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auf Prlvatrechntmg Vorbehalten. Zar Ausprägung und z« beschützen, M al« nicht geultzeud tänj in ""b ^Fünf-Markstücken sollen vorläufig erwiesen haben. Dagegen wird die Anlegung, erbaute» und projectirten festen Brücken find oM werden in dieser Weise befestigt, am OkerrW sowohl, als am Unterrhein. Auch Colmar, die Bczirkshauptstadt de« O tzer- clsaß, hat uun einen RegierungScommiffär zum - Bürgermeisterciverwalter erhalten. Es befinden fich nnn die Hauptstädte sämmtlicher drei Bezirke de« Reichslandes in gleicher Lage. Mit dem bisherigen " Bürgermeister von Colmar war nicht mehr auSju- /Z kommen, und nachdem die Regierung das Bürger» meisteramt vergeben- den anderen ihr genehmen Gemeinderäthen angeboten hatte, blieb ihr nicht- - anderes übrig, als einen Commissar zu bestellen. i Von befreundeter Hand erhielten wir folgenden interessanten Bericht: I H Smyrna, 20. Januar 1877. In Bezug auf die hier stattgehabte Schlägerei zwischen franzö sischen und deutschen Matrosen kann ich Ihnen zur Verhinderung der etwaigen Aufnahme falscher Mit theilungen Folgendes berichten: Wie weit die Franzosen mit ihren Revanche-Gedanken gehen, ist ja allgemein bekannt, als daß dieser Umstand einer Erwähnung bedürfte, und daß das Schiff »Meteor', welche- jetzt hier weilt, den französischen Seeleuten keine angenehinen Erinnerungen erwecken kann, ist allbekannt. In den hiesigen Caffcehäusern, in denen böhmische Concert- gescllschaften singen und spielen, haben die Mann schaften des französischen Schiffes „Chateau Renaud" schon mehrmals Reibereien verursachen wollen, indem sie die Marseillaise verlangten und dieselbe mitsangen, in Zehn- und Fünf-Markstücken sollen vorläufig erwiesen haben. Dagegen ... 40,000 Pfund Gold angewiesen werden , und die Brückenköpfen um so eifriger betrieben. All« Prägung beider Münzsorten in gleichem Verhält. ----- -- nisse erfolgen, vorbehaltlich späterer anderweitiger Bestimmung. Bon der einem Beschlüsse des BundeS- rathe» vorbehaltenen Degradirung der Silberthaler zu Reichssilbermünzen ist zur Zeit noch keine Rede, da nach der Ansicht der Reichsregierung der noch in Circulation befindliche Betrag ein so hoher ist, daß durch Degradirung der Silberthaler zu Reichrsilber- münzen der Vorrath an letzteren über den Bedarf hinaus gesteigert werden würde. Dagegen soll die Einziehung, beziehungsweise Einschmelzung dcrSilber- thalcr möglichst beschleunigt werden; eine Maßregel, deren Durchführung um so leichter zu bewerkstelligen ist, da die Ansammlung der Silberthaler in den öffentlichen Cassen, namentlich in der Bank, unver mindert fortdauert. Wie die Socialdrmokratcn im Reichstage auf getreten sein würden, wenn sie die nöthige Zahl er reicht hätten, um selbstständig Anträge zu stellen, kann man schon aus ihrem jetzigen Verhalten schließen. Nicht weniger al« einundzwanzig Sitze haben sie beim Bureaudirector des Reichstage», Geh. Rath Happel, reclamirt und gleichzeitig die Ueberweisung einer eigenen Commissionszimmers beansprucht. Die Herren sind nämlich in ihrer Naivetät so weit ge gangen, so ganz ohne Weiteres die sechs elsässischen «utonomisten »nd die drei süddeutschen Demokraten als zu den sorialistischcn Oppositionellen zu rechnen. Die Socialdemokratcn dürften sich aber stark ver rechnet haben, denn der Führer der elsässischen Autonomisten hat bereit« ungefähr zehn Plätze beim RcichStagSbureau belegen lassen, und zwar unmittel bar hinter den Sitzen der Fortschritt-Partei. Das Obertribunal hat nunmehr in dem Arnim'schen LandeSverrathSproceß die Beschwerde des Rechtsanwalts Munckel gegen die Zurückweisung de« Rechtsmittels gegen die Nichtigkeitsbeschwerde als unbegründet verworfen und dabei den Rechtsgrundsatz ausgestellt, daß 'gegen ein Contumazial-Urtheil, gleich gültig ob dasselbe von einem Schwurgerichte oder von dem StaatsgerichlShofe gefällt ist, dem An geklagten kein Rechtsmittel zustehk. Die Verurthei- lung des Grafen Arnim ist soweit rechtskräftig ge worden und wird erst bei dessen eventueller Gestel lung wieder aufgehoben. Die bedeutenden Mittel, welche aus der französi schen KriegskostenentschKigung dem Festungsbausond zugewiescn wurden , gestatten Deutschland sein süd westliches Gebiet in einen vorzüglichen VertheidigungS- zustand zu setzen, Ueber die großartigen Befestigungen von Straßburg und Metz wurde schon wiederholt berichtet, kürzlich wurden auch die starken Werke, welche Köln schützen sollen, vollendet und neuerdings wird an der Befestigung der beiden Rheinufer ge arbeitet. Von der Bildung eines RhcingeschwaderSo- hat man Abstand genommen, und die beiden fertig gestellten Panzer-Kanonenboote sind in Coblenz viel leicht für immer außer Dienst gestellt, da sie wegen der Dämme und Höhenzüge zu beiden Seiten de« Strome« für ihren ursprünglichen Zweck, die Ufer, fall- sie vom Feind« besetzt würden, zu bestreichen hierbei sollen sie sich aber immer blamirt haben, denn bei der kurz darauf folgenden Wacht am Rhein oder dem Radetzky-Marsch haben immer jo viel Anwesend« deutscher Zunge mit eingestimmt, daß e« die Fran zosen für gut finden mochten, andere Nationen nicht weiter zu belästigen. Am Sonntag, den 14. Jan-, waren die österreichischen Schiffe aber au« dem Hafen gegangen und von den deutschen Mannschaften waren nur ca. 25 beurlaubt, von denen nicht einmal alle in dem betreffenden Locale, .Caffee Capitain Panolo", anwesend waren, während die Franzosen sich schon den ganzen Tag über zusammengerottet und in stärkerer Anzahl eingefunden hatten. Nach Abspielung der oben erwähnten Lieder, erst »Mar seillaise", dann „Wacht am Rhein", sind diesmal jedoch die französischen Matrosen sofort mit Stuhl beinen auf die Deutschen eingestürzt und haben den Oberfeuerwerksmaat Roseustein vom »Meteor', der während der sich entwickelnden Schlägerei vermittelnd einschreiten wollte, mit einem Tischbein erschlagen. Ein hinzukommender Deckoffizier entging mit Müh« dem gleichen Schicksal. Durch die vom deutschen Geschwader-Commando und Consulat eiugeleitete Untersuchung ist der Mörder ermsttett worhe« und ist constatirt, daß nur die Franzosen dieAogreifrr gewesen sind; trotzdem kommen immer noch mchr für Letztere belastende Momente namentlich durch hiesige Einwohner, die sich freiwillig al« Zeugen gemeldet haben, zum Vorschein. Nachdem sich die deutscheu Mannschaften mit der Leiche ihre« erschla- ytnen Kameraden an Bord zurückgezogen spbeu, ist