wellige Oberseite abseits der Spalten gut begehen. Die Eisoberfläcbe ist krustig zerschmolzen wie bei einem stark ausgeaperten alpinen Gletscher, und sehr in die Augen fallend ist die in der Längsrichtung des Gletschers verlaufende Bandstruktur. Zahlreiche Kämme undRinnen verschieden farbigen Eises von verschiedner Dicke, Dichte und Schmutzgehalt ziehen einander parallel auf der Oberfläche entlang. Wo sie von einer Spalte durchschnitten werden, erkennt man, daß sie das Ausgehende der Eis lagen sind, die von den Gletscherflanken nach der Gletschermitte schräg einfallen. Sie sind also nicht eine von der im allgemeinen horizontalen Lagen- oder Schichtenstruktur des Gletschers verschiedne Vertikalstruktur, wie sie in unsern alpinen Gletschern oft als „Blaubänder“, die die horizontalen oder löffelförmig eingebognen Schichten schneiden, bezeichnet werden, sondern sie lassen sich in den Querspalten bis an die äußeren Seitenwände des Gletschers verfolgen, wo sie als horizontale, dem Unter grund meist parallel laufende Leisten und Furchen verschiedner Dicke und Beschaffenheit in der ganzen Gletscherlänge verfolgt werden können; doch nicht so, daß ein und dasselbe Band sich ohne Unterbrechung durch den ganzen Gletscher hinzieht, sondern so, daß es nach einiger Entfernung auskeilt und in demselben Horizont von einem andern aus keilenden Band fortgesetzt wird. Der Gletscher hat gar keine Obermoränen; ja wir sehen sogar auf dem ganzen westlichen Antisana nirgends eine Obermoräne, denn nirgends ragt eine Schutt liefernde Felspartie aus dem großen Firnmantel heraus. Nur von den Felswänden des Südgipfels gehen Obermoränen aus. Im übrigen stammt also aller am Eisrand abgelagerter Moränenschutt von Innen- und Grundmoränen. Wir wanderten an den Seitenwänden des ganzen Gletschers auf dem Moränenrand entlang. Die in der Eiswand oft zu Hunderten überein anderliegenden Bänder (s. Abb. 84) sind nie so dick wie in unsern Alpen gletschern, sondern meist nur einige Zentimeter stark. In den unteren Lagen sind sie dicker, dichter und allgemein dunkler blau und viel mehr von Schmutzschichten durchzogen als in den oberen Horizonten. Wegen dieses größeren Schmutzgehaltes der unteren Lagen ist aber auch deren Ab schmelzung stärker als die der oberen Lagen, da sich ja die dunklen Erd- und Steineinschlüsse stärker erwärmen. Daher rührt wohl hauptsächlich die oft senkrechte Steilheit dieser Eiswände, die in unsern Alpen nicht ihres 22*