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III. Säugetierreste aus den pleistozänen Tuffen von Punin, Ecuador. Von Dr. Franz Etzold. Säugetierreste jüngeren geologischen Alters sind aus Ecuador bereits mehrfach beschrieben worden. Den ersten bekannt gewordenen Fund (einen Mastodonzahn) machte A. von Humboldt im Tuffe des Vulkans Imbabura. Weiter konnte in der Sitzung der math.-phys. Klasse der Königl. bayerischen Akademie der Wissenschaften zu München vom 21. Juli 1860 A. Wagner über Säugetierknochen berichten, welche M. Wagner auf der hohen, sich an den südöstlichen Fuß des Chimborazo anlehnenden Paramoterrasse von Sisgun gesammelt hatte. Wagner schrieb ein sehr großes Oberarmbein einem riesenhaften Edentaten aus der Familie der Megatheriden zu und nannte denselben Callistrophus priscus; er rechnete einen Atlas zu Mastodon Andium Cuv., mehrere Zähne und Knochenfragmente endlich wurden, obgleich sie keine Differenzen gegen über dem europäischen Equus fossilis erkennen ließen, als zu einer be sonderen Pferdeart, Equus fossilis Andium, gehörig bezeichnet. 1875 führte Th. Wolf (Neues Jahrbuch für Mineralogie etc. 1875, S. 155) aus den ecuatorianischen Tuffen Mastodon Andium Humb., Equus Qui- tensis n. sp., Cervus Chimborazi n. sp., Cervus Riobambensis n. sp. und Dasypus magnus n. sp. an und sagte, daß diese Tuffe quartären Alters seien, daß er aber trotz sorgfältigen Suchens noch nie einen Menschen knochen oder ein Artefakt in den quartären Bildungen des Hochlandes aufgefundenhabe; solche Dinge fänden sichnur in den modernsten Schichten.