Staub von den aktiven Feuerbergen, in der Latacunga-Ambato-Mulde vom Cotopaxi und Tunguragua, im Riobambabecken und in südlicheren Landstrichen vom Sangay. Der letztere gibt mit seiner unablässigen Eruptionstätigkeit einen Begriff, wie im Diluvium und später, als so viele Vulkane des Hochlandes tätig waren, die kolossalen Ablagerungen von Cangaguatuff gebildet wurden, die wir in vielen vor Abschwemmung ge sicherten Gegenden des Hochlandes anstaunen. An und für sich sind frei lich die neuzeitlichen Eruptionen des Cotopaxi, des Tunguragua und namentlich des Sangay Vorgänge von eminenter Gewalt und Wirkung, aber dennoch sind sie nur schwache Nachklänge einer großen Zeit der „Katastrophen“, die hier im späten Diluvium und noch darüber hinaus geherrscht hat, trotz aller modernen Mißachtung der „Katastrophentheorie“. Die lokale Geltung der letztem wird man anerkennen müssen, wenn man die universale mit Recht verneint. Jetzt, zu Anfang August, gab es in Riobamba und im Riobamba becken tagsüber sehr viel Staub und Wind. Mehrmals sahen wir um die untere Hälfte des Chimborazo sich eine riesengroße ringförmige Staub wolke legen wie eine graubraune Stratuswolke. Auch eines der von Herrn Troya gemalten Bilder der Stübelsammlung zeigt den Chimborazo mit diesem sonderbaren, oben scharf begrenzten Staubgürtel. Höchst selt sam sieht der Berg aus, wenn er, wie in dieser Jahreszeit öfters, außer dem großen Staubgürtel noch die schon mehrmals erwähnte runde weiße Wolkenhaube angetan hat. Und einmal, im August, sah ich gleichzeitig auch den Carihuairazo und den Tunguragua mit solchen hohen Helmwolkon bedeckt, ohne daß danach die Berge Neuschnee gezeigt hätten. Dies soll am häufigsten in der meteorologischen Übergangsperiode des August vor kommen, die allmählich zu Gewitterstürmen mit starken Schneefällen führt. Nachdem wir auf unsren Touren das Wetter in verschiedenster Art kennen gelernt haben, dürfte hier gegen das Ende unsrer Hochlandsreise eine kurze Übersicht über die charakteristischen Züge der meteorologi schen Verhältnisse Hochecuadors am Platze sein. Im allgemeinen läßt sich sagen, daß die Meteorologie und das Klima des Andenhoch landes unter der Herrschaft des Passates, also östlicher Winde stehen 1 ). Andere Windrichtungen haben lokale Ursachen und lokale Grenzen, nur ’) Vergl. W. Reiß, Ecuador, Heft H, S. 118. Meyer, Ecuador. 24