„tuurftu aber nttljcr adjten Öen gräm ban bte lumft fo nrnftn ber lumft mit bem grämn entberen“! Daniel der Bergverständige im Bergbüchlein S. 4, 13—15 1. Rüleins Leben und Wirken Die Stadt Freiberg rechnet zu ihren hervorragendsten Bürgern den Doctor artium und Doctor medicinae Ulrich Rülein von Calw, meist genannt Kalbe, der von 1497 bis 1523 ihr Stadtarzt und mehrmals Bürgermeister war. Man rühmt ihn als eine in vieler Hinsicht für Frei berg und das Freiberger Land bedeutende Persönlichkeit. Außerdem ist er der Verfasser der ersten deutschsprachigen bergbaulichen Druck schrift, die lange Zeit ein wahres Volksbuch war und eine der ältesten Quellen unserer deutschen Bergmannssprache ist. Die erste Erwähnung Rüleins verdanken wir Georg AGRICOLA. Die älteste Würdigung seiner Bedeutung, aber sehr allgemein und ohne Zeitangaben, hat der Freiber ger Theolog Hieronymus WELLER (1499—1572) hinterlassen, der als gebürtiger Freiberger ihn noch persönlich gekannt haben muß. Erste nähere Daten über sein Leben und Wirken gab der Freiberger Chronist Andreas MÖLLER 1653, nachdem der sächsische Geschichts schreiber Petrus ALBINUS in seiner Meißnischen Land- und Berg- Chronica 1589/90 zwar mehrfach das Bergbüchlein genannt, aber gar nichts über ihn selbst erwähnt hatte. Gar oft wird die Schrift nach gedruckt — anonym wie sie in die Welt getreten war; auch über des Verfassers Person ruht Schweigen. Bis 1889 endlich der Agricola- Biograph Georg Heinrich JACOBI ihn wieder entdeckt, nachdem zwei der bedeutendsten Bergmänner und Geologen jener Zeit, der Bonner Berghauptmann Heinrich von DECHEN und der Pariser Bergwesen chef und Bergakademiedirektor Gabriel Auguste DäUBREE Rüleins Bergbüchlein der modernen Fachwelt wiedergeschenkt hatten. Zum erstenmal schrieb dann Constantin TÄSCHNER 1915 das damals Erfaßbare über Riileins Leben und Wirken nieder. Als weitere Bio graphen haben in den nächsten Jahrzehnten Otto C.LEMEN, Ernst DARMSTAEDTER, Otto Eduard SCHMIDT, Karl LüDEMANN das Lebens- und Schaffensbild Rüleins beträchtlich erweitert und für die ver-