, werden hiermit aufgefordert, sich innerhalb der Zeit vom 15. Januar öts zum 1. Aeöruar 1906 in der hiesigen Ratsregistratur zur Rekrutierungsstammrolle anzumelden. Die Militärpflichtigen aus früheren Jahrgängen haben ihren Losungsschein, die im Jahre 1886 anderwärts geborenen Militärpflichtigen das Geburtszeugnis mit zur Stelle zu bringen. Sind Militärpflichtige, welche sich zur Stammrolle anzumelden haben, zeitweilig von hier abwesend (auf der Reise begriffene Handlungsdiener usw.), so hat die Anmeldung durch die betreffenden Eltern, Vormünder, Lehr- oder Fabrikherren zu erfolgen. Diejenigen, welche die vorgeschriebene Anmeldung unterlassen, werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Stadtrat Eibenstock, den 4. Januar 1906. Hesse. Müller. Die Mischten ständigen Ausschüsse sind im Jahre 1906 wie Abschätzungs-Ansschutz. Stadtrat Justizrat Landrock, Ritter pp., Vor sitzender, Stadtrat Kommerzienrat Wilhelm Dörffel, Stellvertreter, Stadtverordneten Vizevorsteher Fritzsche, Stadtverordneter Heckel, „ Hirschberg, „ Müller, Ott, „ Schlegel, „ Tittel, Malermeister Paul Flemmig, Amtsstraßenmeister Martin Jahn, Landwirt und Holzhändler Ernst Rau. Armen-Ausschutz. Bürgermeister Hesse, Vorsitzender, Stadtrat Kommerzienrat Wilhelm Dörffel, Stellvertreter, Stadtverordneter Herklotz, „ Pfefferkorn, . Zeuner. Bau-Ausschutz. Bürgermeister Hesse, Vorsitzender, folgt zusammengesetzt: Stadtrat Eugen Dörffel, Stellvertreter, Stadtverordneter Bach, „ Heckel, „ Löscher, „ Mehnert, „ Schlegel. Wasser-Ausschutz. Bürgermeister Hesse, Vorsitzender, Stadtrat Eugen Dörffel, Stellvertreter, Stadtverordneter Bahlig, Höhl, „ Kunz, „ Lorenz, „ Seidel, „ Schlegel. Gas-Ausschutz. Bürgermeister Hesse, Vorsitzender, Stadtrat Kommerzienrat Wilhelm Dörffel, Stellvertreter, Stadtverordneter Bach, „ Hirschberg, , Kunz, „ Müller, „ Schlegel, „ Zeuner. Feuerlösch- u. Belcuchtunas-Autzschutz. Stadtrat Alfred Meichßncr, Vorsitzender, „ Eugen Dörffel, Stellvertreter, Stadtverordneter Heckel, „ Herklotz, „ Ott, „ Pfefferkorn, Feuerwehrkommandant Paul Müller. Hausbaltplan- u. Rcchnnngs- Ausschutz. Bürgermeister Hesse, Vorsitzender, Stadtrat Kommerzienrat 'Wilhelm Dörffel, Stellvertreter, Stadtverordneter Bahlig, Höhl, „ Schlegel, „ Wagner. Lparkaflcn-Ausschutz. Bürgermeister Hesse, Vorsitzender, Stadtrat Eugen Dörffel, Stellvertreter, Stadtverordneten-Vorsteher Diersch, Stadtverordneter Bahlig, „ Kunz, „ Männel, „ Müller, „ Wagner. Rats-Ausschutz zur Erledigung der Steuer- und Schulgeldrestc. Bürgermeister Hesse, Vorsitzender, Stadtrat Kommerzienrat Wilhelm Dörffel. Lchul-Ausschutz. Bürgermeister Hesse, Vorsitzender, Stadtrat Justizrat Landrock, Ritter pp., Stell vertreter, Pfarrer Gebauer, Stadtverordneten-Vorsteher Diersch, Stadtverordneten-Vizevorsteher Fritzsche, Stadtverordneter Hirschberg, „ Löscher, „ Männel, „ Wagner, Schuldirektor I)r. Mar Kändler. Jndustricschul-Ausschutz. Bürgermeister Hesse, Vorsitzender, Stadtrar Eugen Dörffel, Stellvertreter, „ Kommerzienrat Wilhelm Dörffel, Stadtverordneter Kunz, „ Lorenz, „ Tittel, Kaufmann Akar Ludwig, Handelsschul-Ver- eins-Vorftand, Kaufmann Bernhard Förster, t Mitglieder des Stadtverordneter Hans Höhl, Vogtl. Erz^eb. Kaufmann Hermann Keßler, ) Jnd. - Vereins. Zeichenlehrer Kneisel. Ausschutz für die gewerbliche Zcichcnschule. Bürgermeister Hesse, Vorsitzender, Stadtverordneten-Vizevorsteher Fritzsche, Sladverorduetcr Pfefferkorn, Stadtbaumeister Lützner. Einquartiernngs-Ausschutz. Bürgermeister Hesse, Vorsitzender, Stadtrat Eugen Dörffel, Ltellvertretcr, Stadtverordneter Löscher, „ Tittel. Gcfundheits-Ausschutz. Bürgermeister Hesse, Vorsitzender, Stadtrat Justizrat Landrock, Ritter pp., Stell vertreter, Stadtverordneter Höhl, „ Seidel, Sanitätsrat Du. nmll. Hugo Zschau, Apotheker Edgar Wiß, Amtstierarzt Rudolf Günther, Schuldirektor I)r. Max Kändler, Drogist Hermann Lohmann, Kaufmann Otto Unger, Stadtbaumeister Lützner, Nahrungsmittel-Chemiker Weber-Dresden-N., Schiffchensticker Alban Strobelt, Abgeordneter der Krankenkassen. Gcmeindewaisenrat. Bürgermeister Hesse, Vorsitzender, Stadtrat Kommerzienrat Wilhelm Dörffel, Stellvertreter, Stadtverordneter Müller, „ Wagner. Waisenräte. Kaufmann Paul Meinelt, „ Gustav Günther, „ Albin Eberwein, Lehrer Walther Voigt, Kirchner Ernst Mühlig, Kaufmann Ernst Theodor Unger, I. II. III. IV. V. VI. Bez. Ersatzmänner. Buchbindermeister August Mehnert, I. Bez. Kaufmann Alexander Meißner, II. Restaurateur Gustav Berthel, III. „ Kaufmann Max Bauer, IV. „ Amtsstraßenmeister Markin Jahn, V. „ Kaufmann Richard Schubart, VI. „ Rathausbau-Ausschntz (nichtständiger Ausschuß). Bürgermeister Hesse, Vorsitzender, Stadtrat Eugen Dörffel, Sradtverordneten-Vorsteher Diersch, Stadtverordneter Heckel, „ Hirschberg, „ Löscher, „ Mehnert. Eibenstock, den 10. Januar 1906. Der Stadtrat. Hetze. "Müller. Tagesgeschichte. — Deutschland. Das deutsche Weißbuch über Marokko hat ohne Zweifel günstig im Auslande gewirkt. Sein Inhalt hat den aktenmäßigen Beweis erbracht, daß die deutsche Politik die triftigsten Gründe hatte, in dem „fried lichen Eindringen" Frankreichs nach Marokko das Streben nach einem Protektorate und damit eine Verletzung der Rechte der Signaturmüchte der Madrider Konvention zu erkennen. Fn der französischen Presse ist eine gewisse Verlegenheit deut lich bemerkbar. Das französische Gelbbuch enthielt trotz seines neunmal größeren Umfanges über die Forderungen, die der französische Gesandte im Februar und März 1906 in Fez gestellt hatte, so gut wie nichts. Im deutschen Weißbuch ist klargestellt, daß sie auf eine völlige politische und wirtschaft liche Aufsaugung Marokkos hinausliefen und, wenn durch- yeführt, die offene Tür für Konzessionen aller Art, Lieferungen, öffentliche Arbeiten re. zugesperrt hätten. Es ist begreiflich, daß die Pariser Presse diesen entscheidenden Punkt möglichst zu umgehen sucht. Sie hält sich dafür an den minder wich tigen, die Mandatfraae, und beklagt sich darüber, daß wir der Versicherung des Sultans, daß der französische Gesandte ausdrücklich im Namen Europas gesprochen habe, mehr Glauben beimessen als der widersprechenden Behauptung des französischen Vertreters. Wenn nur nicht die französische Presse selbst zu Anfang des vorigen Jahres von einem Mandat zur Tunisierung Marokkos gesprochen hätte! Auch dafür liefert das Weißbuch den Beweis. In England ist es namentlich die liberale Presse, die auf Grund der Dar legungen des Weißbuches den Einspruch der deutschen Politik gegen den stürmischen Charakter der Delcassvschen mindestens erklärlich findet und den versöhnlichen Ton hervorhebt, der in den deutschen Schriftstücken nach der Entlassung Delcaffös und bei der Vertretung des Konferenzgedankens vorwaltet. Ebenso drückt auch die italienische Presse trotz der bekannten französischen Einflüsse, die in den legten Jahren dort gewirkt haben, die Hoffnung aus, daß sich das Weißbuch als eine günstige Vorbereitung für die Konferenz in Algeciras er weisen möge. — Berlin, 1«>. Januar. Zu dem Verhalten des Sozialistenführers Jaurvs, der in einer Pariser Antimilitaristen Versammlung erklärt hatte, die Armee sei unumgäng lich notwendig, um die von außen kommenden Angriffe zurückzuweisen, bemerkt die „Nordd. Allg. Ztg.": Damit ist abermals der Beweis für die Richtigkeit der Auffassung er bracht, daß die französische Sozialdemokratie patriotisch gesinnt und weit davon entfernt ist, den Verrat am eigenen Vater lande zu verfechten. Es bleibt dabej, daß der Volks- und Landesverrat eine spezifische Eigentümlichkeit der deutschen Sozialdemokratie ist, deren Diktator Bebel sich bekanntlich