gürtelselbst in den kegel- oder pyramidenförmigen Aufbau dieser Berge. Im Profil gesehen, folgen von unten nach oben aufeinander: 1) die allmählich immer steiler ansteigenden unteren, von den Gewässern zerschnittnen Berg hänge bis an die ältere Moränenzone; 2) die flache Stufe des älteren glazialen Erosionsgürtels; eventuell 3) darüber die zweite flache, vom Eis noch großenteils bedeckte Stufe des jungen glazialen Erosionsgürtels; 4) die steilen, entweder noch mit Firn bedeckten oder wegen zu großer Steilheit schneefreien, felsigen Hänge der Gipfelregion. Wenn wir die (oder den) Gürtel dieser Hohlformen im Ganzen hin sichtlich ihrer Anordnungund ihres Zusammenhanges überblicken, und wenn wir die einzelnen Hohlformen hinsichtlich der von ihnen im Bergmassiv und seinem Schichtenbau geschaffnen Aufschlüsse prüfen, wie es in den vor stehenden Kapiteln vielfach geschehen ist, so wird es uns zur Gewißheit, daß diese Berge ihre charakteristische heutige Gestalt nicht sowohl durch die auf bauenden vulkanischen Kräfte erhalten haben als vielmehr durch die zerstörenden, abtragenden Kräfte der Verwitterung, Denu dation und Erosion, vor allem der Gletschererosion. Ich habe diesen allgemeinen Satz, dessen Geltung zuerst von Wilh. Reiß ausgesprochen worden ist 1 ), am Beispiel des Cerro Altar (s. S. 185/186), des Quilindana (s. S. 275/276) und des Chimborazo (s. S. 137/138 und 398/400) aus führlich begründet. Dieses Ergebnis muß sich gegen den morphologischen Teil der Stübel’schen Vulkantheorie wenden, wo Stübel im Sinne seiner Unter scheidung von monogener und polygener Entstehung der Vulkanberge eine ganze Formenreihe dieser Berge nach ihrer äußern Erscheinung aufstellt 2 ), welche folgende, dem Hochland von Ecuador entnommene Hauptgruppen enthält: A. Vulkanberge monogener Entstehung. 1) Gegliederte Kegelberge (Strebepfeilerberge), mit oder ohne Gipfel krater und mit oder ohne Gipfelpyramide; z. B. Quilindana. 2) Calderaberge, mit oder ohne Eruptivkegel in der Caldera; z. B. Altar. 3) Domberge, mit flacher oder steiler Wölbung; z. B. Chimborazo. 4) Berge von nicht typischer Gestalt, Nebenkegel, Lavaströme. ’) Das Hochgebirge der Republik Ecuador, Bd. II, S. 163 ff. ’) Die Vulkanberge von Ecuador, Berlin 1897, 8. 399 ff. (mit Abbildungen.)