Der Gipfel des Antisana wurde zuerst am 10. März 1881 von E. Whymper und seinen beiden Schweizer Führern Garrel erstiegen 1 ). Auch Whymp er ging vom Hato Antisana aus an der Westseite hinauf, lagerte aber auf dem Moränensaum in 15984'(4873 m) Höhe. Am nächsten Morgen 5 38 wieder aufbrechend, kamen die Reisenden bald in starken Nebel, und nachdem sie um 8 Uhr der „sumit-ridge“, dem Sattel zwischen den Gipfeln, nahegekommen waren, hatten sie sich in schwieriger „ice-navigation“ durch das dortige Spaltenlabyrinth durchzukämpfen. Es wurden Spalten von ’/ 2 engl. Meile Länge, 250' Tiefe und 60—80' Breite beobachtet, was noch ganz den heutigen Verhältnissen entspricht. Links, nordwärts ging es dann zum Hauptgipfel hinan, der in weiten Serpentinen um 10 Uhr er reicht wurde. Die Höhenmessung ergab 19335'= 5893 m. Man hatte aufwärts 767' (234 m) in der Stunde überwunden. Oben war der Nebel so dick, daß gar nichts zu sehen war; ebensowenig sah man etwas vom Krater, als beim Abstieg der Nebel riß, sondern nur einen „exceedingly precipitous glacier on the other side“. Das kann aber nur der Eisabsturz zur Caldera gewesen sein. Von der Beschaffenheit des Schnees und Eises erfahren wir leider weiter gar nichts. Aber botanisch hat Whymper viel am Antisana gesammelt und interessantes Neue gefunden. Seit Whympers Besteigung ist der Antisana mehrmals von wissenschaftlichen Reisenden besucht worden, z. B. von P. Grosser 1901, aber weder ist der Gipfel wieder bestiegen worden noch sind die Eisverhältnisse untersucht worden. Ich habe mit Reschreiter vom 28. bis 30. Juli 1903 an und auf dem Eis des Antisana gearbeitet und die Westseite bis über Stübels höchsten Punkt am Mittelgrat bestiegen. Wir hatten in aller Klarheit auf dem offen vor uns ausgebreiteten Bergpanorama die Richtung ausfindig gemacht, in der ein Vordringen in die höchsten Regionen nicht unmöglich erschien, und wollten oben von der Ursprungsstelle des Lavastromes, der hier unten am Hato del Anti sana endet, über die Firnfelder hinauf zum Sattel zwischen den beiden Gipfeln aufsteigen, um dann eventuell nordwärts dem Hauptdom zuzu streben. Das war im allgemeinen auch Stübels und Whympers Route. In der Frühe des 28. Juli lag um unsem Hato dicker Reif bei —2 °, und die Luft war unsichtig von Nebel. Als aber um 7 Uhr die Sonne über E. Whymper, Travels amongst the great Andes of the Equator, London 1892, S. 194ff,