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einen Komplex von glazialen Erosionsfonnen, wie Kahren, Zungenbecken, Trogtälern, Rundhöckern usw. bloß, die von dem ausgeräumten Gesteins schutt in Form von jungen, noch vegetationslosen Endmoränen, in ge ringerem Maß auch von fluvioglazialen Schottern, mehr oder minder breit umrandet sind. Die Berge zeigen sich von allen Seiten, welche Schnee tragen, durch diese Glazialerosionjüngsten Alters in der genannten Höhen zone angeschnitten, untergraben, ausgehöhlt, und sie werden sich in noch größerem Maße so zeigen, wenn die Abschmelzung der Firn- und Eis bedeckung in der bisherigen Weise fortschreitet. Noch viel reicher und stärker entwickelt ist aber an vielen Bergen unterhalb der jungen Moränenzone ein zweiter Gürtel von ganz den selben typischen Hohlformen, vermehrt durch kleine Seenwannen, Talriegel, Talleisten, seitliche Hängetäler, übertiefte und überstellte Haupt täler, Felsstufen etc., der seinerseits ebenfalls von Schutt- und Schotteran häufungen mannigfaltiger, aber immer für Gletscheraktion charakteristischer Gestaltbergabwärts umrandet ist, die von der Vegetation größtenteils wieder in Besitz genommen sind. Sein Bereich liegt zwischen 3900 und 4200 m Höhe. Dieses ältere, viel kräftiger ausgebildete Relief erweist eine wesentlich intensivere Gletschererosion in jener Zeit, als die Eis- und Firngrenze so viel tiefer lag. Deutliche Anzeichen sind vorhanden, daß sich diese ältere Gletschertätigkeit in zwei, durch eine längere Unterbrechung getrennten Phasen abgespielt hat, deren doppelte Wirkung natürlich auch die Skulptur der Bergformen in dieser Höhenzone doppelt stark ausarbeiten mußte. Am klarsten sind die beiden, durchschnittlich 600 m übereinander liegenden glazialen Erosionsgürtel an den offenbar ältesten der ecuatoria- nischen Schneeberge, wie z. B. am Altar, Carihuairazo, Quilindana, Iliniza, zu erkennen, wogegen sie an den jüngeren, besser erhaltnen, wie z. B. am Chimborazo, Antisana, Pichincha, weniger deutlich sind, und gar nicht be merkbar an den jüngsten, wie z. B. am Cotopaxi und Tunguragua. Die jüngeren, wie der Chimborazo, und die jüngsten, wie der Cotopaxi, können z. B. schon deswegen keine Firnkahre haben, weil ihr großer geschloßner Firnmantel es nicht zur Ausbildung vereinzelter Firnbecken kommen läßt. Aufden meisten Bergen führen von der älteren, tieferenZone derHohlformen stufenförmige Übergänge zu der jungen, höheren hinauf, oft freilich ver wischt durch den jungen Moränengürtel. Eine Stufengliederung viel größeren Maßstabes kommt aber durch die beiden resp. den einen Erosions-