2. Die Ausreise. Der große Westindiendampfer Tagus der Royal Mail Steam Packet Co., der uns und unser Glück trug, hatte am 29. April Southampton ver lassen. Ich hatte diese Linie und diesen Dampfer für die Reise nach dem Panama-Isthmus gewählt, weil sie am besten in meine Zeitdisposition paßten; sonst wäre die Reise mit einem deutschen Schnelldampfer nach New York und von dort mit einem der regelmäßig alle 8 Tage nach Colon laufenden Steamer der Panama Rail Road Co. am bequemsten und schnellsten gewesen. Garnicht kommt leider für eine Ecuadorreise die deut sche Kosmoslinie in Betracht, da sie, um das Kap Horn herum fahrend, zu viel Zeit kostet; aber für die Beförderung des großen Gepäckes ist sie gut benutzbar. Unsre ersten Reisetage bis in die Höhe der Azoren waren stürmisch und kalt gewesen; aber die geistige Atmosphäre an Bord war von Anfang an westindisch und zwar britisch-westindisch. Die Mitreisenden waren zumeist Beamte und Offiziere der englischen westindischen Kolonieen, Inhaber und Angestellte von Handelshäusern — auch deutschen — in Barbados, Trinidad, dem nördlichen Südamerika, Jamaica usw., deren ganzes Sinnen und Trachten sich um die politische und wirtschaftliche Lage ihres überseeischen Arbeitsgebietes drehte. Daher wurde fast nur von westindischen und südamerikanischen Angelegenheiten gesprochen, und zwar aus den Erfahrungen des praktischen Lebens, was unsrer Wissens bereicherung und unsren Reisezwecken mehr zu Statten kam als das Bücherstudium. Leider war der „Tagus“ selbst in seinen Einrichtungen