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Neben ihnen fallen aber schon unterhalb der alpinen Region, die nach L. Sodiro als „andine Zone“ zwischen 3400 m und der Schneegrenze anzusetzen ist, Pflanzenformen auf, die für ein tropisches Land fremdartig sind und das eigentliche andine Element bilden. Diese endemischen Gattungen des Andenhochlandes reichen zum Teil bis in die Kordilleren Mexikos, es sind unter anderen die Gattungen Escallonia, Tropaeolum, Rhynchotheca, Retanilla, Llagunoa, Polylepis, Bowlesia, Lepidophyllum, Fabiana, Ovidia, Embothrium usw. 1 ). Aber noch auffallender ist eine dritte große Gruppe von Pflanzen formen, die neben vielen der vorgenannten in der alpinen Region erscheinen und entwedermit nordamerikanischen und europäischen Gattungen übereinstimmen oder ihnen doch sehr nahe stehen. Die Übereinstimmung betrifft jedoch auch bei ihnen nur die Gattungen, nicht die Arten, welche sich vielmehr vikarierend entwickelt haben. Dieses boreale Element nimmt zu, je höher man aufsteigt, und schließlich weist es etwa halb so viele Gattungen wie die übrigen Florenelemente auf. Das Verhältnis der endemischen zu den alpin-europäischen und alpin-nord amerikanischen Gattungen ist in den Hochanden von Ecuador nach L. Sodiro 9:4, nicht 5:4, wie M. Wagner angegeben hatte. 2 ) Unter den Gefäßpflanzen sind es in Hochecuador namentlich Arten der Gattungen Calamogrostis, Trisetum, Carex, Luzula, Urtica, Valeriana, Senecio, Alchemilla, Rubus, Hieracium, Pedicularis, Saxifraga, Draba, Ranunculus, Gentiana, Potentilla, Arabis, Veronica, Viola, Bartsia, Caltha, Cerastium, Aster, Lupinus, Crepis, Astragalus usw. Schon Weddells „Chloris andina 3 ) “ zählt von diesem borealen Florenelement in der alpinen Region der südamerikanischen Anden auf: Senecio 122 Arten, Gentiana 59, Bartsia 31, Valeriana 29, Erigeron 22, Ranunculus 18, Alchemilla 13, Plantago 12; und L. Sodiro gibt an, daß von 149 Gattungen, die in den Päramos Ecu adors gesammelt wurden, 67 auch in Europa vertreten sind, und daß von den 46 Familien dieser Gattungen nur 5 in Europa keine Vertreter haben. Verhältnismäßig noch zahlreicher sind die nordischen Formen unter den >) A. Engler, a. a. O., S. 234/235. ’) Louis Sodiro S. J., Apuntes sobre la Vegetation ecuatoriana; Programa de la eseuela politecnica, Quito 1874, S. 30—36. *) H.A. Weddell, Chloris andina, Essai d’une flore de la rdgion alpine des CordillÄres de l’Amerique du Sud. Tome I, Paris 1855, Tome II, Paris 1857. (Mit Tafelatlas.)