Berg eine andere Gestalt hat, aber in Entstehung, Bewegung und Ver lauf ihr sehr ähnlich ist, wie oben (S. 128) bemerkt, auch das „Tafel tuch“ auf dem Tafelberg der Kapstadt. Diese tischtuchförmige Wolken decke auf dem oben horizontal abgeschnittnen Berg bildet sich bei heftigen, vom Meere kommenden Südost- oder Nordwestwinden, die beim Anprall auf den Berg ihren Wasserdampf in Taupunkthöhe verdichten. Vom Wind gejagt, strömen die Wolken in geschloßner Masse wasserfallartig auf die Leeseite herab, wo sie sich in wärmeren Luftschichten auflösen. Also ganz wie die Helmwolken auf den kegelförmigen Andenvulkanen, nur daß bei diesen die Bewegungsrichtung, dem Wehen des Passates gemäß, allgemein ost-westlich ist. Die Alleinherrschaft des Passates in den obersten Gebirgshöhen Ecuadors wird, wie erwähnt, nur lokal und nur vorübergehend durch eine andre Luftströmung durchbrochen. In den dem Menschen unzu gänglichen Regionen hoch über den Berggipfeln weht der Passat ohne Unterlaß, wie der konstante Zug der höchsten Cirruswolken aus Osten (N.O. oder S.O.) beweist. Whympers Beobachtungen von nördlichen, südlichen und südwestlichen Winden am obern Chimborazo haben lokale, vorübergehende Ursachen, wie auch meine Beobachtungen von west lichen Steigungswinden in großen Höhen des Chimborazo und Cotopaxi (s. S. 125,222,383). Bei Ausbrüchen des Cotopaxi hat man die bis 10000 m aufsteigenden Aschenwolken nur in ganz seltnen Fällen anders als nach Süd west- oder Nordwest ziehen sehen, und ebenso wandern die Eruptionswolken des Sangay, der seit 180 Jahren unaufhörlich zum Himmel qualmt, stetig nach Südwesten. Ich habe sie, wie S. 237 berichtet, öfters in Höhen von 10—14000 m aufsteigen und oben in schnellem Zug stets nach Südwesten sieh ausbreiten sehen. Das stimmt gut zu der 1883 beim großen Ausbruch des Krakatau gemachten Beobachtung, daß die bis über 30000 m Höhe auf- gestiegne Aschenwolke die Erde mit der enormen Geschwindigkeit von 34 ’/ 2 m p. Sekunde in ost-westlicher Richtung umkreist hat. Im ganzen Äquatorgürtel weht in den Höhen, zu denen die Gipfel der Andenvulkane gehören, der Passatwind stürmisch aus Osten (Nordosten bis Südosten), wo er nicht lokal gestört ist.