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Vermischtes. Wien, 16. Januar. Jauner wurde durch kaiserliche Entschließung definitiv zum Director de» Hofoperntheater« ernannt mit 6000 fl. Gehalt, 6000 fl.Functionszulage, zwanzigprocentiger Tantieme, freier Wohnung und Equipage und Anrechnung einer zehnjährigen Dienstzeit. Aus Graz geht die Meldung ein, daß in der Nacht zum 15. d. M. das eine Viertelstunde von Steinbrück aufwärts »n der Sann gelegene Oertchen Wricsche durch einen Bergrutsch großentheilS ver schüttet worden ist ; 8 Gebäulichkeiten, und in diesen leider auch 12 Menschen und einiges Vieh, wurden unter Trümmerschutt begraben Obgleich die Häuser - größtcntheilS nicht sehr mit Schutt bedeckt find, da sie -nahe den Rändern der Schuttwälle lagen, hat man doch bis jetzt (15. d. Nachm 2 Uhr) noch keinen der Verunglückten aufgefunden; nur ein kleine» Kind ist Vormittags gegen 9 Uhr als zerschmetterte Leiche hervorgezogen worden. Dasselbe gehört zu einer verschütteten Familie von 6 Personen. Trotz der mit großem Eifer betriebenen WegdäumungS« und Ausgrabungsarbeiten ist kaum zu hoffen, daß auch nur Einer der Verschütteten noch lebend hervor gezogen werde. . - Nach Mittheilung der «New-Jork World* sind zur Zeit in New-Jork 50,000 Arbeiter — also nebst ihren Familien etwa 200,000 Einwohner — brotlos, abgesehen von Denen, die sonst schon von den Armenanstalten versorgt werden. — Am 15. Januar ist das große Theater in Christiania vom Feuer zum größten Theil zerstört worden. Da der Brand Nachmittags ausbrach, kamen Menschenleben nicht in Gefahr. — (Merksprüche für Brustkranke und Solche di« es nicht werden wollen, von vr. Paul Niemeyer.) Was Speise und Trank für den Magen, da» ist reine Luft für die Lunge ; was Gift für jenen, da ist unreine Luft für diese. — Wie map den Magen nicht von der Lunge au- curirt, so Hilst e» auch der Lunge nicht», wenn man für sie mit dem Wagen rinnimmt. — Frische Luft, ordentlich eingeathmet, ist da« Lungen-Universalmittel. — Der Lunge zu Liebe müssen wir unsere Haut zu Markte tragen, un« abhärten. — Bon der Lunge her kann man 145 Schiffen waren 122A Personen an Bord , denen 691 bei den Unfällen außer Gefahr bü« 59 um« Leben gekommen sind und 479 au« Lebensgefahr gerettet worden find. Gänzlich vM loren gingen von den Schiffen 79, teilweise Be schädigungen erlitten 54 Schiffe, 24 blieben unh-> schädigt und von 13 ist über den AnSgang de» Nit- Z falls für das Schiff nicht« bekannt geworden. Unter den verunglückten Schiffen waren 137 Segelschiffe und 33 Dampfschiffe. Deusche Schiff« verunglückt«« überhaupt zusammen 110. Unter den Schiffen fremder Flagge, welche Unfälle erlitten, waren 7 russische, 2 schwedische, 5 norwegische, 6 dänische, 4 niederländische, 29 englische und 3 französische. Z In Altona ist hi« Rinderpest, wie bestimmt con« statirt ist, ausgebrochen. Die Krankheit soll^ durch kranke- Vieh eingeschleppt worden sein. den von einem Pferdebahnwagen überfahren wurde, und welchem dieser Tage auch da« zweite Bein am- putirt werden mußte, ist am 16. d. im Stadtkrankrn- hause daselbst gestorben. Am 14. Jan. früh Wurde in Bautzen im Eanale, welcher durch die Bereinigten Papierfabriken führt, der Maschinenführer Carl Gottlieb Oestreich, wohn- haft in Seidau, todt aufgefunden. Oestreich, welcher bereits seit 20 Jahren in genannter Fabrik thätig ist, hatte Nachtschicht gehabt und sich nach Hause be geben wollen, dabei ist er, wie die „B. N" an nehmen , wahrscheinlich in der Finstcruiß zu nahe an den Canal gekommen, hineingefallen und ertrun ken. Derselbe war 47 Jahre alt, verheirathet und Vater dreier Kinder. Ja Zittau stürzte am 13. Jan. ein 10 jähriges Mädchen au« dem Fenster zwei Stock hoch auf die Straße herab. Da« Mädchen wurde für schwer verletzt aufgehoben, es soll jedoch da« Befinden des selben ein verhältnißmäßig erfreuliche« sein und der Arzt einen Bruch oder eine sonstige schwere Ver letzung nicht gefunden haben. Ihre königl. Hoheit die Frau Prinzessin Carl von Preußen ist, wie ein Telegramm des „Dr. I." meldet, am 18. d. früh gestorben. (Ihre königl. Hoheit die Prinzessin Maria war geboren am 3. Februar 1808 und, als die ältere Tochter des -f Großherzogs Carl Friedrich von Sachsen-Weimar, eine Schwester Ihrer Majestät der Kaiserin Augusta, sowie de« regierenden Großherzog» Carl Alexander von Sachsen-Weimar. Die hohe Verewigte war vermählt seit dem 26. Mai 1827 mit dem Prinzen Carl, dem jüngeren und noch einzig lebenden Bruder Sr. Majestät des Kaisers.) Prinz Wilhelm, der im Jahre 1859 gebo rene älteste Sohn des kronprinzlichen Paare« wird an seinem demnächstigen Geburtstage, am 27. d. M., als großjährig erklärt werden. Gleichzeitig wird ihm die Kette zum Schwarzen Adlerorden ver liehen, wodurch der Prinz capitelsähig, d. h. stimm berechtigtes Mitglied im Capitel wird. In diesem Jahre steht eine raschere Förderung der Festungserweiterungsbauten in Deutschland zu erwarten. Der Termin für den Endabschluß der selben ist auf 1884 festgesetzt, doch wird versichert, daß es wahrscheinlich gelingen werde, den Um- und Erweiterungsbau der Hauptwaffenplätze der deutschen Ost- und Westgrcnze, wie den vollständigen Abschluß der deutschen Küstenbefestigungen und der Landbe festigung von Wilhelmshaven schon bis 1880 zu bewirken. Für da« laufende Jahr steht vorzugsweise die Beförderung de« Erweiterungsbaues -von Köln, Königsberg Thorn und Posen, sowie in den neuen Reichrlanden die der neuen Werke von Diedenhofen und Neubreisach zu gewärtigen. Nach der deutschen ReichSstatistik haben im Jahre 1875 leider 170 Schiffe an deutschen Küsten Unfälle erlitten und zwar 70 an der Ostsee- und 100 an der Rordseeküste. Bon den 152 zur specielleren Aenntniß gelangten Unfällen kommen auf Stranden 108, Kentern 3, Sinken 13, Collisionen 18, andere Unfälle 10. Bon 25 Schiffen ist die Zahl der Be- satzungSmannschaften nicht bekannt, auf den übrigen