gewiesen, in der spätem Diluvialzeit auf den Kordilleren und teilweise auch quer dazwischen vulkanische Ausbrüche statt, die das Land mit ihren Auswürflingen überschütteten. Je höher die Vulkanberge emporwuchsen, desto mehr wirkten sie als Kondensatoren der Luftfeuchtigkeit, und da gleichzeitig die ganze Erde von einer großen Klimaschwankung mit Tem peraturerniedrigung und Regenvermehrung betroffen wurde, so zeigte sich ihr durch jene lokalen Vorgänge vermehrter Einfluß auch in verstärkter Wirkung. Mit dem Sinken der Schneegrenze vergletscherten die hohen Berge in großem Maß. Wie auch heute die aktiven Vulkane Ecuadors, der Sangay, Tunguragua und Cotopaxi, einen Gletschermantel tragen und bei neuen Lavaergüssen große Schmelzwasser- und Schlammfluten herniedersenden (s. S. 201, 220), so geschah es damals, als der Vulkanis mus auf der Höhe seiner Entwicklung war, in noch höherem Grad auf allen aktiven großen Vulkanbergen. Nicht, daß damals „die ganzen Kor dilleren in Feuer und Flammen gestanden hätten“ und „Schlammströme, Aschen- und Tuffregen die interandinen Räume überflutet und bedeckt hätten“, sondern in dem Sinne, daß damals eine viel stärkere und ausge dehntere Eruptionstätigkeit auch viel intensivere Folgen gehabt hat als heutzutage. Da große Gruppen der ecuatorianischen Vulkanberge ein ziemlich gleiches Maß von Zerstörung durch Verwitterung, Erosion und Denudation zeigen, so müssen sie auch als ziemlich gleichalterig angesehen werden; sie müssen, geologisch gesprochen, ziemlich gleichzeitig, wenn auch in großen zeitlichen und räumlichen Intervallen, tätig gewesen sein, und demzufolge muß auch die Summe ihrer Wirkung in einem verhältnis mäßig kurzen Zeitabschnitt sehr groß gewesen sein. Die diluvialen Regen- und Schneegewässer aber trugen das den Hängen aufliegende, meist lockere Eruptionsmaterial in starken Bächen und Flüssen zu Tal und breiteten es auf dem geringen Gefälle in den interandinen Becken aus. Und als im Lauf der Diluvialzeit Perioden eines trockneren und wärmeren Klimas eintraten und endlich eine solche Klimaschwankung höherer Ordnung das Diluvium abschloß, hob sich die Firnlinie wieder, die Schnee- und Eisdecken gingen zurück, und die stark vermehrten Schmelzwasser der Gletscher führten den Moränenschutt und andres Gestein von den Bergen in großen Massen mit fort und häuften sie in den interandinen Mulden wieder an. In dem Maß aber, als die Gletscher abschmolzen und zurückgingen, wurden die von ihnen zurückgelaßnen