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Herr» Bezirksassessor v. Schröter die erste dies jährige öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses statt. An derselben gelangte zunächst die Rechnung über Verwaltung des Bezirksvermögens auf das Jahr 1876 und der sür das laufende Jahr ausge stellte Voranschlag zum Vorträge, nach ressen Berathung der Herr Vorsitzende eine Verordnung des kgl. Mi nisteriums des Innern, die Uebertragung der von an Reservisten und Landwehrleute gewährten Dar lehne auf das Slaminvermögen des Bezirks betreffend, zur Kenntniß der Versammlung brachte, welche in Bezug hierauf die Einbringung eines Antrages bei ' der Bezirksversammlung rücksichtlich der Verwaltung dieser Bestände beschloß. Weiter befürwortete die Versammlung die Bewilligung einiger Beträge aus BrzirkSmitteln zur Fertigstellung und Unterhaltung des Rettungshauses zu Göda, zur Ansammlung eines Brückenbaufonds und zur Erhöhung der Beihilfen zu Wezebauten, genehmigte den Haushaltplan für das BezirkSarmenarbeitShaus auf das Jahr 1877 nach Mittheilung des Rechnungsabschlusses auf das vergangene Jahr, stellte die Tagesordnung für den nächsten Bezirkstag fest, prüfte das aufgestellte Ber- zeichniß bezüglich der Wahlen zu den Einkommen steuer-Einschätzungs-Commissionen und lehnte den offerirten Ankauf einer fiskalischen Straßenwalze ab. Ebenso wurden fünf Schankconcessionsgesuche, ein Gesuch um Erlhcilung der Concession zum Gasthofs betrieb und vier Gesuche um Gewährung der Er- laubniß znm Kleinhandel mit Branntwein abge wiesen, ein Schankconressionsgesuch dagegen in An erkennung des vorhandenen localen Bedürfnisses ge nehmigt. Hierauf erfolgte die Bestätigung von drei Ortsstatuten und in zwölf Fällen — zum Theil jedoch nur bedingungsweise - Dispensationsertheilung zu Grundstücksdismembrationen. Ein gleiches Dis- pem'ationSgesuch mußte abgelehnt werden, während die Gesuche zweier Gemeinden, eine Verwendung aus dem Gewnndevermögcn und die Aufnahme eines DarlehnS betreffend, sowie ein Wcgecassationsgesuch Genehmigung fanden. Nächstdem faßte die Ver sammlung Entschließung auf eine Beschwerde inGe- meinde-Steuerangelegenheiten und auf eine Anfrage wegen Erhebung der Bezirkssteuer von den Dienst boten, und einigte sich schließlich dahiu, zur Verhü tung der Einschleppung der Rinderpest die Unter sagung sämmtlichcr Viehmärkte im hiesigen Bezirk betreffenden OrtS zu beantragen. (B. N.) q. Umschau in der Lausitz, 12. Februar. Den 3. Febr. wurde der ehemalige Waldaufseher Lippert sen. aus Fricdersrorf bei seinem Sohne in Taubenheim vom Schlage getroffen und getödtct. Tags vorher hatte er in Neusalza munter und wohl dem Begräbnisse des Veteranen Stahr beigewohnt, ! welcher vom Jahre 18l3 bis 1815 im Egidi-Gciß- marschen FreicorpS die Schlachten bei Bautzen, Dennewitz und Leipzig mitgemacht. — Vom 6.-7. i Nachts wurde in Dresden einem Botenfuhrmann aus Bischofswerda ein Holzkoffer mit Wäsche und Kleidern gestohlen. Am Tage darauf wurde die Kiste auf einem Felde bei Dresden erbrochen und halbvergraben aufgefunden. — Der „Sängerbund" zu Bautzen beging das 25jährige Sängerjubiläum seines Mitgliedes Herrn Riedel und seines Vor standes und Mitgründers des Herrn Kaufmann - - Günzel, welcher so lange als Vorstand Am 31. Januar zog der zeitherige Dlac. Mitschke au- Kamenz als Oberpfarrer nach Elstra und wurde dort festlich empfangen und am 4. Fehr, feierlich in sein neue« Amt eingewiesen. — Die von, den Ständen des Landkreises ausgesetzte Prämie von" 120 Mark für einen schon geprüften Schmied hat der Schmiedemeister Hübler im „Schwarzen Adler" bei Radibor erhalten, da er bei der Prüfung die Censur „vorzüglich" bekommen. - In Zittau ist der Erziehunzsvercin begründet worden, welcher für Er richtung eines Rettungshauses zu DittelSdorf wirken, auch die Unterbringung von verwahrlosten Kindern in geeigneten Familien sich angelegen sein lassen will. Zur Erreichung dieses Zweckes sollen in der Aula des JohanneumS zu Zittau eine Reihe von Vor trägen gehalten werden. Den ersten derartigen Vor ¬ trag hielt Herr Pastor Hickmann aus Dressen: „Ueber Johannes Falk", den Vater der deutschen Erziehungsvereine und Rettungshäuser. — (DaS zu DittelSdorf gekaufte Feld- und Gartengrundstück zum Rettungshause kostet 10,000 Mark.) — Durch den Bankerott einer Rohproductenhandlunz zu Löbau sind viele Bewohner Löbaus unv der umliegenden Ort schaften geschädigt worden. — Dem Mühlenbesitzcr Thomas zu Kreckwitz haben mehrmals niederträchtige Menschenhände die Ufer seines Fließes zerstört. Er hat 30 Mark als Belohnung für Ermittelung des oder der Thäter ausgesetzt. Das Ministerium des Innern macht bekannt, daß über die Mittel der unter seiner Verwaltung stehenden, nur für königl. sächs. Staatsangehörige bestimmten sächsischen Stiftung zum Zwecke der Unterstützung armer Kranker zum Gebrauche böh mischer und sächsischer Bäder, Ende des Monat- März verfügt werden wird, so daß auf Unterstützungs gesuche, welche nach dem 20. März dieses Jahres eingehen, keine Rücksicht genommen werden kann. Die betreffenden Unterstützungsgesuche sind durch ärztliche Zeugnisse über die Cnrbedürftigkeit, sowie durch zuverlässige Zeugnisse über die Mittellosigkeit der Kranken unter Angabe ihres Alters zu begründen. Das neue Wildschongesetz bestimmt, daß vom fünfzehnten Tage nach Beginn der Schon- und Hegezeit an kein inländisches noch vom Auslande bezogenes Wildpret weder auf Märkten, noch sonst in irgend einer Weise feilgeboten und verkauft wer den darf. Der 14. Februar ist demnach der letzte Tag in dieser Saison, an welchem noch Reh- und Hasenwildprct, Fasanen, Auer-, Birk-, und Hasel wild, sowie Trappen oder Schnepfen feilgeboten oder verkauft werden dürfen. Dagegen darf noch verkauft werden: Wildpret vom Edel- und Damm wild bis 14. März, und Wildenten bis 28. März. Vom 1. März an bis 29. Mai können Auer-, Birk- und Haselhähne, jedoch keine Hennen dieser Wald hühner verkauft werden. Bom 30. Mai an bis zum 1. Juli ruht der Wildprethandel, mit Aus nahme des Verkaufs von Wildschwein, gänzlich. Dom 1. Juli an kann wieder Wildpret vom Edel- und Dammhirsch, vom Rehbock und von Wildenten verkauft werden. (Rinderpest.) Nach neuerer Nachricht ist die Rinderpest nun auch in Chemnitz ausgebrochea und hat sich da- Ministerium de- Innern in