statiert man, daß die hinteren fünf Zähne im Oberkiefer zusammen ebenso breit sind wie die hinteren fünf Zähne im Unterkiefer. Da dies bei Equus Andium nicht anders gewesen sein wird, so muß der vorliegende Unter kiefer einem gleich großen Individuum angehören wie der oben be schriebene Schädel; denn hier wie dort mißt die durch die fünf hinteren Zähne dargebotene Kaufläche 115 mm in der Länge. Um die Dimensionen des Unterkiefers von Equus Andium in Ver gleich zu denen von Equus caballus zu setzen, wurde der Unterkiefer des letzteren auf die ebene Tischplatte gestellt und auf letzterer eine Senk rechte errichtet, welche durch den vorderen Alveolarrand für den zweiten Prämolaren ging; dieselbe durchschnitt den Unterkiefer auf einer Länge von 55 mm. Eine andere Senkrechte traf den hinteren Alveolarrand für den letzten Zahn und hatte auf dem Unterkiefer eine Länge von 113 mm. Nun wurde die Alveolarleiste von Equus Andium so gehalten, daß sie in gleicher Höhe so verlief wie die von Equus caballus, dann wurden auf der Kiefer fläche von Equus Andium vorn und hinten die entsprechenden senkrechten Linien gezogen. Die vordere Linie ergab 70, die hintere 108 mm Unter kieferbreite. Rechnet man, wie oben beim Schädel geschehen, die für Equus caballus erhaltenen Zahlen um auf ein Individuum der Größe des vorliegenden Equus Andium, so erhält man aus 55 und 113 mm die Zahlen 47 und 97. Dabei haben die Schnittpunkte der Senkrechten und der Alveolarleiste bei Equus Andium eine Entfernung von 122 mm gegenüber 128 mm bei Equus caballus. Wenn auch die in der angegebenen Weise erhaltenen Vergleichszahlen nicht den Anspruch besonderer Genauigkeit machen können, so zeigen sie doch deutlich, daß der Unterkiefer von Equus Andium wesentlich höher und namentlich nach vorn zu kräftiger entwickelt war als der von Equus caballus, dabei aber nicht die Länge dos letzteren erreichte. Zu dem gleichen Resultate gelangte auch Branco an dem Reiß-Stübelschen Material. Im ganzen hat nach alledem der Kopf des Andenpferdes gegenüber dem von Equus caballus plump ausgesehen. Außer den eben beschriebenen Schädelresten gehören verschiedene Wirbel sowie Schulter-, Becken- und Extremitätenknochen der Meyerschen Ausbeute zu Equus Andium. Aus allen ergibt sich in Übereinstimmung mit Branco die geringere Größe und der plumpere Bau des alten süd amerikanischen Pferdes gegenüber unserem Equus caballus.