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den Franzosen noch eine Schlägerei mit engl. Kosen In der am Quai liegenden Alhambra «stattet worden. Am Mittwoch hat der »Chateau and" die Rhede von Smyrna verlassen, vorher ...... , aber dort zwei Rechnungen für zerbrochene j Möbel im Betrage von 200 und 600 Franc ,5 eingereicht worden; eine Thatsache, die nur zu gut F für sich spricht. — In kurzer Zeit wird der H »Friedrich Carl" von der „Gazelle" abgelöst werden und dann seine Heimreise via Candia antreten. Der russische Regierungs-Anzeiger veröffentlicht eine Circulardepesche des Fürsten Gortschakoff an die Vertreter Rußlands in Berlin, Wien, Paris, London und Rom. Nach einem kurzen Rückblick auf die historische Entwicklung der jetzigen orienta lischen Frage, erklärt die russische Regierung, sie habe, bevor sie einen Entschluß darüber gefaßt, was nun werden soll, und geleitet von dem Wunsche, auch in dieser neuen Phase der orientalischen Frage die Urbereinstimmung der europäischen Mächte auf recht zu erhalten, ihre Vertreter bei den fünf Mächten, welche den Pariser Vertrag unterzeichnet haben, beauftragt, sich darüber Gewißheit zu ver schaffen, was die Regierungen, bei denen sie beglaubigt sind, gegenüber der Abweisung, welche die ein stimmigen Wünsche Europas bei der Pforte erfahren haben, nunmehr zu thun gedenken. — Die „Times" meint, die Antwort der englischen Regierung werde in Uebereinstimmung mit dem Parlament unzweifel haft dahin lauten, daß England es sich Vorbehalte, die eigenen und die allgemeinen Interessen des Frieden- zu Rathe zu ziehen, und den weiteren Gang der Ereignisse abwartcn werde. Wolle Rußland schneller vorgehen, so werde es dies auf eigene Verantwortung thun müssen. Die Circularnote trage schwerlich zur Abschwächung des englischen Mißtrauens bei und werde als eine Aufforderung zum Beginn des Krieges betrachtet werden, woraus, wenn die Türkei ohne Bundesgenossen bleibe, Rußland kaum ermangeln könnte, Nutzen zu ziehen. Aus Wien meldet der Telegraph, daß die Türkisch- Montenegrinischen Friedensverhandlungen auf un überwindliche Schwierigkeiten gestoßen sind. Die Bedingungen Montenegros seien Türkischerseils als unannehmbar erklärt und die Friedensverhandlungcn mit Serbien durch neu hinzugekommene Forderungen der Pforte ebenfalls sehr gefährdet worden. Der „Levant HeralV" meldet, daß in Aleppo anläßlich der Veröffentlichung der Constitution ein türkischer Pöbelbaufen dortige christliche Priester insultirte, in die Kirche eindrang und einen Geist lichen während seiner Amtshandlung schwer miß handelte. Noch schlimmere Nachrichten kommen aus Armenien. Die dortige Zeitung „Nartor" berichtet, daß in Wan 500 Magazine auSgeraubt und in Brand gesteckt wurden. Der Verlust an Maaren soll ein ungeheuerer sein. Die Schulen sind ge schlossen und die christliche Gemeinde aller Mittel beraubt. "Constantinopel, b.Febr. (Telegr.) Officiellen Nachrichten zufolge wurde Midhat Pascha abgesetzt und Edhem Pascha zum Großvezier ernannt. Eine vollständige Neubildung des CabinetS wird erfolgen. Sachsen. Bischofswerda, 5. Februar. Der hiesige Gewerbeverein beging am 2. d. M. seine 17jährige Stiftungsfeier im Saale des Schützenhauses. Zu derselben war ein Concert veranstaltet worden, welch-« der hiesige Musikdirektor Herr Gröschel mit seinem Corps gab. Allgemein sprach dasselbe an und die Leistungen desselben waren vorzüglich. Herr Gröschel hat sich dabei als ein sehr tüchtiger Dirigent gezeigt und mit vieler Mühe und Aufopferung ein Programm ausgestellt, welches die zahlreiche Versammlung sehr befriedigte. Wünschen wir daher dem Herrn Diri gent fernerhin bei seinem Streben allseitige Unter stützung, damit derselbe bald wieder un« mit einem ähnlichen Genuß erfreuen kann. — Aus dem Jahres berichte des Vereins bemerken wir nur, daß die Zahl der Mitglieder 211 beträgt, im letzten Jahre 8 Versammlungen, 4 Leseabende, 2 Exkursionen und 1 Familienabend abgehalten wurden. Die BereinS- casse hatte 445 Mark 28 Pf. Einahme und 280 Mark 83 Pf. Ausgabe, mithin 164 Mark 45 Pf. Ueberschuß. Die für 1877 projectirte Gewerbeaus stellung wird wegen der drückenden Zeitverhältnisse auf das nächste Jahr verschoben. Die Friedrich Wagnerstiftung besitzt einen Capitalbestand von 534 Mark 69 Pf. und die während der Stiftungsfeier erfolgte Einsammlung einer freiwilligen Gabe zur Erhöhung des Stiflungssonds betrug 26 Mk. 20 Pf. Die Zwcithaler- und Eindrittelthaler-Stücke ver lieren am 15. Februar d. I. ihre Eigenschaft als gesetzliches Zahlmittel und werden von da ab weder in Zahlung genommen, noch an den öffentlichen Caffen umgewechselt Zur Verhütung von Nach theilen wollen wir nicht unterlassen, Inhaber von solchen Geldstücken auf diesen Umstand wiederholt aufmerksam zu machen. (Zeitiger Urlaub.) Den 1875 zum Militärdienst Einberufenen wird bei guter Aufführung und fort gesetzter Pünktlichkeit im Dienst zum Herbst eine frühere Beurlaubung (zur Disposition oder Königs urlaub) zu Statten kommen, da für diesen Herbst bei allen deutschen Armeecorps von großeu Manövern abgesehen wird und nur kleine, sogenannte Brigade manöver stattfinden sollen. sz Umschau in der Lausitz, 5. Februar. Der Realoberlehrer Mauersberger zu Bautzen, 35 Jahre alt, hat sich in einem Anfalle von Geistes störung erhängt. — Dasselbe Schicksal bereitete sich der Besitzer des Feldschlößchens, O. Christoph, zu Zittau. — Zu Olbersdorf soll beim Dreschen eine Magd den jüngsten Dienstboten so an den Kopf ge troffen haben, daß sie ihn erschlagen. — Bor Kur zem brannte zu Spittel die Scheune des Schmied Böhmer ab. — Den 31. Jan. wurde zu Dresden Carl Aug. Michel aus SpitzcunnerSdorf zu 2j ^Jahr Zuchtbaus, 300 Mark Geldstrafe und 4 Jahr ^Ehrenverlust verurtheilt, weil er, trotzdem er ver- heirather, einem Mädchen die Ehe versprochen und ihr 270 Mark abgeschwindelt. Er ist bereits wegen Diebstahl und Betrug 10 Mal bestraft worden und erst vorigen Sommer aus der Strafanstalt entlassen worden. — Dem Landtagsabgeordneten Riedel in Kleinschönau ist das Ritterkreuz I. Cl, vom Albrecht«-