Jahrtausende lange Aufschichtung und nachfolgende ebensolange Erosion entstandenen durch ihre geringe Verbreitung, ihre unregelmäßige Form und Zahl, ihre sehr viel kleineren Maße und Massen und durch ihren Mangel an Schichtung, die den großen diluvialen Flußterrassen gemäß ihrer Entstehung eigen ist. Erst wenn die Schuttmassen der Avenidas auf der Sohle der Täler zur Ablagerung kommen, werden sie mit nachfolgenden Ablagerungen zu Schichten. Allmählich werden nun in der Latacunga-Ambato-Mulde mit dem abnehmenden Vulkanismus des Cotopaxi und Tunguragua die Über flutungen der Talsohle sich immer mehr vermindern, die Ablagerungen von den Bächen und Flüssen immer mehr zerschnitten und fortgetragen werden, wie es auch in der Quitomulde schon geschieht. Dann wird sich auch hier eine reich gegliederte „Mesalandschaft“ ausbilden, zu der an vielen Stellen schon die Anfänge gemacht sind. Jetzt suchen in diesem trocknen Landesteil die windbewegten Sand- und Staubmassen die erosiven Substanzverluste oberflächlich wieder auszugleichen und neue Formationen aufzubauen, aber da der festhaltende Pflanzenwuchs nur schwach ist, werden die Wasserabspülungen in den Regenmonaten und die andauernde Bacherosion immer wieder die Oberhand gewinnen. In ihrem jetzigen Zustand stellt die Latacungamulde ein reiferes Entwicklungsstadium dar als das Riobambabecken, das durch die Erosion viel weniger angegriffen ist als jene. Das Riobambabecken ist mit 22 km ostwestlicher Breite (vom Rio Chambo zu den Cuicuihügeln) und 15 km Länge (vom Igualatafuß zum Rio Chibunga) viel kleiner als die Mulden von Ambato-Latacunga und Quito. Ich habe es in mehr facher Hinsicht schon oben geschildert (s.S.153,159) und es später(S.352) orographisch als ein kleines Spiegelbild der Quitomulde gekennzeichnet. Die Ausfüllung der interandinen Senke ist hier hauptsächlich von Westen her erfolgt, vom Chimborazo, der mit seinen Eruptionsprodukten diesen Teil der Westkordillere unter sich begraben hat. Im Westen hat daher die dorthin zum Chimborazo ansteigende Mulde keine deutliche Begren zung, während auf der Ostseite die alte nichtvulkanische Ostkordillere, an deren Fuß der Rio Chambo entlang fließt, einen scharfen Muldenrand bildet. Vom Chimborazo her ist die Mulde großenteils durch Lavaströme, in Form von älteren Decken und jüngeren Wülsten, aufgefüllt worden, die in den beiden nördlicheren Becken, von Latacunga und Quito, viel weniger