den Yana-Volcan (den er mit dem Maucamachai verwechselt) richtig be schreibt und als „coulees de laves“ in seine Karte einzeichnet, später unter dem Einfluß neuerer geologischer, namentlich von Boussingault ver- tretner Anschauungen als „bandförmige Steinwälle“, „bandartige Stein- gerölle“, „auf Spalten gehobne Trümmerwälle“ bezeichnet, die er „einst, doch nur mutmaßlich, als erkaltete Lavaströme angesprochen habe“ 1 ). ErstWilh. Reiß hat, wie oben erwähnt (S. 102), diese und die sich dar an anschließenden falschen Vorstellungen vom Bau der Vulkanberge Ecuadors berichtigt 2 ). Von unsrer Umschau auf dem Guagraialina-Volcan stiegen wir zum Ostfuß des Lavastromes hinab und eilten in einem breiten Bachtal, dessen Schottermassen aus der Moränenzone oben herabgeschwemmt sind, dem Westgletscher entgegen, der oben in das Tal hineinmündet. Die Sonne begann kräftig zu wärmen. Schon sahen wir es oben in den Schuttkegeln unter der Eisgrenze tausendfach von rieselndem Schmelzwasser glitzern, was vermuten ließ, daß weit herab unter dem Moränenschutt noch Eis ver borgen liege. Links, nördlich von der Gletscherzunge, wurde auf den obersten Felsen des Guagraialina-Volcan unser in Aussicht genommener Lagerplatz sichtbar. Dorthin hatten wir erst eine alte grasbewachsne Ufermoräne des einst so viel längeren Gletschers zu erklettern, die mit schönen Aufschlüssen bis zu ca. 4200 m Höhe hinabreicht, dann die steile Seitenböschung des Guagraialina-Volcan, und endlich um 1 / 2 11 Uhr waren wir nach längerm Stolpern und Steigen über Schlacken und Sande mit unsern Tieren auf dem obersten Grasfleck dos Volcan nahe unter der Moränengrenze, wo im Schutz einiger großer Lavablöcko die Zeltchen aufgeschlagen wurden (4695 m). Wir hatten also die indianischen Träger gar nicht gebraucht. Ich schickte die ganze Gesellschaft nach dem Hato hinunter, von wo sie uns in zwei Tagen abholen sollten. Bei uns blieben Santiago und unser „Führer“, der nie vorher hier oben gewesen war. Das Pflanzenwachstum dringt auf unsermVolcan in einer langen Zunge weit in die vegetationslose Zone der jungen Moränen vor, die rechts und links von unserm erhöhten Lavadamm sich bergab erstrecken. Am ganzen westlichen Antisana, und wohl auch am östlichen, rückt die Vegetation abseits der jungen Lavaströme in ziemlich geschloßner Gras- ’) Kosmos IV, S. 355 ff. ’) Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde, Berlin 1880, S. 46 ff.